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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Eilffte Buch.
Was soll ich sagen viel vom Pyrrhus reich und landen/
Die er verloren sah mit grossem schad- und schanden/
Ia eignem untergang? was soll ich meldung thun
Von Creter königs-fall/ wie er mit schimpff und hohn
Hat müssen wenden sich von seinem hauß und lande?
Und wie der Locrer volck am Africanschen strande
Wohnhafftig sitzen muß/ weil ihm der weg verrannt
Zu kommen wiederumb ins liebe vaterland?
Der Agamemnon selbst des Griechenlands regierer
Und wieder Phrygien der ober kriegsheer führer/
Ist/ da er wieder heim gekommen neulich war/
Von seiner eignen frau mit plötzlicher gefahr
Des lebens umbgebracht: als er nun umbgekommen/
Und Troja durch die müh Atridens eingenommen/
Da hat Egysthus sich gesetzt an seine stett/
Der ehdieb/ und mit list desselben ehebett
Genommen ein: was sol ich mehr vom unglück sagen/
Daß Venus hat zu mir zorn/ haß und neid getragen/
In dem sie mir nicht hat gegönnt den ruhestand/
Daß ich käm wieder heim ins liebe vaterland/
Und fünde meine frau und unser ehebette/
So keusch und unbefleckt/ wie ich gewünschet hette/
Und möchte Calydon die wunderschöne stadt
Noch sehen wiederumb. Was schrecklich ding und that
Sol ich auffs neue nun/ was greuliches beginnen?
Da ich erfahren muß/ mit leid/ und werden innen/
Wie meine kriegespursch verkehrt ins vogelheer
Schwebt oben in der lufft/ an flüssen und am meer?
O grim.
M m 3
Das Eilffte Buch.
Was ſoll ich ſagen viel vom Pyrrhus reich und landen/
Die er verloren ſah mit groſſem ſchad- und ſchanden/
Ia eignem untergang? was ſoll ich meldung thun
Von Creter koͤnigs-fall/ wie er mit ſchimpff und hohn
Hat muͤſſen wenden ſich von ſeinem hauß und lande?
Und wie der Locrer volck am Africanſchen ſtrande
Wohnhafftig ſitzen muß/ weil ihm der weg verrannt
Zu kommen wiederumb ins liebe vaterland?
Der Agamemnon ſelbſt des Griechenlands regierer
Und wieder Phrygien der ober kriegsheer fuͤhrer/
Iſt/ da er wieder heim gekommen neulich war/
Von ſeiner eignen frau mit ploͤtzlicher gefahr
Des lebens umbgebracht: als er nun umbgekommen/
Und Troja durch die muͤh Atridens eingenommen/
Da hat Egyſthus ſich geſetzt an ſeine ſtett/
Der ehdieb/ und mit liſt deſſelben ehebett
Genommen ein: was ſol ich mehr vom ungluͤck ſagen/
Daß Venus hat zu mir zorn/ haß und neid getragen/
In dem ſie mir nicht hat gegoͤnnt den ruheſtand/
Daß ich kaͤm wieder heim ins liebe vaterland/
Und fuͤnde meine frau und unſer ehebette/
So keuſch und unbefleckt/ wie ich gewuͤnſchet hette/
Und moͤchte Calydon die wunderſchoͤne ſtadt
Noch ſehen wiederumb. Was ſchrecklich ding und that
Sol ich auffs neue nun/ was greuliches beginnen?
Da ich erfahren muß/ mit leid/ und werden innen/
Wie meine kriegespurſch verkehrt ins vogelheer
Schwebt oben in der lufft/ an fluͤſſen und am meer?
O grim.
M m 3
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[553/0575] Das Eilffte Buch. Was ſoll ich ſagen viel vom Pyrrhus reich und landen/ Die er verloren ſah mit groſſem ſchad- und ſchanden/ Ia eignem untergang? was ſoll ich meldung thun Von Creter koͤnigs-fall/ wie er mit ſchimpff und hohn Hat muͤſſen wenden ſich von ſeinem hauß und lande? Und wie der Locrer volck am Africanſchen ſtrande Wohnhafftig ſitzen muß/ weil ihm der weg verrannt Zu kommen wiederumb ins liebe vaterland? Der Agamemnon ſelbſt des Griechenlands regierer Und wieder Phrygien der ober kriegsheer fuͤhrer/ Iſt/ da er wieder heim gekommen neulich war/ Von ſeiner eignen frau mit ploͤtzlicher gefahr Des lebens umbgebracht: als er nun umbgekommen/ Und Troja durch die muͤh Atridens eingenommen/ Da hat Egyſthus ſich geſetzt an ſeine ſtett/ Der ehdieb/ und mit liſt deſſelben ehebett Genommen ein: was ſol ich mehr vom ungluͤck ſagen/ Daß Venus hat zu mir zorn/ haß und neid getragen/ In dem ſie mir nicht hat gegoͤnnt den ruheſtand/ Daß ich kaͤm wieder heim ins liebe vaterland/ Und fuͤnde meine frau und unſer ehebette/ So keuſch und unbefleckt/ wie ich gewuͤnſchet hette/ Und moͤchte Calydon die wunderſchoͤne ſtadt Noch ſehen wiederumb. Was ſchrecklich ding und that Sol ich auffs neue nun/ was greuliches beginnen? Da ich erfahren muß/ mit leid/ und werden innen/ Wie meine kriegespurſch verkehrt ins vogelheer Schwebt oben in der lufft/ an fluͤſſen und am meer? O grim. M m 3

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/575>, abgerufen am 22.11.2024.