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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Vom Recht der Kauffmanns-Diener.
Stand gemacht/ weil er durch diesen allbereit legiti-
mi
ret worden.

Uber dem/ so ist ihm auch sein Herr/ die mit
ihm getroffene Capitulation zu halten/ und das
ihme darinnen-versprochene Salarium (es seye dessen
gleich viel oder wenig) zu geben schuldig/ so gar/
daß/ wann er sich dessen weigern sollte/ der Die-
ner Actionem locati ad consequendum pretium
seu mercedem
wider ihm anstellen/ so lang/ biß
er sein Geld bekommen/ im Haus verbleiben/ und
so die Sache klagbar würde/ das Klag-Libell fol-
gender Gestalt einrichten könnte.

P. P.

EUer Hoch Edlen gebe höchst-gemüssiget klagend
zu vernehmen/ was massen ich mich vor 2. Jah-
ren bey Herrn Titio in Diensten auf 3. Jahr lang/
gegen Reichung jährlicher 40. Reichs-Thaler Lohn/
eingelassen/ und ihme auf seiner Schreib-Stuben
und Gewölb zu Haus und auf Reisen/ solche Dienst
geleistet/ welche einem ehrlichen und getreuen Han-
dels-Diener eignen und gebühren können/ wie
dann/ daß er jederzeit mit mir deshalben ver-
gnügt gewesen/ solches in continenti zu beweisen
stehet

Wann aber/ deme ohngeachtet/ er Herr Ti-
tius,
mir vor 4. Tagen und also ten Jahr/ vor
Endigung der beyderseits convenirten Zeit/ den
Dienst aufgekündiget/ und dabey zu verstehen ge-
geben/ daß ich in 8. Tagen den Abschied zu nehmen
hätte/ indem er mir vor die vergangene Zeit den
verdienten Lohn reichen wollte/ welches mir aber

nicht

Vom Recht der Kauffmanns-Diener.
Stand gemacht/ weil er durch dieſen allbereit legiti-
mi
ret worden.

Uber dem/ ſo iſt ihm auch ſein Herꝛ/ die mit
ihm getroffene Capitulation zu halten/ und das
ihme darinnen-verſprochene Salarium (es ſeye deſſen
gleich viel oder wenig) zu geben ſchuldig/ ſo gar/
daß/ wann er ſich deſſen weigern ſollte/ der Die-
ner Actionem locati ad conſequendum pretium
ſeu mercedem
wider ihm anſtellen/ ſo lang/ biß
er ſein Geld bekommen/ im Haus verbleiben/ und
ſo die Sache klagbar wuͤrde/ das Klag-Libell fol-
gender Geſtalt einrichten koͤnnte.

P. P.

EUer Hoch Edlen gebe hoͤchſt-gemuͤſſiget klagend
zu vernehmen/ was maſſen ich mich vor 2. Jah-
ren bey Herꝛn Titio in Dienſten auf 3. Jahr lang/
gegen Reichung jaͤhrlicher 40. Reichs-Thaler Lohn/
eingelaſſen/ und ihme auf ſeiner Schreib-Stuben
und Gewoͤlb zu Haus und auf Reiſen/ ſolche Dienſt
geleiſtet/ welche einem ehrlichen und getreuen Han-
dels-Diener eignen und gebuͤhren koͤnnen/ wie
dann/ daß er jederzeit mit mir deshalben ver-
gnuͤgt geweſen/ ſolches in continenti zu beweiſen
ſtehet

Wann aber/ deme ohngeachtet/ er Herꝛ Ti-
tius,
mir vor 4. Tagen und alſo ten Jahr/ vor
Endigung der beyderſeits convenirten Zeit/ den
Dienſt aufgekuͤndiget/ und dabey zu verſtehen ge-
geben/ daß ich in 8. Tagen den Abſchied zu nehmen
haͤtte/ indem er mir vor die vergangene Zeit den
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nicht
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[507/0533] Vom Recht der Kauffmanns-Diener. Stand gemacht/ weil er durch dieſen allbereit legiti- miret worden. Uber dem/ ſo iſt ihm auch ſein Herꝛ/ die mit ihm getroffene Capitulation zu halten/ und das ihme darinnen-verſprochene Salarium (es ſeye deſſen gleich viel oder wenig) zu geben ſchuldig/ ſo gar/ daß/ wann er ſich deſſen weigern ſollte/ der Die- ner Actionem locati ad conſequendum pretium ſeu mercedem wider ihm anſtellen/ ſo lang/ biß er ſein Geld bekommen/ im Haus verbleiben/ und ſo die Sache klagbar wuͤrde/ das Klag-Libell fol- gender Geſtalt einrichten koͤnnte. P. P. EUer Hoch Edlen gebe hoͤchſt-gemuͤſſiget klagend zu vernehmen/ was maſſen ich mich vor 2. Jah- ren bey Herꝛn Titio in Dienſten auf 3. Jahr lang/ gegen Reichung jaͤhrlicher 40. Reichs-Thaler Lohn/ eingelaſſen/ und ihme auf ſeiner Schreib-Stuben und Gewoͤlb zu Haus und auf Reiſen/ ſolche Dienſt geleiſtet/ welche einem ehrlichen und getreuen Han- dels-Diener eignen und gebuͤhren koͤnnen/ wie dann/ daß er jederzeit mit mir deshalben ver- gnuͤgt geweſen/ ſolches in continenti zu beweiſen ſtehet Wann aber/ deme ohngeachtet/ er Herꝛ Ti- tius, mir vor 4. Tagen und alſo [FORMEL]ten Jahr/ vor Endigung der beyderſeits convenirten Zeit/ den Dienſt aufgekuͤndiget/ und dabey zu verſtehen ge- geben/ daß ich in 8. Tagen den Abſchied zu nehmen haͤtte/ indem er mir vor die vergangene Zeit den verdienten Lohn reichen wollte/ welches mir aber nicht

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 507. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/533>, abgerufen am 23.11.2024.