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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.

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Das XV. Capitel
13. Die Ochsen und Pferde/ welche Jährlich aus dem Reiche ge-
führet werden/ sollen mit baarem Gelde bezahlet werden.
14. Daferne iemand diese Geld-Zettel bedürffen solte/ umb sie von
einer Stadt zu der andern mit der Post zu versenden/ sollen die Post-
Meisters verbunden seyn/ für dergleichen Brieffe und Paqueten auff der
Interessenten Begehr denenselben gebührliche Attestaten mitzutheilen/
und darauff mit allem Fleiß Achtung zu geben/ daß selbige Brieffe nach
der destinirten Stadt fortkommen und befördert werden; Daferne
auch die Beykommende oder Interessenten für den Belauff der Zettel
die Attestata der Post-Meister verlangen/ und zu solchem Ende ihnen die
Zettel vorzeigen/ soll der Schein unverweigerlich ihnen dafür mitgethei-
let werden/ jedoch so/ daß dergleichen Paquete bey rechter Zeit auff dem
Post-Hause eingeliefert werden/ damit die Post-Meister bey der Expe-
ditio
n der andern Brieffe nicht verhindert werden mögen. Wornach
alle/ und ein ieder sich allerunterthänigst zu richten wissen wird. Wir
befehlen derohalben Unsern Grafen und Frey-Herren/ Stifft-Amptmän-
nern/ Lands-Domen oder Land-Richtern/ Praesidenten/ Bürgermeistern
und Rath/ Ampts-Verwaltern/ Ampts-Schreibern/ Reit-Vögten und
allen andern/ welchen diese Unsere Verordnung unter Unserm Cammer-
Jnsiegel zugeschicket wird/ daß sie dieselben an behörigen Orten/ einem
ieden zur Nachricht/ so gleich ablesen und verkündigen lassen.
Gegeben
in Unserm Haupt-Quartier in Husum, den 8. April. 1713. unter Un-
serm Königl. Hand-Zeichen und Signet.
FRIEDRICH R.

Zu mercken ist hierbey/ daß/ nach Aussage der gedruckten Avisen/
man unlängst eine Person angetroffen/ welche etliche 1000. solcher Kö-
niglicher authorisirter Zettel nachgemacht/ die hernach von einem gewis-
sen Schreiber unterschrieben worden/ wie man dann beyde auff der sau-
bern Arbeit ertappet/ und sie so gleich biß zu ihrer wohlverdienten Be-
straffung in gefängliche Hafft gezogen. Dieses ist schon abermahl eine
Inconvenientz, welches dergleichen Müntz-Zettel Negocium, nebenst so
vielen andern/ nach sich zu ziehen pfleget. Jndessen stehet nicht zu läug-
nen/ daß in obigen Königlichen Mandat denen Commerciis, daß solche/
(ob gleich die Müntz-Zettel in einen und andern Passu eingeführet wor-
den/) durch solche nicht turbirt werden möchten/ noch ziemlich prospici-
ret worden/ und lässet sich alsdenn ein solches Billet-Negocium noch

eher
Das XV. Capitel
13. Die Ochſen und Pferde/ welche Jaͤhrlich aus dem Reiche ge-
fuͤhret werden/ ſollen mit baarem Gelde bezahlet werden.
14. Daferne iemand dieſe Geld-Zettel beduͤrffen ſolte/ umb ſie von
einer Stadt zu der andern mit der Poſt zu verſenden/ ſollen die Poſt-
Meiſters verbunden ſeyn/ fuͤr dergleichen Brieffe und Paqueten auff der
Intereſſenten Begehr denenſelben gebuͤhrliche Atteſtaten mitzutheilen/
und darauff mit allem Fleiß Achtung zu geben/ daß ſelbige Brieffe nach
der deſtinirten Stadt fortkommen und befoͤrdert werden; Daferne
auch die Beykommende oder Intereſſenten fuͤr den Belauff der Zettel
die Atteſtata der Poſt-Meiſter verlangen/ und zu ſolchem Ende ihnen die
Zettel vorzeigen/ ſoll der Schein unverweigerlich ihnen dafuͤr mitgethei-
let werden/ jedoch ſo/ daß dergleichen Paquete bey rechter Zeit auff dem
Poſt-Hauſe eingeliefert werden/ damit die Poſt-Meiſter bey der Expe-
ditio
n der andern Brieffe nicht verhindert werden moͤgen. Wornach
alle/ und ein ieder ſich allerunterthaͤnigſt zu richten wiſſen wird. Wir
befehlen derohalben Unſern Grafen und Frey-Herren/ Stifft-Amptmaͤn-
nern/ Lands-Domen oder Land-Richtern/ Præſidenten/ Buͤrgermeiſtern
und Rath/ Ampts-Verwaltern/ Ampts-Schreibern/ Reit-Voͤgten und
allen andern/ welchen dieſe Unſere Verordnung unter Unſerm Cammer-
Jnſiegel zugeſchicket wird/ daß ſie dieſelben an behoͤrigen Orten/ einem
ieden zur Nachricht/ ſo gleich ableſen und verkuͤndigen laſſen.
Gegeben
in Unſerm Haupt-Quartier in Huſum, den 8. April. 1713. unter Un-
ſerm Koͤnigl. Hand-Zeichen und Signet.
FRIEDRICH R.

Zu mercken iſt hierbey/ daß/ nach Auſſage der gedruckten Aviſen/
man unlaͤngſt eine Perſon angetroffen/ welche etliche 1000. ſolcher Koͤ-
niglicher authoriſirter Zettel nachgemacht/ die hernach von einem gewiſ-
ſen Schreiber unterſchrieben worden/ wie man dann beyde auff der ſau-
bern Arbeit ertappet/ und ſie ſo gleich biß zu ihrer wohlverdienten Be-
ſtraffung in gefaͤngliche Hafft gezogen. Dieſes iſt ſchon abermahl eine
Inconvenientz, welches dergleichen Muͤntz-Zettel Negocium, nebenſt ſo
vielen andern/ nach ſich zu ziehen pfleget. Jndeſſen ſtehet nicht zu laͤug-
nen/ daß in obigen Koͤniglichen Mandat denen Commerciis, daß ſolche/
(ob gleich die Muͤntz-Zettel in einen und andern Paſſu eingefuͤhret wor-
den/) durch ſolche nicht turbirt werden moͤchten/ noch ziemlich proſpici-
ret worden/ und laͤſſet ſich alsdenn ein ſolches Billet-Negocium noch

eher
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[324/0344] Das XV. Capitel 13. Die Ochſen und Pferde/ welche Jaͤhrlich aus dem Reiche ge- fuͤhret werden/ ſollen mit baarem Gelde bezahlet werden. 14. Daferne iemand dieſe Geld-Zettel beduͤrffen ſolte/ umb ſie von einer Stadt zu der andern mit der Poſt zu verſenden/ ſollen die Poſt- Meiſters verbunden ſeyn/ fuͤr dergleichen Brieffe und Paqueten auff der Intereſſenten Begehr denenſelben gebuͤhrliche Atteſtaten mitzutheilen/ und darauff mit allem Fleiß Achtung zu geben/ daß ſelbige Brieffe nach der deſtinirten Stadt fortkommen und befoͤrdert werden; Daferne auch die Beykommende oder Intereſſenten fuͤr den Belauff der Zettel die Atteſtata der Poſt-Meiſter verlangen/ und zu ſolchem Ende ihnen die Zettel vorzeigen/ ſoll der Schein unverweigerlich ihnen dafuͤr mitgethei- let werden/ jedoch ſo/ daß dergleichen Paquete bey rechter Zeit auff dem Poſt-Hauſe eingeliefert werden/ damit die Poſt-Meiſter bey der Expe- dition der andern Brieffe nicht verhindert werden moͤgen. Wornach alle/ und ein ieder ſich allerunterthaͤnigſt zu richten wiſſen wird. Wir befehlen derohalben Unſern Grafen und Frey-Herren/ Stifft-Amptmaͤn- nern/ Lands-Domen oder Land-Richtern/ Præſidenten/ Buͤrgermeiſtern und Rath/ Ampts-Verwaltern/ Ampts-Schreibern/ Reit-Voͤgten und allen andern/ welchen dieſe Unſere Verordnung unter Unſerm Cammer- Jnſiegel zugeſchicket wird/ daß ſie dieſelben an behoͤrigen Orten/ einem ieden zur Nachricht/ ſo gleich ableſen und verkuͤndigen laſſen. Gegeben in Unſerm Haupt-Quartier in Huſum, den 8. April. 1713. unter Un- ſerm Koͤnigl. Hand-Zeichen und Signet. FRIEDRICH R. Zu mercken iſt hierbey/ daß/ nach Auſſage der gedruckten Aviſen/ man unlaͤngſt eine Perſon angetroffen/ welche etliche 1000. ſolcher Koͤ- niglicher authoriſirter Zettel nachgemacht/ die hernach von einem gewiſ- ſen Schreiber unterſchrieben worden/ wie man dann beyde auff der ſau- bern Arbeit ertappet/ und ſie ſo gleich biß zu ihrer wohlverdienten Be- ſtraffung in gefaͤngliche Hafft gezogen. Dieſes iſt ſchon abermahl eine Inconvenientz, welches dergleichen Muͤntz-Zettel Negocium, nebenſt ſo vielen andern/ nach ſich zu ziehen pfleget. Jndeſſen ſtehet nicht zu laͤug- nen/ daß in obigen Koͤniglichen Mandat denen Commerciis, daß ſolche/ (ob gleich die Muͤntz-Zettel in einen und andern Paſſu eingefuͤhret wor- den/) durch ſolche nicht turbirt werden moͤchten/ noch ziemlich proſpici- ret worden/ und laͤſſet ſich alsdenn ein ſolches Billet-Negocium noch eher

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/344>, abgerufen am 21.11.2024.