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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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samt darzu gehörigen Antworten.
Stunden muste fertig machen/ auch ein paar Duca-
ten vor das Macher-Lohn gezogen/ so bald nicht auf
des bürgerlichen Edelmanns Leib gezogen/ als einige
Studenten/ die der junge Herr im Wein-Keller an-
traff/ und unter welchen sich der eine vor einen Gra-
fen ausgab/ denselben mit Vorschwatzung einer fal-
schen Gebuhrts-Linie/ in welcher unser neuer An-
kömmling vor 1000. Jahren auch eine Uhrahn-Frau
solte gehabt haben/ die des so genannten Grafens seiner
zur selben Zeit lebenden Uhrälter-Mutter unechte
Schwester gewesen/ so treuhertzig machten/ daß der et-
wan 30. Reichsthaler wehrte Mantel/ auf Confir-
mation
der neuen Verwandschafft/ demselben muste
verehret werden/ und würde ohne Zweifel ein mehrers
gefolget seyn/ wann ich nicht auch vor mich zugesehen/
und eben als jetzt ein schöner Diamant-Ring springen
solte/ eine etwann 10. Rthlr. wehrte Uhr zeigte/ welche
ich/ aus des Maximiliani I. Kunst-Kammer ihren
Uhrsprung zu haben/ vorgab/ davor mir unser bürger-
licher Edelmann seinen schönen Ring mit Rosen-
Stein einlieferte. Zwar dachte ich des andern Mor-
gens meine Pfeiffe/ bey seiner Wieder-Besuchung/
noch besser zu schneiden/ fand aber/ daß andere mir all-
bereit bevorkommen/ und den Uberrest der Ducaten
durch das Spiel ihm abgelocket hatten; ich zog nach
diesem noch einige Pretiosa vor geringes Geld von ihm/
weil er seiner Compagnie-liebenden Natur nach/ alle-
zeit mit diesen Metall muste häuffig versehen seyn;
Seither heut und gestern aber begunte er allbereit von
Verkauffung seines Leinen-Zeugs/ item, ob nicht eine
gute Condition bey einen Kauffmann zu finden wä-
re/ zureden; ich habe ihn an einen/ der mit einer 18.

Schuhe

ſamt darzu gehoͤrigen Antworten.
Stunden muſte fertig machen/ auch ein paar Duca-
ten vor das Macher-Lohn gezogen/ ſo bald nicht auf
des buͤrgerlichen Edelmanns Leib gezogen/ als einige
Studenten/ die der junge Herr im Wein-Keller an-
traff/ und unter welchen ſich der eine vor einen Gra-
fen ausgab/ denſelben mit Vorſchwatzung einer fal-
ſchen Gebuhrts-Linie/ in welcher unſer neuer An-
koͤmmling vor 1000. Jahren auch eine Uhrahn-Frau
ſolte gehabt haben/ die des ſo genannten Grafens ſeiner
zur ſelben Zeit lebenden Uhraͤlter-Mutter unechte
Schweſter geweſen/ ſo treuhertzig machten/ daß der et-
wan 30. Reichsthaler wehrte Mantel/ auf Confir-
mation
der neuen Verwandſchafft/ demſelben muſte
verehret werden/ und wuͤrde ohne Zweifel ein mehrers
gefolget ſeyn/ wann ich nicht auch vor mich zugeſehen/
und eben als jetzt ein ſchoͤner Diamant-Ring ſpringen
ſolte/ eine etwann 10. Rthlr. wehrte Uhr zeigte/ welche
ich/ aus des Maximiliani I. Kunſt-Kammer ihren
Uhrſprung zu haben/ vorgab/ davor mir unſer buͤrger-
licher Edelmann ſeinen ſchoͤnen Ring mit Roſen-
Stein einlieferte. Zwar dachte ich des andern Mor-
gens meine Pfeiffe/ bey ſeiner Wieder-Beſuchung/
noch beſſer zu ſchneiden/ fand aber/ daß andere mir all-
bereit bevorkommen/ und den Uberreſt der Ducaten
durch das Spiel ihm abgelocket hatten; ich zog nach
dieſem noch einige Pretioſa vor geringes Geld von ihm/
weil er ſeiner Compagnie-liebenden Natur nach/ alle-
zeit mit dieſen Metall muſte haͤuffig verſehen ſeyn;
Seither heut und geſtern aber begunte er allbereit von
Verkauffung ſeines Leinen-Zeugs/ item, ob nicht eine
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re/ zureden; ich habe ihn an einen/ der mit einer 18.

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[701/0717] ſamt darzu gehoͤrigen Antworten. Stunden muſte fertig machen/ auch ein paar Duca- ten vor das Macher-Lohn gezogen/ ſo bald nicht auf des buͤrgerlichen Edelmanns Leib gezogen/ als einige Studenten/ die der junge Herr im Wein-Keller an- traff/ und unter welchen ſich der eine vor einen Gra- fen ausgab/ denſelben mit Vorſchwatzung einer fal- ſchen Gebuhrts-Linie/ in welcher unſer neuer An- koͤmmling vor 1000. Jahren auch eine Uhrahn-Frau ſolte gehabt haben/ die des ſo genannten Grafens ſeiner zur ſelben Zeit lebenden Uhraͤlter-Mutter unechte Schweſter geweſen/ ſo treuhertzig machten/ daß der et- wan 30. Reichsthaler wehrte Mantel/ auf Confir- mation der neuen Verwandſchafft/ demſelben muſte verehret werden/ und wuͤrde ohne Zweifel ein mehrers gefolget ſeyn/ wann ich nicht auch vor mich zugeſehen/ und eben als jetzt ein ſchoͤner Diamant-Ring ſpringen ſolte/ eine etwann 10. Rthlr. wehrte Uhr zeigte/ welche ich/ aus des Maximiliani I. Kunſt-Kammer ihren Uhrſprung zu haben/ vorgab/ davor mir unſer buͤrger- licher Edelmann ſeinen ſchoͤnen Ring mit Roſen- Stein einlieferte. Zwar dachte ich des andern Mor- gens meine Pfeiffe/ bey ſeiner Wieder-Beſuchung/ noch beſſer zu ſchneiden/ fand aber/ daß andere mir all- bereit bevorkommen/ und den Uberreſt der Ducaten durch das Spiel ihm abgelocket hatten; ich zog nach dieſem noch einige Pretioſa vor geringes Geld von ihm/ weil er ſeiner Compagnie-liebenden Natur nach/ alle- zeit mit dieſen Metall muſte haͤuffig verſehen ſeyn; Seither heut und geſtern aber begunte er allbereit von Verkauffung ſeines Leinen-Zeugs/ item, ob nicht eine gute Condition bey einen Kauffmann zu finden waͤ- re/ zureden; ich habe ihn an einen/ der mit einer 18. Schuhe

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 701. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/717>, abgerufen am 22.11.2024.