Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Summarischer Inhalt langwieriges herumbschweiffen ermüdete ge-fehrten/ was noch für arbeit und beschwer hin- terstellig seyn möchte/ mit gedult zu ertragen/ in hoffnung/ daß die künfftige ruh und ergetzligkeit alles wieder einbringen werde. Immittelst handelt die Venus ihres Eneen und der Troja- ner sache beym Jupiter/ und wendet die schuld alles unglücks und unfugs auff die Juno. Ju- piter hingegen nachdem er die ordnung und ge- heimnüsse der ewigen Vorschung entdecket/ trö- stet seine tochter durch fürgehaltene hoffnung ih- rer glückseligen nachkommen/ die das Römische reich mit anschnlicher macht beherrschen werden. Nach diesen schicket Eneas gesandte an die kö- nigin Dido/ und klaget wegen zugefügter ge- walt ihrer leute/ und bittet umb herberge. Ge- gen demselben erbeut sich die königin mit aller höffligkeit/ nimmet ihn auff/ thut ihm grosse eh- re/ lässet seine Trojaner keinen mangel leiden/ zet- get ihm ihren königlichen pracht/ schöne gemähl- de/ güldene tresur und tapetzereyen/ beschenckt den vermeinten jungen printz Ascanius/ dessen ge- stalt und habit Cupido betrieglicher weise durch antrieb der Venus an sich genommen/ mit gold- gestickten und köstlichen kleidern/ hält ein gros- ses Panquet/ und ladet darzu beydes die Troja- ner
Summariſcher Inhalt langwieriges herumbſchweiffen ermuͤdete ge-fehrten/ was noch fuͤr arbeit und beſchwer hin- terſtellig ſeyn moͤchte/ mit gedult zu ertragen/ in hoffnung/ daß die kuͤnfftige ruh und ergetzligkeit alles wieder einbringen werde. Immittelſt handelt die Venus ihres Eneen und der Troja- ner ſache beym Jupiter/ und wendet die ſchuld alles ungluͤcks und unfugs auff die Juno. Ju- piter hingegen nachdem er die ordnung und ge- heimnuͤſſe der ewigen Vorſchung entdecket/ troͤ- ſtet ſeine tochter durch fuͤrgehaltene hoffnung ih- rer gluͤckſeligen nachkommen/ die das Roͤmiſche reich mit anſchnlicher macht beherrſchen werden. Nach dieſen ſchicket Eneas geſandte an die koͤ- nigin Dido/ und klaget wegen zugefuͤgter ge- walt ihrer leute/ und bittet umb herberge. Ge- gen demſelben erbeut ſich die koͤnigin mit aller hoͤffligkeit/ nimmet ihn auff/ thut ihm groſſe eh- re/ laͤſſet ſeine Trojaner keinen mangel leiden/ zet- get ihm ihren koͤniglichen pracht/ ſchoͤne gemaͤhl- de/ guͤldene treſur und tapetzereyen/ beſchenckt den vermeinten jungen printz Aſcanius/ deſſen ge- ſtalt und habit Cupido betrieglicher weiſe durch antrieb der Venus an ſich genommen/ mit gold- geſtickten und koͤſtlichen kleidern/ haͤlt ein groſ- ſes Panquet/ und ladet darzu beydes die Troja- ner
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Summariſcher Inhalt
langwieriges herumbſchweiffen ermuͤdete ge-
fehrten/ was noch fuͤr arbeit und beſchwer hin-
terſtellig ſeyn moͤchte/ mit gedult zu ertragen/ in
hoffnung/ daß die kuͤnfftige ruh und ergetzligkeit
alles wieder einbringen werde. Immittelſt
handelt die Venus ihres Eneen und der Troja-
ner ſache beym Jupiter/ und wendet die ſchuld
alles ungluͤcks und unfugs auff die Juno. Ju-
piter hingegen nachdem er die ordnung und ge-
heimnuͤſſe der ewigen Vorſchung entdecket/ troͤ-
ſtet ſeine tochter durch fuͤrgehaltene hoffnung ih-
rer gluͤckſeligen nachkommen/ die das Roͤmiſche
reich mit anſchnlicher macht beherrſchen werden.
Nach dieſen ſchicket Eneas geſandte an die koͤ-
nigin Dido/ und klaget wegen zugefuͤgter ge-
walt ihrer leute/ und bittet umb herberge. Ge-
gen demſelben erbeut ſich die koͤnigin mit aller
hoͤffligkeit/ nimmet ihn auff/ thut ihm groſſe eh-
re/ laͤſſet ſeine Trojaner keinen mangel leiden/ zet-
get ihm ihren koͤniglichen pracht/ ſchoͤne gemaͤhl-
de/ guͤldene treſur und tapetzereyen/ beſchenckt
den vermeinten jungen printz Aſcanius/ deſſen ge-
ſtalt und habit Cupido betrieglicher weiſe durch
antrieb der Venus an ſich genommen/ mit gold-
geſtickten und koͤſtlichen kleidern/ haͤlt ein groſ-
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