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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.

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Von dem Lyoner Change.
36. ß. auch wohl weniger oder mehr/ woran dann das schlechte Fran-
tzösische Geld und Handlung Schuld ist.

Auff Franckfurt ist Pari eine Frantzösische Crone a 60. Sols, gegen
90. Creutzer Cour. Franckfurt giebt aber auch weniger.

Die übrigen Wechsel-Coursen bemercket Ricard, als folget:

Franckreich giebt 1. Crone zu 60. Sols, umb dafür in S. Gallen 90.
biß 100. Creutzer Courrent, in Spanien 270. biß 300. Marrevadis,
in Portugall 600. biß 750. Mille Rees, in Meyland 90. biß 115. Soldi
Imperiali,
in Bologna 70. biß 90. Soldi oder Bolignis zu haben.

Auff Genua giebt es 200. biß 240. Ecus zu 60. Sols, gegen 100.
Ecus de Marc.

Ferner giebt es 100. Rthlr. oder Cronen/ umb in Venedig 90. biß
105. Ducati di Banco, in Neapolis 90. biß 120. Ducati von 10. Ca-
rolins,
in Rom 50. biß 80. Ecus d'Etampe, in Florentz 70. biß 90.
Ecus von 71/2 Lire, in Lucca 60. biß 95. Ecus von 71/2 Lires, und in
Livorne 80. biß 100. Piastres zu 6. Lires dafür zu empfangen.

Mehrere Nachricht von dieser Materia, und sonderlich noch etliche
ungewisse/ aber nicht mehr viel gebräuchliche Wechsel-Course seynd
bey besagtem Authore zu sehen.

Der kurtzeste Weg vor die Herren Kauffleute in dergleichen Wech-
sel-Negociis, bey welchen die ausländische Gelder nach des Lan-
des-Herren Willen und Zustand bald erhöhet/ bald erniedriget werden/
ist dieser/ daß man sich (ceteris paribus, oder in so weit/ als man die
Convenienz, welche die Handlung eines Orts mit sich bringet/ als
welche offt mehr/ als der innerliche Valor der Gelder den Wechsel-Cours
setzet/ erwogen) umb der ausländischen Müntz-Sorte/ in welcher die
Wechsel bezahlt werden/ ihrem Valore intrinseco, wie viel solcher am
Silber und Pagament gegen den innerlichen Gehalt des hier in loco
dagegen zu bezahlenden Geldes werth sey/ sich erkundige/ und alsdann
seine Ausrechnung darnach mache/ wann jene frembde Müntze bestän-
dig bleibet/ wie viel weniger oder mehr man hier davor in Wechseln dem
Valor nach geben könne/ oder wann hiesige Müntze beständig/ und je-
ne steigend und fallend ist/ wie viel man sich/ der Proportion nach/ da-
von bedingen soll.

Folget
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Von dem Lyoner Change.
36. ß. auch wohl weniger oder mehr/ woran dann das ſchlechte Fran-
tzoͤſiſche Geld und Handlung Schuld iſt.

Auff Franckfurt iſt Pari eine Frantzoͤſiſche Crone a 60. Sols, gegen
90. Creutzer Cour. Franckfurt giebt aber auch weniger.

Die uͤbrigen Wechſel-Courſen bemercket Ricard, als folget:

Franckreich giebt 1. Crone zu 60. Sols, umb dafuͤr in S. Gallen 90.
biß 100. Creutzer Courrent, in Spanien 270. biß 300. Marrevadis,
in Portugall 600. biß 750. Mille Rees, in Meyland 90. biß 115. Soldi
Imperiali,
in Bologna 70. biß 90. Soldi oder Bolignis zu haben.

Auff Genua giebt es 200. biß 240. Ecus zu 60. Sols, gegen 100.
Ecus de Marc.

Ferner giebt es 100. Rthlr. oder Cronen/ umb in Venedig 90. biß
105. Ducati di Banco, in Neapolis 90. biß 120. Ducati von 10. Ca-
rolins,
in Rom 50. biß 80. Ecus d’Etampe, in Florentz 70. biß 90.
Ecus von 7½ Lire, in Lucca 60. biß 95. Ecus von 7½ Lires, und in
Livorne 80. biß 100. Piaſtres zu 6. Lires dafuͤr zu empfangen.

Mehrere Nachricht von dieſer Materia, und ſonderlich noch etliche
ungewiſſe/ aber nicht mehr viel gebraͤuchliche Wechſel-Courſe ſeynd
bey beſagtem Authore zu ſehen.

Der kurtzeſte Weg vor die Herren Kauffleute in dergleichen Wech-
ſel-Negociis, bey welchen die auslaͤndiſche Gelder nach des Lan-
des-Herren Willen und Zuſtand bald erhoͤhet/ bald erniedriget werden/
iſt dieſer/ daß man ſich (ceteris paribus, oder in ſo weit/ als man die
Convenienz, welche die Handlung eines Orts mit ſich bringet/ als
welche offt mehr/ als der innerliche Valor der Gelder den Wechſel-Cours
ſetzet/ erwogen) umb der auslaͤndiſchen Muͤntz-Sorte/ in welcher die
Wechſel bezahlt werden/ ihrem Valore intrinſeco, wie viel ſolcher am
Silber und Pagament gegen den innerlichen Gehalt des hier in loco
dagegen zu bezahlenden Geldes werth ſey/ ſich erkundige/ und alsdann
ſeine Ausrechnung darnach mache/ wann jene frembde Muͤntze beſtaͤn-
dig bleibet/ wie viel weniger oder mehr man hier davor in Wechſeln dem
Valor nach geben koͤnne/ oder wann hieſige Muͤntze beſtaͤndig/ und je-
ne ſteigend und fallend iſt/ wie viel man ſich/ der Proportion nach/ da-
von bedingen ſoll.

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[305/0325] Von dem Lyoner Change. 36. ß. auch wohl weniger oder mehr/ woran dann das ſchlechte Fran- tzoͤſiſche Geld und Handlung Schuld iſt. Auff Franckfurt iſt Pari eine Frantzoͤſiſche Crone a 60. Sols, gegen 90. Creutzer Cour. Franckfurt giebt aber auch weniger. Die uͤbrigen Wechſel-Courſen bemercket Ricard, als folget: Franckreich giebt 1. Crone zu 60. Sols, umb dafuͤr in S. Gallen 90. biß 100. Creutzer Courrent, in Spanien 270. biß 300. Marrevadis, in Portugall 600. biß 750. Mille Rees, in Meyland 90. biß 115. Soldi Imperiali, in Bologna 70. biß 90. Soldi oder Bolignis zu haben. Auff Genua giebt es 200. biß 240. Ecus zu 60. Sols, gegen 100. Ecus de Marc. Ferner giebt es 100. Rthlr. oder Cronen/ umb in Venedig 90. biß 105. Ducati di Banco, in Neapolis 90. biß 120. Ducati von 10. Ca- rolins, in Rom 50. biß 80. Ecus d’Etampe, in Florentz 70. biß 90. Ecus von 7½ Lire, in Lucca 60. biß 95. Ecus von 7½ Lires, und in Livorne 80. biß 100. Piaſtres zu 6. Lires dafuͤr zu empfangen. Mehrere Nachricht von dieſer Materia, und ſonderlich noch etliche ungewiſſe/ aber nicht mehr viel gebraͤuchliche Wechſel-Courſe ſeynd bey beſagtem Authore zu ſehen. Der kurtzeſte Weg vor die Herren Kauffleute in dergleichen Wech- ſel-Negociis, bey welchen die auslaͤndiſche Gelder nach des Lan- des-Herren Willen und Zuſtand bald erhoͤhet/ bald erniedriget werden/ iſt dieſer/ daß man ſich (ceteris paribus, oder in ſo weit/ als man die Convenienz, welche die Handlung eines Orts mit ſich bringet/ als welche offt mehr/ als der innerliche Valor der Gelder den Wechſel-Cours ſetzet/ erwogen) umb der auslaͤndiſchen Muͤntz-Sorte/ in welcher die Wechſel bezahlt werden/ ihrem Valore intrinſeco, wie viel ſolcher am Silber und Pagament gegen den innerlichen Gehalt des hier in loco dagegen zu bezahlenden Geldes werth ſey/ ſich erkundige/ und alsdann ſeine Ausrechnung darnach mache/ wann jene frembde Muͤntze beſtaͤn- dig bleibet/ wie viel weniger oder mehr man hier davor in Wechſeln dem Valor nach geben koͤnne/ oder wann hieſige Muͤntze beſtaͤndig/ und je- ne ſteigend und fallend iſt/ wie viel man ſich/ der Proportion nach/ da- von bedingen ſoll. Folget Q q

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/325>, abgerufen am 21.11.2024.