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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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Anweisung zu denen
denen/ die obbesagter Sprachen kündig/ gar bekannt
seyn werden/ bey denjenigen aber eine Explication
bedürffen/ welche nichts anders als ihre Mutter-
Sprache gelernet; Dannenhero auch mit sonderbah-
ren Fleisse/ Sorgfalt und Mühe/ besagter Wörter
rechter Gebrauch nebenst denselben angewiesen wor-
den. Es haben sich aber dieselbige vornemlich/ (ich
möchte wohl sagen) durch etlicher Klüglinge hochmü-
thiger Thorheit/ und zu Teutscher Kauff leute eigenen
Schande/ wiewol solche mit der Decke eines grossen
Nutzens will bemäntelt werden/ in unsere Teutsche
Mutter-Sprache eingeschlichen; Und zwar meisten-
theils darum/ weil wir/ GOtt Lob! in Teutschland
unsere Commercien bis an die weit entlegenste Oer-
ter der Welt ausbreiten/ und also mit fremden
Nationen, die fremde Sprachen führen/ viel zu thun
haben/ da man sich dann hier und dar zu derselbigen
Redens-Arten und Terminis, welche etwann eine
Waare oder Kauffmännische Handlung (der eingebil-
deten Meynung nach) besser als unsere Teutsche
Sprache vorstellen und beschreiben/ gewöhnet/ nicht
zwar so gantz und gar ohne Nutzen/ in Ansehung/
daß noch theils ausländische Wörter so beschaffen/
daß sie eine Sache sehr kurtz exprimiren/ welche im
Teutschen weitläufftig müste umschrieben werden; die
auch allbereit/ so zu reden/ das Bürger-Recht/ inson-
derheit bey den Holländern/ empfangen/ daß sie nun-
mehro diverse Nationes in Handlungen aus einan-
der setzen/ und nicht wol ohne Schaden oder Unordnung
(wie einige Sprach-Künstler lächerlicher aber vergeb-
licher Weise mit den in Civil-Reden eingeschlichenen
fremden Wörtern thun wollen) können ausgemun-
stert werden. Jedoch tadle ich nur ihren Mißbrauch/

daß

Anweiſung zu denen
denen/ die obbeſagter Sprachen kuͤndig/ gar bekannt
ſeyn werden/ bey denjenigen aber eine Explication
beduͤrffen/ welche nichts anders als ihre Mutter-
Sprache gelernet; Dannenhero auch mit ſonderbah-
ren Fleiſſe/ Sorgfalt und Muͤhe/ beſagter Woͤrter
rechter Gebrauch nebenſt denſelben angewieſen wor-
den. Es haben ſich aber dieſelbige vornemlich/ (ich
moͤchte wohl ſagen) durch etlicher Kluͤglinge hochmuͤ-
thiger Thorheit/ und zu Teutſcher Kauff leute eigenen
Schande/ wiewol ſolche mit der Decke eines groſſen
Nutzens will bemaͤntelt werden/ in unſere Teutſche
Mutter-Sprache eingeſchlichen; Und zwar meiſten-
theils darum/ weil wir/ GOtt Lob! in Teutſchland
unſere Commercien bis an die weit entlegenſte Oer-
ter der Welt ausbreiten/ und alſo mit fremden
Nationen, die fremde Sprachen fuͤhren/ viel zu thun
haben/ da man ſich dann hier und dar zu derſelbigen
Redens-Arten und Terminis, welche etwann eine
Waare oder Kauffmaͤnniſche Handlung (der eingebil-
deten Meynung nach) beſſer als unſere Teutſche
Sprache vorſtellen und beſchreiben/ gewoͤhnet/ nicht
zwar ſo gantz und gar ohne Nutzen/ in Anſehung/
daß noch theils auslaͤndiſche Woͤrter ſo beſchaffen/
daß ſie eine Sache ſehr kurtz exprimiren/ welche im
Teutſchen weitlaͤufftig muͤſte umſchrieben werden; die
auch allbereit/ ſo zu reden/ das Buͤrger-Recht/ inſon-
derheit bey den Hollaͤndern/ empfangen/ daß ſie nun-
mehro diverſe Nationes in Handlungen aus einan-
der ſetzen/ und nicht wol ohne Schadẽ oder Unordnung
(wie einige Sprach-Kuͤnſtler laͤcherlicher aber vergeb-
licher Weiſe mit den in Civil-Reden eingeſchlichenen
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ſtert werden. Jedoch tadle ich nur ihren Mißbrauch/

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[40/0060] Anweiſung zu denen denen/ die obbeſagter Sprachen kuͤndig/ gar bekannt ſeyn werden/ bey denjenigen aber eine Explication beduͤrffen/ welche nichts anders als ihre Mutter- Sprache gelernet; Dannenhero auch mit ſonderbah- ren Fleiſſe/ Sorgfalt und Muͤhe/ beſagter Woͤrter rechter Gebrauch nebenſt denſelben angewieſen wor- den. Es haben ſich aber dieſelbige vornemlich/ (ich moͤchte wohl ſagen) durch etlicher Kluͤglinge hochmuͤ- thiger Thorheit/ und zu Teutſcher Kauff leute eigenen Schande/ wiewol ſolche mit der Decke eines groſſen Nutzens will bemaͤntelt werden/ in unſere Teutſche Mutter-Sprache eingeſchlichen; Und zwar meiſten- theils darum/ weil wir/ GOtt Lob! in Teutſchland unſere Commercien bis an die weit entlegenſte Oer- ter der Welt ausbreiten/ und alſo mit fremden Nationen, die fremde Sprachen fuͤhren/ viel zu thun haben/ da man ſich dann hier und dar zu derſelbigen Redens-Arten und Terminis, welche etwann eine Waare oder Kauffmaͤnniſche Handlung (der eingebil- deten Meynung nach) beſſer als unſere Teutſche Sprache vorſtellen und beſchreiben/ gewoͤhnet/ nicht zwar ſo gantz und gar ohne Nutzen/ in Anſehung/ daß noch theils auslaͤndiſche Woͤrter ſo beſchaffen/ daß ſie eine Sache ſehr kurtz exprimiren/ welche im Teutſchen weitlaͤufftig muͤſte umſchrieben werden; die auch allbereit/ ſo zu reden/ das Buͤrger-Recht/ inſon- derheit bey den Hollaͤndern/ empfangen/ daß ſie nun- mehro diverſe Nationes in Handlungen aus einan- der ſetzen/ und nicht wol ohne Schadẽ oder Unordnung (wie einige Sprach-Kuͤnſtler laͤcherlicher aber vergeb- licher Weiſe mit den in Civil-Reden eingeſchlichenen fremden Woͤrtern thun wollen) koͤnnen ausgemun- ſtert werden. Jedoch tadle ich nur ihren Mißbrauch/ daß

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/60>, abgerufen am 25.11.2024.