Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Summarischer Inhalt send der ursachen dieses tumults die seinigen zu-rücke zu raffen sich bemühet/ und ohngefehr von einem pfeil getroffen und verwundet wird/ aus dem streit entweichen. Als dieses Turnus ver- nimmet/ meinet er/ es sey ihm erwüntschte gele- genheit den streit tapfferlich zu führen an die hand gegeben/ und thut also unter den feinden eine grosse niederlage, Mitlerweile bricht die Venus auff dem berge Ida das kraut Dictam ab/ und heilet damit ihres sohnes wunde. Als nun Eneas wiederumb zu kräfften kommen/ mah- net er seinen sohn Ascan durch sein eigen Exem- pel zur tugend an/ machet sich eilend fort den sei- nigen zu hülffe/ und fodert namentlich Turnum zum streit heraus. Als sich aber Turnus nicht stel- lete/ (denn seine schwester Juturne/ welcheden fuhr- man Metiseum vom wagen herab gestürtzet hat- te/ regierete die pferde an desselben statt/ also/ daß sie bald hieher/ bald dorthin lenckete/ und sie nicht zusammen wolte kommen lassen/) wird er Eneas schlüßig die stadt zu stürmen/ rücket derowegen mit seinem heer an die mawren/ und wirfft an die bollwercke und häusser fewer. Als nun die kö- nigin Amata vermeinet/ daß Turnus umbkom- men sey/ erhencket sie sich für grossen zorn und schmertzen. Als Turnus aber siehet/ daß es so weit
Summariſcher Inhalt ſend der urſachen dieſes tumults die ſeinigen zu-ruͤcke zu raffen ſich bemuͤhet/ und ohngefehr von einem pfeil getroffen und verwundet wird/ aus dem ſtreit entweichen. Als dieſes Turnus ver- nimmet/ meinet er/ es ſey ihm erwuͤntſchte gele- genheit den ſtreit tapfferlich zu fuͤhren an die hand gegeben/ und thut alſo unter den feinden eine groſſe niederlage, Mitlerweile bricht die Venus auff dem berge Ida das kraut Dictam ab/ und heilet damit ihres ſohnes wunde. Als nun Eneas wiederumb zu kraͤfften kommen/ mah- net er ſeinen ſohn Aſcan durch ſein eigen Exem- pel zur tugend an/ machet ſich eilend fort den ſei- nigen zu huͤlffe/ und fodert namentlich Turnum zum ſtreit heraus. Als ſich aber Turnus nicht ſtel- lete/ (deñ ſeine ſchweſter Juturne/ welcheden fuhr- man Metiſeum vom wagen herab geſtuͤrtzet hat- te/ regierete die pferde an deſſelben ſtatt/ alſo/ daß ſie bald hieher/ bald dorthin lenckete/ und ſie nicht zuſammen wolte kommen laſſen/) wird er Eneas ſchluͤßig die ſtadt zu ſtuͤrmen/ ruͤcket derowegen mit ſeinem heer an die mawren/ und wirfft an die bollwercke und haͤuſſer fewer. Als nun die koͤ- nigin Amata vermeinet/ daß Turnus umbkom- men ſey/ erhencket ſie ſich fuͤr groſſen zorn und ſchmertzen. Als Turnus aber ſiehet/ daß es ſo weit
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Summariſcher Inhalt
ſend der urſachen dieſes tumults die ſeinigen zu-
ruͤcke zu raffen ſich bemuͤhet/ und ohngefehr von
einem pfeil getroffen und verwundet wird/ aus
dem ſtreit entweichen. Als dieſes Turnus ver-
nimmet/ meinet er/ es ſey ihm erwuͤntſchte gele-
genheit den ſtreit tapfferlich zu fuͤhren an die
hand gegeben/ und thut alſo unter den feinden
eine groſſe niederlage, Mitlerweile bricht die
Venus auff dem berge Ida das kraut Dictam
ab/ und heilet damit ihres ſohnes wunde. Als
nun Eneas wiederumb zu kraͤfften kommen/ mah-
net er ſeinen ſohn Aſcan durch ſein eigen Exem-
pel zur tugend an/ machet ſich eilend fort den ſei-
nigen zu huͤlffe/ und fodert namentlich Turnum
zum ſtreit heraus. Als ſich aber Turnus nicht ſtel-
lete/ (deñ ſeine ſchweſter Juturne/ welcheden fuhr-
man Metiſeum vom wagen herab geſtuͤrtzet hat-
te/ regierete die pferde an deſſelben ſtatt/ alſo/ daß
ſie bald hieher/ bald dorthin lenckete/ und ſie nicht
zuſammen wolte kommen laſſen/) wird er Eneas
ſchluͤßig die ſtadt zu ſtuͤrmen/ ruͤcket derowegen
mit ſeinem heer an die mawren/ und wirfft an
die bollwercke und haͤuſſer fewer. Als nun die koͤ-
nigin Amata vermeinet/ daß Turnus umbkom-
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