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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Wie die Gesundheit zu verwahren.
oder Heu schlaffen legen/ welches vornehmlich der
Landmann zu beobachten hat.

Und wie eine mäßige Bewegung den Leib ge-
sund erhält; also sind herentgegen allzu viele und
strenge Arbeit und starcke Exercitien (weilen da-
durch das Geblüte allzu sehr erhitzet/ und der Leib
geschwächet wird) so viel möglich zu unterlassen/
vornehmlich bey denen/ die dergleichen starcke Lei-
bes-Bewegungen nicht gewohnt seyn.

Der Leib soll auch täglich offen seyn/ oder doch
durch gelinde Mittel offen gehalten werden. Beym
Umgang mit krancken Leuten hat man sich so viel/
als möglich/ in Acht zu nehmen/ daß man den
Mund-Speichel nicht hinunter schlucke/ sondern
stets auswerffe/ weil sonst die mit dem Speichel
vermischte/ und hinab geschluckte Lufft in den Ma-
gen also bald mit dem/ was sie darinnen antrifft/ zu
fermentiren anfängt/ dadurch nach und nach alle
Feuchtigkeiten und Lebens-Geister vergifftet/ und
folglich der gantze Leib angestecket wird.

Letzlich soll sich ein jeder eines ruhigen Gemü-
thes zu seyn/ befleißigen/ und alle hefftige und ge-
schwinde Gemüths-Beweg- und Aenderungen/ in-
sonderheit/ Zorn/ Furcht und Schrecken/ ja alle
darzu veranlassende Gelegenheiten/ wo möglich ist/
vermeiden/ und in Christlicher Gelassenheit und
fester Zuversicht zu Göttlicher Güte und Barmher-
tzigkeit allen Begebnüssen unerschrocken entgegen
gehen/ und dabey allezeit das Beste hoffen. Dann
es ist aus der kläglichen Erfahrung bekannt/ daß
die Pest die Kleinmüthigen und Furchtsamen ge-
meiniglich eher angreifft/ als die/ so sich behertzt er-

weisen/
U 3

Wie die Geſundheit zu verwahren.
oder Heu ſchlaffen legen/ welches vornehmlich der
Landmann zu beobachten hat.

Und wie eine maͤßige Bewegung den Leib ge-
ſund erhaͤlt; alſo ſind herentgegen allzu viele und
ſtrenge Arbeit und ſtarcke Exercitien (weilen da-
durch das Gebluͤte allzu ſehr erhitzet/ und der Leib
geſchwaͤchet wird) ſo viel moͤglich zu unterlaſſen/
vornehmlich bey denen/ die dergleichen ſtarcke Lei-
bes-Bewegungen nicht gewohnt ſeyn.

Der Leib ſoll auch taͤglich offen ſeyn/ oder doch
durch gelinde Mittel offen gehalten werden. Beym
Umgang mit krancken Leuten hat man ſich ſo viel/
als moͤglich/ in Acht zu nehmen/ daß man den
Mund-Speichel nicht hinunter ſchlucke/ ſondern
ſtets auswerffe/ weil ſonſt die mit dem Speichel
vermiſchte/ und hinab geſchluckte Lufft in den Ma-
gen alſo bald mit dem/ was ſie darinnen antrifft/ zu
fermentiren anfaͤngt/ dadurch nach und nach alle
Feuchtigkeiten und Lebens-Geiſter vergifftet/ und
folglich der gantze Leib angeſtecket wird.

Letzlich ſoll ſich ein jeder eines ruhigen Gemuͤ-
thes zu ſeyn/ befleißigen/ und alle hefftige und ge-
ſchwinde Gemuͤths-Beweg- und Aenderungen/ in-
ſonderheit/ Zorn/ Furcht und Schrecken/ ja alle
darzu veranlaſſende Gelegenheiten/ wo moͤglich iſt/
vermeiden/ und in Chriſtlicher Gelaſſenheit und
feſter Zuverſicht zu Goͤttlicher Guͤte und Barmher-
tzigkeit allen Begebnuͤſſen unerſchrocken entgegen
gehen/ und dabey allezeit das Beſte hoffen. Dann
es iſt aus der klaͤglichen Erfahrung bekannt/ daß
die Peſt die Kleinmuͤthigen und Furchtſamen ge-
meiniglich eher angreifft/ als die/ ſo ſich behertzt er-

weiſen/
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[309/0333] Wie die Geſundheit zu verwahren. oder Heu ſchlaffen legen/ welches vornehmlich der Landmann zu beobachten hat. Und wie eine maͤßige Bewegung den Leib ge- ſund erhaͤlt; alſo ſind herentgegen allzu viele und ſtrenge Arbeit und ſtarcke Exercitien (weilen da- durch das Gebluͤte allzu ſehr erhitzet/ und der Leib geſchwaͤchet wird) ſo viel moͤglich zu unterlaſſen/ vornehmlich bey denen/ die dergleichen ſtarcke Lei- bes-Bewegungen nicht gewohnt ſeyn. Der Leib ſoll auch taͤglich offen ſeyn/ oder doch durch gelinde Mittel offen gehalten werden. Beym Umgang mit krancken Leuten hat man ſich ſo viel/ als moͤglich/ in Acht zu nehmen/ daß man den Mund-Speichel nicht hinunter ſchlucke/ ſondern ſtets auswerffe/ weil ſonſt die mit dem Speichel vermiſchte/ und hinab geſchluckte Lufft in den Ma- gen alſo bald mit dem/ was ſie darinnen antrifft/ zu fermentiren anfaͤngt/ dadurch nach und nach alle Feuchtigkeiten und Lebens-Geiſter vergifftet/ und folglich der gantze Leib angeſtecket wird. Letzlich ſoll ſich ein jeder eines ruhigen Gemuͤ- thes zu ſeyn/ befleißigen/ und alle hefftige und ge- ſchwinde Gemuͤths-Beweg- und Aenderungen/ in- ſonderheit/ Zorn/ Furcht und Schrecken/ ja alle darzu veranlaſſende Gelegenheiten/ wo moͤglich iſt/ vermeiden/ und in Chriſtlicher Gelaſſenheit und feſter Zuverſicht zu Goͤttlicher Guͤte und Barmher- tzigkeit allen Begebnuͤſſen unerſchrocken entgegen gehen/ und dabey allezeit das Beſte hoffen. Dann es iſt aus der klaͤglichen Erfahrung bekannt/ daß die Peſt die Kleinmuͤthigen und Furchtſamen ge- meiniglich eher angreifft/ als die/ ſo ſich behertzt er- weiſen/ U 3

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/333>, abgerufen am 22.11.2024.