Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Assignationes, Obligationes, auch die 4. Pferde frisch und gesund/ von ihm empfan-gen: Gerede demnach/ gelobe und verspreche hie- mit/ bey meinen wahren Ehren und Treuen/ auch bey Verpfändung meiner Güter/ so viel hierzu von nöh- ten/ daß ich diese Kutsche und Pferde auf der gantzen Reise nicht allein dergestalt in Acht nehmen will/ als wenn es meine eigene wären/ sondern ich will auch allen höchsten Fleiß zu conservirung desselben anzu- wenden verbunden seyn. Solte auch durch Raub/ Plündern/ Diebstall/ oder durch andere Unglücks- Fälle ich um die Kutsche und Pferde kommen/ oder auch durch die ferne Reise selbe dergestalt abgenutzet werden/ daß sie nach meiner/ GOtt gebe glücklichen! Wiederkunfft obigen Werth der 300. Rthlr. nicht er- reicheten/ alsdann will ich Titio solchen Werth in ei- ner unzertrennten summa so fort nach meiner Wie- derkunfft baar erlegen/ jedoch ihm dabey frey lassen/ ob er mit dem Gelde vergnüget seyn oder andere Kutsche und Pferde/ in gleicher bonität/ erstattet haben wolle. Solte mich auf dieser Reise einiges Unglück überfal- len/ als daß ich diese Welt gesegnen müste/ so sollen meine Erben in solidum sine ulla divisione verbun- den seyn/ die Pferde und Kutsche/ oder den Wehrt dafür/ nach Verlauff der Zeit/ da ich diese Reise hätte ablegen können/ zu ersetzen; Zu welchem Ende ich hiemit alle Rechts-Wohlthaten/ sie mögen Nahmen haben wie sie wollen/ insonderheit exceptionis si- mulationis, fraudulentae persvasionis, iniqvae aestimationis & inde orientis laesionis, etiam enormissimae, compensationis, imgleichen den casibus fortuitis, insolitis & insolitissimis, und allen andern rechtlichen Behelffen hiemit in kräff- tigster Form Rechtens renunciire/ auch mich zu obi- gem
Aſſignationes, Obligationes, auch die 4. Pferde friſch und geſund/ von ihm empfan-gen: Gerede demnach/ gelobe und verſpreche hie- mit/ bey meinen wahren Ehren und Treuen/ auch bey Verpfaͤndung meiner Guͤter/ ſo viel hierzu von noͤh- ten/ daß ich dieſe Kutſche und Pferde auf der gantzen Reiſe nicht allein dergeſtalt in Acht nehmen will/ als wenn es meine eigene waͤren/ ſondern ich will auch allen hoͤchſten Fleiß zu conſervirung deſſelben anzu- wenden verbunden ſeyn. Solte auch durch Raub/ Pluͤndern/ Diebſtall/ oder durch andere Ungluͤcks- Faͤlle ich um die Kutſche und Pferde kommen/ oder auch durch die ferne Reiſe ſelbe dergeſtalt abgenutzet werden/ daß ſie nach meiner/ GOtt gebe gluͤcklichen! Wiederkunfft obigen Werth der 300. Rthlr. nicht er- reicheten/ alsdann will ich Titio ſolchen Werth in ei- ner unzertrennten ſumma ſo fort nach meiner Wie- derkunfft baar erlegen/ jedoch ihm dabey frey laſſen/ ob er mit dem Gelde vergnuͤget ſeyn oder andere Kutſche und Pferde/ in gleicher bonitaͤt/ erſtattet haben wolle. Solte mich auf dieſer Reiſe einiges Ungluͤck uͤberfal- len/ als daß ich dieſe Welt geſegnen muͤſte/ ſo ſollen meine Erben in ſolidum ſine ulla diviſione verbun- den ſeyn/ die Pferde und Kutſche/ oder den Wehrt dafuͤr/ nach Verlauff der Zeit/ da ich dieſe Reiſe haͤtte ablegen koͤnnen/ zu erſetzen; Zu welchem Ende ich hiemit alle Rechts-Wohlthaten/ ſie moͤgen Nahmen haben wie ſie wollen/ inſonderheit exceptionis ſi- mulationis, fraudulentæ perſvaſionis, iniqvæ æſtimationis & inde orientis læſionis, etiam enormisſimæ, compenſationis, imgleichen den caſibus fortuitis, inſolitis & inſolitisſimis, und allen andern rechtlichen Behelffen hiemit in kraͤff- tigſter Form Rechtens renunciire/ auch mich zu obi- gem
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0384" n="364"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Aſſignationes, Obligationes,</hi></hi></fw><lb/> auch die 4. Pferde friſch und geſund/ von ihm empfan-<lb/> gen: Gerede demnach/ gelobe und verſpreche hie-<lb/> mit/ bey meinen wahren Ehren und Treuen/ auch bey<lb/> Verpfaͤndung meiner Guͤter/ ſo viel hierzu von noͤh-<lb/> ten/ daß ich dieſe Kutſche und Pferde auf der gantzen<lb/> Reiſe nicht allein dergeſtalt in Acht nehmen will/<lb/> als wenn es meine eigene waͤren/ ſondern ich will auch<lb/> allen hoͤchſten Fleiß zu <hi rendition="#aq">conſervi</hi>rung deſſelben anzu-<lb/> wenden verbunden ſeyn. Solte auch durch Raub/<lb/> Pluͤndern/ Diebſtall/ oder durch andere Ungluͤcks-<lb/> Faͤlle ich um die Kutſche und Pferde kommen/ oder<lb/> auch durch die ferne Reiſe ſelbe dergeſtalt abgenutzet<lb/> werden/ daß ſie nach meiner/ GOtt gebe gluͤcklichen!<lb/> Wiederkunfft obigen Werth der 300. Rthlr. nicht er-<lb/> reicheten/ alsdann will ich <hi rendition="#aq">Titio</hi> ſolchen Werth in ei-<lb/> ner unzertrennten <hi rendition="#aq">ſumma</hi> ſo fort nach meiner Wie-<lb/> derkunfft baar erlegen/ jedoch ihm dabey frey laſſen/ ob<lb/> er mit dem Gelde vergnuͤget ſeyn oder andere Kutſche<lb/> und Pferde/ in gleicher <hi rendition="#aq">boni</hi>taͤt/ erſtattet haben wolle.<lb/> Solte mich auf dieſer Reiſe einiges Ungluͤck uͤberfal-<lb/> len/ als daß ich dieſe Welt geſegnen muͤſte/ ſo ſollen<lb/> meine Erben in <hi rendition="#aq">ſolidum ſine ulla diviſione</hi> verbun-<lb/> den ſeyn/ die Pferde und Kutſche/ oder den Wehrt<lb/> dafuͤr/ nach Verlauff der Zeit/ da ich dieſe Reiſe haͤtte<lb/> ablegen koͤnnen/ zu erſetzen; Zu welchem Ende ich<lb/> hiemit alle Rechts-Wohlthaten/ ſie moͤgen Nahmen<lb/> haben wie ſie wollen/ inſonderheit <hi rendition="#aq">exceptionis ſi-<lb/> mulationis, fraudulentæ perſvaſionis, iniqvæ<lb/> æſtimationis & inde orientis læſionis, etiam<lb/> enormisſimæ, compenſationis,</hi> imgleichen den<lb/><hi rendition="#aq">caſibus fortuitis, inſolitis & inſolitisſimis,</hi> und<lb/> allen andern rechtlichen Behelffen hiemit in kraͤff-<lb/> tigſter Form Rechtens <hi rendition="#aq">renuncii</hi>re/ auch mich zu obi-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gem</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [364/0384]
Aſſignationes, Obligationes,
auch die 4. Pferde friſch und geſund/ von ihm empfan-
gen: Gerede demnach/ gelobe und verſpreche hie-
mit/ bey meinen wahren Ehren und Treuen/ auch bey
Verpfaͤndung meiner Guͤter/ ſo viel hierzu von noͤh-
ten/ daß ich dieſe Kutſche und Pferde auf der gantzen
Reiſe nicht allein dergeſtalt in Acht nehmen will/
als wenn es meine eigene waͤren/ ſondern ich will auch
allen hoͤchſten Fleiß zu conſervirung deſſelben anzu-
wenden verbunden ſeyn. Solte auch durch Raub/
Pluͤndern/ Diebſtall/ oder durch andere Ungluͤcks-
Faͤlle ich um die Kutſche und Pferde kommen/ oder
auch durch die ferne Reiſe ſelbe dergeſtalt abgenutzet
werden/ daß ſie nach meiner/ GOtt gebe gluͤcklichen!
Wiederkunfft obigen Werth der 300. Rthlr. nicht er-
reicheten/ alsdann will ich Titio ſolchen Werth in ei-
ner unzertrennten ſumma ſo fort nach meiner Wie-
derkunfft baar erlegen/ jedoch ihm dabey frey laſſen/ ob
er mit dem Gelde vergnuͤget ſeyn oder andere Kutſche
und Pferde/ in gleicher bonitaͤt/ erſtattet haben wolle.
Solte mich auf dieſer Reiſe einiges Ungluͤck uͤberfal-
len/ als daß ich dieſe Welt geſegnen muͤſte/ ſo ſollen
meine Erben in ſolidum ſine ulla diviſione verbun-
den ſeyn/ die Pferde und Kutſche/ oder den Wehrt
dafuͤr/ nach Verlauff der Zeit/ da ich dieſe Reiſe haͤtte
ablegen koͤnnen/ zu erſetzen; Zu welchem Ende ich
hiemit alle Rechts-Wohlthaten/ ſie moͤgen Nahmen
haben wie ſie wollen/ inſonderheit exceptionis ſi-
mulationis, fraudulentæ perſvaſionis, iniqvæ
æſtimationis & inde orientis læſionis, etiam
enormisſimæ, compenſationis, imgleichen den
caſibus fortuitis, inſolitis & inſolitisſimis, und
allen andern rechtlichen Behelffen hiemit in kraͤff-
tigſter Form Rechtens renunciire/ auch mich zu obi-
gem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeGrundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |