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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.

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Das XII. Capitel

Decimo, Wir ferners allergnädigst entschlossen haben/ daß/ wann
in dem Banco von denen eingelegten Fundis so viel baar Geld/ als zu
Abstattung des zehenden Theils Unserer/ oder deren Privatorum dar-
auff situirt oder assignirten Debitorum zulänglich seyn wird/ eincassirt
und eingebracht worden wäre/ dieses baare Quantum unter denen Cre-
ditor
en proportione Arithmetica repartirt/ und ausgefolget werden
solle. Als befehlen Wir gnädigst/ daß zu solcher Zeit per Publicatio-
nem ad valvas
des Banco es kund gemachet werde/ damit jeder In-
teressi
rter seinen Antheil zu erheben wisse; Und weilen hierzu etliche Ta-
ge wegen der mühsamen Calculir- und Repartirung erfordert werden/
soll auff diese wenige Tage/ biß die baare Gelder distribuiret seyn/ in-
dem sich sonst der Stand täglich verändern könte/ mit dem Giro zurück
gehalten/ die Banco gesperrt/ und also fort und fort mit denen einge-
henden baaren Geldern continuiret werden.

Undecimo, solle jeder Wechsler/ Handels-Mann/ Trassicant,
oder nach deren Art negociirende Parthey/ alle von sich gebende/ oder
an sie directe, oder durch Giro kommende Wechsel-Brieffe/ oder Han-
delsmannische Assignationes durch den Banco lauffen zu lassen verbun-
den/ einfolglich keine dergleichen Wechsel oder Anweisungen ausser der
Banco, bey Verlust des Zehenden Theils/ so dem Banco verfallen wä-
re/ zu bezahlen befugt: Hingegen

Duodecimo, keinem zuläßig seyn/ mehrers zu assigniren/ als ein
jeder im Banco realiter Avanzo hat/ und da es von jemanden wis-
sentlich oder auch per errorem beschehen/ derselbe sol folgenden Tages
auff zugeschickten Ampts-Conto nicht allein die überwiesene Summam,
sondern auch anbey 10. pro Centum pro Mulcta, unweigerlich zu er-
legen haben. Da aber jemand gar durch falsche Zettel sich eine Post zu-
schreiben oder assigniren liesse/ ein solcher neben Cassirung der Assigna-
tio
n/ auff beschehene Uberweisung als ein Falsarius bestraffet werden.

Decimo tertio, ist männiglich wissend/ daß sonderlich ein solches
Werck ohne guter Ordnung und Richtigkeit in Führung deren Bücher
und Cassa-Haltung nicht bestehen könne/ welchem nach wir dem gesamp-
ten Collegio hierauff genaue Obacht zu halten/ und daß zu solchem
Ende die Wöchentliche Extracte/ und Quartalige Billanzi, wovon je-
desmahl einer unserer Kayserlichen Hoff-Cammer/ in so weit unser AEra-
rium Respectu
der Einlags-Quotae darbey interessiret ist/ zu dessen

Dire-
Das XII. Capitel

Decimo, Wir ferners allergnaͤdigſt entſchloſſen haben/ daß/ wann
in dem Banco von denen eingelegten Fundis ſo viel baar Geld/ als zu
Abſtattung des zehenden Theils Unſerer/ oder deren Privatorum dar-
auff ſituirt oder aſſignirten Debitorum zulaͤnglich ſeyn wird/ eincaſſirt
und eingebracht worden waͤre/ dieſes baare Quantum unter denen Cre-
ditor
en proportione Arithmetica repartirt/ und ausgefolget werden
ſolle. Als befehlen Wir gnaͤdigſt/ daß zu ſolcher Zeit per Publicatio-
nem ad valvas
des Banco es kund gemachet werde/ damit jeder In-
tereſſi
rter ſeinen Antheil zu erheben wiſſe; Und weilen hierzu etliche Ta-
ge wegen der muͤhſamen Calculir- und Repartirung erfordert werden/
ſoll auff dieſe wenige Tage/ biß die baare Gelder diſtribuiret ſeyn/ in-
dem ſich ſonſt der Stand taͤglich veraͤndern koͤnte/ mit dem Giro zuruͤck
gehalten/ die Banco geſperrt/ und alſo fort und fort mit denen einge-
henden baaren Geldern continuiret werden.

Undecimo, ſolle jeder Wechsler/ Handels-Mann/ Trasſicant,
oder nach deren Art negociirende Parthey/ alle von ſich gebende/ oder
an ſie directe, oder durch Giro kommende Wechſel-Brieffe/ oder Han-
delsmanniſche Aſſignationes durch den Banco lauffen zu laſſen verbun-
den/ einfolglich keine dergleichen Wechſel oder Anweiſungen auſſer der
Banco, bey Verluſt des Zehenden Theils/ ſo dem Banco verfallen waͤ-
re/ zu bezahlen befugt: Hingegen

Duodecimo, keinem zulaͤßig ſeyn/ mehrers zu aſſigniren/ als ein
jeder im Banco realiter Avanzo hat/ und da es von jemanden wiſ-
ſentlich oder auch per errorem beſchehen/ derſelbe ſol folgenden Tages
auff zugeſchickten Ampts-Conto nicht allein die uͤberwieſene Summam,
ſondern auch anbey 10. pro Centum pro Mulcta, unweigerlich zu er-
legen haben. Da aber jemand gar durch falſche Zettel ſich eine Poſt zu-
ſchreiben oder asſigniren lieſſe/ ein ſolcher neben Casſirung der Asſigna-
tio
n/ auff beſchehene Uberweiſung als ein Falſarius beſtraffet werden.

Decimo tertio, iſt maͤnniglich wiſſend/ daß ſonderlich ein ſolches
Werck ohne guter Ordnung und Richtigkeit in Fuͤhrung deren Buͤcher
und Caſſa-Haltung nicht beſtehen koͤnne/ welchem nach wir dem geſamp-
ten Collegio hierauff genaue Obacht zu halten/ und daß zu ſolchem
Ende die Woͤchentliche Extracte/ und Quartalige Billanzi, wovon je-
desmahl einer unſerer Kayſerlichen Hoff-Cammer/ in ſo weit unſer Æra-
rium Reſpectu
der Einlags-Quotæ darbey interesſiret iſt/ zu deſſen

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[230/0250] Das XII. Capitel Decimo, Wir ferners allergnaͤdigſt entſchloſſen haben/ daß/ wann in dem Banco von denen eingelegten Fundis ſo viel baar Geld/ als zu Abſtattung des zehenden Theils Unſerer/ oder deren Privatorum dar- auff ſituirt oder aſſignirten Debitorum zulaͤnglich ſeyn wird/ eincaſſirt und eingebracht worden waͤre/ dieſes baare Quantum unter denen Cre- ditoren proportione Arithmetica repartirt/ und ausgefolget werden ſolle. Als befehlen Wir gnaͤdigſt/ daß zu ſolcher Zeit per Publicatio- nem ad valvas des Banco es kund gemachet werde/ damit jeder In- tereſſirter ſeinen Antheil zu erheben wiſſe; Und weilen hierzu etliche Ta- ge wegen der muͤhſamen Calculir- und Repartirung erfordert werden/ ſoll auff dieſe wenige Tage/ biß die baare Gelder diſtribuiret ſeyn/ in- dem ſich ſonſt der Stand taͤglich veraͤndern koͤnte/ mit dem Giro zuruͤck gehalten/ die Banco geſperrt/ und alſo fort und fort mit denen einge- henden baaren Geldern continuiret werden. Undecimo, ſolle jeder Wechsler/ Handels-Mann/ Trasſicant, oder nach deren Art negociirende Parthey/ alle von ſich gebende/ oder an ſie directe, oder durch Giro kommende Wechſel-Brieffe/ oder Han- delsmanniſche Aſſignationes durch den Banco lauffen zu laſſen verbun- den/ einfolglich keine dergleichen Wechſel oder Anweiſungen auſſer der Banco, bey Verluſt des Zehenden Theils/ ſo dem Banco verfallen waͤ- re/ zu bezahlen befugt: Hingegen Duodecimo, keinem zulaͤßig ſeyn/ mehrers zu aſſigniren/ als ein jeder im Banco realiter Avanzo hat/ und da es von jemanden wiſ- ſentlich oder auch per errorem beſchehen/ derſelbe ſol folgenden Tages auff zugeſchickten Ampts-Conto nicht allein die uͤberwieſene Summam, ſondern auch anbey 10. pro Centum pro Mulcta, unweigerlich zu er- legen haben. Da aber jemand gar durch falſche Zettel ſich eine Poſt zu- ſchreiben oder asſigniren lieſſe/ ein ſolcher neben Casſirung der Asſigna- tion/ auff beſchehene Uberweiſung als ein Falſarius beſtraffet werden. Decimo tertio, iſt maͤnniglich wiſſend/ daß ſonderlich ein ſolches Werck ohne guter Ordnung und Richtigkeit in Fuͤhrung deren Buͤcher und Caſſa-Haltung nicht beſtehen koͤnne/ welchem nach wir dem geſamp- ten Collegio hierauff genaue Obacht zu halten/ und daß zu ſolchem Ende die Woͤchentliche Extracte/ und Quartalige Billanzi, wovon je- desmahl einer unſerer Kayſerlichen Hoff-Cammer/ in ſo weit unſer Æra- rium Reſpectu der Einlags-Quotæ darbey interesſiret iſt/ zu deſſen Dire-

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_banqven_1717/250>, abgerufen am 22.11.2024.