Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.Caput III. Von den in meine Augen und solches 20. Jahr lang/ wasthut aber Laban dargegen/ er war grob und un- danckbar/ und veränderte Jacob seinen Lohn zehen- mal/ und hätte ihn auch mit Weib und Kindern leer lassen ausziehen/ wann nicht GOtt ins Mittel ge- tretten/ und selbst den Jacob so gesegnet hätte/ daß der fromme Ertz-Vater/ da er/ wie er hernach in dem folgenden 32. Capitel am 10. vers. bekennet/ nicht mehr als einen Stab hatte/ als er über den Jordan und in Labans Dienste gegangen/ hernach mit zwey grossen Heeren wieder nach Hause ziehen kunte. Der zuruck - gelesene Name des Laban/ erinnert uns hiebey eines andern undanckbare Ga- stes/ nemlich des Nabals/ welcher die geleistete Dienste des heldenmüthigen Davids nicht erkennen/ noch selbigen mit der gesuchten Reuter-Zehrung be- lohnen wollte/ dafür aber aus Göttlichem Gericht sein gantzes Gut dem David überlassen muste/ wie hiervon ausführlich im 25. Capitel des Ersten Buchs Samuelis zu lesen/ da unter andern Nabals Knechte einer noch gegen die Abigail rühmen mu- ste/ wie sehr nütze David mit seinen Leuten ihnen ge- wesen/ indem sie als Mauren um ihre Heerden bey Tag und Nacht herum gestanden/ was war aber des undanckbaren und Bauren-stoltzen Narren des Nabals sein Danck? Schimpff- und Schmäh- Wort/ dann/ sprach er/ wer ist der David/ und wer ist der Sohn Jsai? Es werden je der Knechte viel/ die von ihren Herren reisen/ solte ich mein Brod/ Wasser und Fleisch nehmen/ das ich vor meine Scheerer geschlachtet habe/ und den Leuten geben die ich nicht kenne/ wo sie her sind/ diese unhöfliche Wort
Caput III. Von den in meine Augen und ſolches 20. Jahr lang/ wasthut aber Laban dargegen/ er war grob und un- danckbar/ und veraͤnderte Jacob ſeinen Lohn zehen- mal/ und haͤtte ihn auch mit Weib und Kindern leer laſſen ausziehen/ wann nicht GOtt ins Mittel ge- tretten/ und ſelbſt den Jacob ſo geſegnet haͤtte/ daß der fromme Ertz-Vater/ da er/ wie er hernach in dem folgenden 32. Capitel am 10. verſ. bekennet/ nicht mehr als einen Stab hatte/ als er uͤber den Jordan und in Labans Dienſte gegangen/ hernach mit zwey groſſen Heeren wieder nach Hauſe ziehen kunte. Der zuruck ‒ geleſene Name des Laban/ erinnert uns hiebey eines andern undanckbare Ga- ſtes/ nemlich des Nabals/ welcher die geleiſtete Dienſte des heldenmuͤthigen Davids nicht erkennen/ noch ſelbigen mit der geſuchten Reuter-Zehrung be- lohnen wollte/ dafuͤr aber aus Goͤttlichem Gericht ſein gantzes Gut dem David uͤberlaſſen muſte/ wie hiervon ausfuͤhrlich im 25. Capitel des Erſten Buchs Samuelis zu leſen/ da unter andern Nabals Knechte einer noch gegen die Abigail ruͤhmen mu- ſte/ wie ſehr nuͤtze David mit ſeinen Leuten ihnen ge- weſen/ indem ſie als Mauren um ihre Heerden bey Tag und Nacht herum geſtanden/ was war aber des undanckbaren und Bauren-ſtoltzen Narren des Nabals ſein Danck? Schimpff- und Schmaͤh- Wort/ dann/ ſprach er/ wer iſt der David/ und wer iſt der Sohn Jſai? Es werden je der Knechte viel/ die von ihren Herren reiſen/ ſolte ich mein Brod/ Waſſer und Fleiſch nehmen/ das ich vor meine Scheerer geſchlachtet habe/ und den Leuten geben die ich nicht kenne/ wo ſie her ſind/ dieſe unhoͤfliche Wort
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Caput III. Von den
in meine Augen und ſolches 20. Jahr lang/ was
thut aber Laban dargegen/ er war grob und un-
danckbar/ und veraͤnderte Jacob ſeinen Lohn zehen-
mal/ und haͤtte ihn auch mit Weib und Kindern leer
laſſen ausziehen/ wann nicht GOtt ins Mittel ge-
tretten/ und ſelbſt den Jacob ſo geſegnet haͤtte/
daß der fromme Ertz-Vater/ da er/ wie er hernach
in dem folgenden 32. Capitel am 10. verſ. bekennet/
nicht mehr als einen Stab hatte/ als er uͤber den
Jordan und in Labans Dienſte gegangen/ hernach
mit zwey groſſen Heeren wieder nach Hauſe ziehen
kunte. Der zuruck ‒ geleſene Name des Laban/
erinnert uns hiebey eines andern undanckbare Ga-
ſtes/ nemlich des Nabals/ welcher die geleiſtete
Dienſte des heldenmuͤthigen Davids nicht erkennen/
noch ſelbigen mit der geſuchten Reuter-Zehrung be-
lohnen wollte/ dafuͤr aber aus Goͤttlichem Gericht
ſein gantzes Gut dem David uͤberlaſſen muſte/
wie hiervon ausfuͤhrlich im 25. Capitel des Erſten
Buchs Samuelis zu leſen/ da unter andern Nabals
Knechte einer noch gegen die Abigail ruͤhmen mu-
ſte/ wie ſehr nuͤtze David mit ſeinen Leuten ihnen ge-
weſen/ indem ſie als Mauren um ihre Heerden bey
Tag und Nacht herum geſtanden/ was war aber
des undanckbaren und Bauren-ſtoltzen Narren
des Nabals ſein Danck? Schimpff- und Schmaͤh-
Wort/ dann/ ſprach er/ wer iſt der David/ und wer
iſt der Sohn Jſai? Es werden je der Knechte viel/
die von ihren Herren reiſen/ ſolte ich mein Brod/
Waſſer und Fleiſch nehmen/ das ich vor meine
Scheerer geſchlachtet habe/ und den Leuten geben
die ich nicht kenne/ wo ſie her ſind/ dieſe unhoͤfliche
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