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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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Münd- und schrifftliche Complimenten,
insgemein mehr auf einen guten Verrichter/ als
Reichthum sehen. Noch ist hier sel. Herrn N. N. hin-
terlassene unbeerbte Wittwe/ eine geschickte und nicht
unangenehme Frau/ etwa 30. Jahr alt/ welche vor sich
selbst in ihres sel. Mannes grossen und weitläufftigen
Handel im guten Stande sitzet/ und mit der Zeit noch
annehmliche Erbschafften von ihren vornehmen
Freunden möchte zu gewarten haben; diese Parthey
hielte ich vor dem Herrn vor die anständigste/ offerire
mich auch/ wann es beliebig seyn solte/ darinnen zu ar-
beiten/ und des Herrn Bestes/ als wann es mich selbst
anginge/ darunter zu suchen. Jn Erwartung Antwort/
verharre ich etc.

III. Ein Freund bewirbt sich wegen ei-
nes andern um eine Heyraht.
Mein Herr!

EJne gewisse mir von einen guten Freund aufge-
tragene Commission, gibt mir die Feder in die
Hand/ dem Herrn etwas zu proponiren/ welches/
wann es angenehmen Ingress finden solte/ mich höch-
lich erfreuen würde. Es hat nemlich Herr N. N.
eine geraume Zeit her eine sonderbahre Zuneigung zu
meines Herrn wehrtes Haus/ insonderheit aber zu
dessen ältesten Jungfer Tochter/ solcher gestalt getra-
gen/ daß wann es Gottes und des Hern/ wie auch
seiner Liebsten Wille wäre/ er nichts mehr wünschte/
als durch eine beglückte Heyraht an des Herrn geehr-
te Familiam sich zu verbinden. Von seinem Zu-
stand kan ich dieses melden/ daß er in seiner Handlung
einige Jahr her zimlich Glück gehabt/ solche auch von
Tag zu Tag vergrössert/ und überdem an hiesiger

Bör-

Muͤnd- und ſchrifftliche Complimenten,
insgemein mehr auf einen guten Verrichter/ als
Reichthum ſehen. Noch iſt hier ſel. Herrn N. N. hin-
terlaſſene unbeerbte Wittwe/ eine geſchickte und nicht
unangenehme Frau/ etwa 30. Jahr alt/ welche vor ſich
ſelbſt in ihres ſel. Mannes groſſen und weitlaͤufftigen
Handel im guten Stande ſitzet/ und mit der Zeit noch
annehmliche Erbſchafften von ihren vornehmen
Freunden moͤchte zu gewarten haben; dieſe Parthey
hielte ich vor dem Herrn vor die anſtaͤndigſte/ offerire
mich auch/ wann es beliebig ſeyn ſolte/ darinnen zu ar-
beiten/ und des Herrn Beſtes/ als wann es mich ſelbſt
anginge/ darunter zu ſuchen. Jn Erwartung Antwort/
verharre ich ꝛc.

III. Ein Freund bewirbt ſich wegen ei-
nes andern um eine Heyraht.
Mein Herr!

EJne gewiſſe mir von einen guten Freund aufge-
tragene Commiſſion, gibt mir die Feder in die
Hand/ dem Herrn etwas zu proponiren/ welches/
wann es angenehmen Ingreſs finden ſolte/ mich hoͤch-
lich erfreuen wuͤrde. Es hat nemlich Herr N. N.
eine geraume Zeit her eine ſonderbahre Zuneigung zu
meines Herrn wehrtes Haus/ inſonderheit aber zu
deſſen aͤlteſten Jungfer Tochter/ ſolcher geſtalt getra-
gen/ daß wann es Gottes und des Hern/ wie auch
ſeiner Liebſten Wille waͤre/ er nichts mehr wuͤnſchte/
als durch eine begluͤckte Heyraht an des Herrn geehr-
te Familiam ſich zu verbinden. Von ſeinem Zu-
ſtand kan ich dieſes melden/ daß er in ſeiner Handlung
einige Jahr her zimlich Gluͤck gehabt/ ſolche auch von
Tag zu Tag vergroͤſſert/ und uͤberdem an hieſiger

Boͤr-
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[1008/1024] Muͤnd- und ſchrifftliche Complimenten, insgemein mehr auf einen guten Verrichter/ als Reichthum ſehen. Noch iſt hier ſel. Herrn N. N. hin- terlaſſene unbeerbte Wittwe/ eine geſchickte und nicht unangenehme Frau/ etwa 30. Jahr alt/ welche vor ſich ſelbſt in ihres ſel. Mannes groſſen und weitlaͤufftigen Handel im guten Stande ſitzet/ und mit der Zeit noch annehmliche Erbſchafften von ihren vornehmen Freunden moͤchte zu gewarten haben; dieſe Parthey hielte ich vor dem Herrn vor die anſtaͤndigſte/ offerire mich auch/ wann es beliebig ſeyn ſolte/ darinnen zu ar- beiten/ und des Herrn Beſtes/ als wann es mich ſelbſt anginge/ darunter zu ſuchen. Jn Erwartung Antwort/ verharre ich ꝛc. III. Ein Freund bewirbt ſich wegen ei- nes andern um eine Heyraht. Mein Herr! EJne gewiſſe mir von einen guten Freund aufge- tragene Commiſſion, gibt mir die Feder in die Hand/ dem Herrn etwas zu proponiren/ welches/ wann es angenehmen Ingreſs finden ſolte/ mich hoͤch- lich erfreuen wuͤrde. Es hat nemlich Herr N. N. eine geraume Zeit her eine ſonderbahre Zuneigung zu meines Herrn wehrtes Haus/ inſonderheit aber zu deſſen aͤlteſten Jungfer Tochter/ ſolcher geſtalt getra- gen/ daß wann es Gottes und des Hern/ wie auch ſeiner Liebſten Wille waͤre/ er nichts mehr wuͤnſchte/ als durch eine begluͤckte Heyraht an des Herrn geehr- te Familiam ſich zu verbinden. Von ſeinem Zu- ſtand kan ich dieſes melden/ daß er in ſeiner Handlung einige Jahr her zimlich Gluͤck gehabt/ ſolche auch von Tag zu Tag vergroͤſſert/ und uͤberdem an hieſiger Boͤr-

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 1008. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/1024>, abgerufen am 23.11.2024.