Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Von der See-Fahrt/ und was känntniß/ muß man acht haben/ was ein festes Land/eine gantze oder eine halbe Jnsul sey. Was ein Isthmus, oder ein schmales und endes Land zwischen zweyen Meeren gelegen; was ein Promontorium. Capo, oder herausgehendes Vor-Gebirge in das Meer sey/ wo man einen Sund/ das ist/ eine Meers- Enge zwischen zweyen Ländern durchgehends zu pas- siren habe. Wo gute Hafen anzutreffen/ welche Meer-Stru- Man hat ferner acht zu geben auf die General- und Die Plagas oder Gegenden an einem jeden Ort zu gnet-
Von der See-Fahrt/ und was kaͤnntniß/ muß man acht haben/ was ein feſtes Land/eine gantze oder eine halbe Jnſul ſey. Was ein Iſthmus, oder ein ſchmales und endes Land zwiſchen zweyen Meeren gelegen; was ein Promontorium. Capo, oder herausgehendes Vor-Gebirge in das Meer ſey/ wo man einen Sund/ das iſt/ eine Meers- Enge zwiſchen zweyen Laͤndern durchgehends zu paſ- ſiren habe. Wo gute Hafen anzutreffen/ welche Meer-Stru- Man hat ferner acht zu geben auf die General- und Die Plagas oder Gegenden an einem jeden Ort zu gnet-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0856" n="840"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der See-Fahrt/ und was</hi></fw><lb/> kaͤnntniß/ muß man acht haben/ was ein feſtes Land/<lb/> eine gantze oder eine halbe Jnſul ſey. Was ein<lb/><hi rendition="#aq">Iſthmus,</hi> oder ein ſchmales und endes Land zwiſchen<lb/> zweyen Meeren gelegen; was ein <hi rendition="#aq">Promontorium.<lb/> Capo,</hi> oder herausgehendes Vor-Gebirge in das<lb/> Meer ſey/ wo man einen Sund/ das iſt/ eine Meers-<lb/> Enge zwiſchen zweyen Laͤndern durchgehends zu <hi rendition="#aq">paſ-<lb/> ſi</hi>ren habe.</p><lb/> <p>Wo gute Hafen anzutreffen/ welche Meer-<hi rendition="#aq">Stru-<lb/> del</hi> oder Wirbel/ und andere gefaͤhrliche Oerter zu<lb/> entfliehen/ wie die Oerter ausſehen/ da man anlaͤnden/<lb/> oder friſches Waſſer haben kan/ welches alles aus der<lb/><hi rendition="#aq">Paß-</hi> oder See-<hi rendition="#aq">Carte,</hi> noch beſſer aber aus der Er-<lb/> fahrung zu lernen.</p><lb/> <p>Man hat ferner acht zu geben auf die <hi rendition="#aq">General-</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Special-</hi>Winde/ auch auf die/ ſo an gewiſſen Orten<lb/> und zu gewiſſen Zeiten wehen/ daran dann ſo viel ge-<lb/> legen/ daß man ohne derſelben gruͤndliche Erkaͤnntniß<lb/> auf der See nicht wohl fortkommen kan; <hi rendition="#aq">item,</hi> iſt die<lb/> Ebbe und Fluht/ <hi rendition="#aq">(fluxus & refluxus maris)</hi> und wo-<lb/> hin an jeden Ort des Meeres deſſen Bewegung ge-<lb/> het/ zu <hi rendition="#aq">obſervi</hi>ren/ und zwar dieſes fuͤrnemlich darum/<lb/> damit das Schiff nicht auf den Sand-Baͤncken beſi-<lb/> tzen bleibe/ oder ſonſt in Gefahr gerahte.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#aq">Plagas</hi> oder Gegenden an einem jeden Ort zu<lb/> finden/ war bey den Alten ſehr ſchwer und mißlich/<lb/> weil ihnen der Vortheil mit den Magneten unbe-<lb/> kannt war. Nachdem man aber etwan vor 300.<lb/> Jahren bey den Magnet-Stein uͤber ſein ſonſt allezeit<lb/> bekanntes Eyſen-Anſichziehen/ auch dieſe ſonderbahre<lb/> Eigenſchafft gefunden/ daß eine von ihm beſtrichene<lb/> und bewegliche eiſerne Nadel ſich allezeit gegen Mit-<lb/> ternacht kehre/ ſo hat man bishero durch ſolche Ma-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gnet-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [840/0856]
Von der See-Fahrt/ und was
kaͤnntniß/ muß man acht haben/ was ein feſtes Land/
eine gantze oder eine halbe Jnſul ſey. Was ein
Iſthmus, oder ein ſchmales und endes Land zwiſchen
zweyen Meeren gelegen; was ein Promontorium.
Capo, oder herausgehendes Vor-Gebirge in das
Meer ſey/ wo man einen Sund/ das iſt/ eine Meers-
Enge zwiſchen zweyen Laͤndern durchgehends zu paſ-
ſiren habe.
Wo gute Hafen anzutreffen/ welche Meer-Stru-
del oder Wirbel/ und andere gefaͤhrliche Oerter zu
entfliehen/ wie die Oerter ausſehen/ da man anlaͤnden/
oder friſches Waſſer haben kan/ welches alles aus der
Paß- oder See-Carte, noch beſſer aber aus der Er-
fahrung zu lernen.
Man hat ferner acht zu geben auf die General- und
Special-Winde/ auch auf die/ ſo an gewiſſen Orten
und zu gewiſſen Zeiten wehen/ daran dann ſo viel ge-
legen/ daß man ohne derſelben gruͤndliche Erkaͤnntniß
auf der See nicht wohl fortkommen kan; item, iſt die
Ebbe und Fluht/ (fluxus & refluxus maris) und wo-
hin an jeden Ort des Meeres deſſen Bewegung ge-
het/ zu obſerviren/ und zwar dieſes fuͤrnemlich darum/
damit das Schiff nicht auf den Sand-Baͤncken beſi-
tzen bleibe/ oder ſonſt in Gefahr gerahte.
Die Plagas oder Gegenden an einem jeden Ort zu
finden/ war bey den Alten ſehr ſchwer und mißlich/
weil ihnen der Vortheil mit den Magneten unbe-
kannt war. Nachdem man aber etwan vor 300.
Jahren bey den Magnet-Stein uͤber ſein ſonſt allezeit
bekanntes Eyſen-Anſichziehen/ auch dieſe ſonderbahre
Eigenſchafft gefunden/ daß eine von ihm beſtrichene
und bewegliche eiſerne Nadel ſich allezeit gegen Mit-
ternacht kehre/ ſo hat man bishero durch ſolche Ma-
gnet-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeGrundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |