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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Eilffte Buch.
Mit umbgewandter wehr: Als nun in ordnung gienge
Das sämptliche geleit/ und hielte nicht geringe
Des jungen heldens tod; da blieb Eneas stehn/
Und liesse diß geseufftz aus tieffem hertzen gehn.
Die ebenselbige hartgrimme noht zu kriegen
Zwingt uns von hinnen zu den andern/ welche ligen
Erschlagen noch im feld/ daß wir dieselben auch
Bestättigen zur erd nach üblichen gebrauch.
O Pallas theurer held/ sey mir zu ewgen zeiten
Gegrüsst und lebe wohl in steten glückligkeiten!
Mehr sagt er nicht/ und gieng auff gleichgeführtem pfad
Mit hochbetrütem sinn zur maur und lagerstatt.
Bald darauff kamen an vom könige legaten
Mit belbaums zweige/ so da umb erlaubnüß baten/
Daß ihnen stünde frey die todten/ die zerstreut
Im felde lagen/ zu begraben ungescheut.
Es ließ sich ja nicht mehr mit überwundnen schlagen/
Noch denen/ welche sind entleibet/ feindschafft tragen:
Er möchte schonen doch der freunde/ die ihn sonst
Bewirthet hiebevor/ erzeiget lieb und gunst;
Und deren könig von ihm schwäher sey gennet:
Als nun der Troer fürst für gut und recht erkennet
Ihr bitten/ läst er diß unweigerlich geschehn/
Gibt ihnen über das so viel noch zuverstehn;
Und sagt: Ihr guten leut/ was unglückhafft beginnen/
Hat euch in solchen krieg und noht verwickeln können/
In dem ihr unsre lieb und freundschäfft setzt beyseit/
Und suchet an umb fried für die/ so in dem streit
Sinn
Das Eilffte Buch.
Mit umbgewandter wehr: Als nun in ordnung gienge
Das ſaͤmptliche geleit/ und hielte nicht geringe
Des jungen heldens tod; da blieb Eneas ſtehn/
Und lieſſe diß geſeufftz aus tieffem hertzen gehn.
Die ebenſelbige hartgrimme noht zu kriegen
Zwingt uns von hinnen zu den andern/ welche ligen
Erſchlagen noch im feld/ daß wir dieſelben auch
Beſtaͤttigen zur erd nach uͤblichen gebrauch.
O Pallas theurer held/ ſey mir zu ewgen zeiten
Gegruͤſſt und lebe wohl in ſteten gluͤckligkeiten!
Mehr ſagt er nicht/ und gieng auff gleichgefuͤhrtem pfad
Mit hochbetruͤtem ſinn zur maur und lagerſtatt.
Bald darauff kamen an vom koͤnige legaten
Mit belbaums zweige/ ſo da umb erlaubnuͤß baten/
Daß ihnen ſtuͤnde frey die todten/ die zerſtreut
Im felde lagen/ zu begraben ungeſcheut.
Es ließ ſich ja nicht mehr mit uͤberwundnen ſchlagen/
Noch denen/ welche ſind entleibet/ feindſchafft tragen:
Er moͤchte ſchonen doch der freunde/ die ihn ſonſt
Bewirthet hiebevor/ erzeiget lieb und gunſt;
Und deren koͤnig von ihm ſchwaͤher ſey gennet:
Als nun der Troer fuͤrſt fuͤr gut und recht erkennet
Ihr bitten/ laͤſt er diß unweigerlich geſchehn/
Gibt ihnen uͤber das ſo viel noch zuverſtehn;
Und ſagt: Ihr guten leut/ was ungluͤckhafft beginnen/
Hat euch in ſolchen krieg und noht verwickeln koͤnnen/
In dem ihr unſre lieb und freundſchaͤfft ſetzt beyſeit/
Und ſuchet an umb fried fuͤr die/ ſo in dem ſtreit
Sinn
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[541/0563] Das Eilffte Buch. Mit umbgewandter wehr: Als nun in ordnung gienge Das ſaͤmptliche geleit/ und hielte nicht geringe Des jungen heldens tod; da blieb Eneas ſtehn/ Und lieſſe diß geſeufftz aus tieffem hertzen gehn. Die ebenſelbige hartgrimme noht zu kriegen Zwingt uns von hinnen zu den andern/ welche ligen Erſchlagen noch im feld/ daß wir dieſelben auch Beſtaͤttigen zur erd nach uͤblichen gebrauch. O Pallas theurer held/ ſey mir zu ewgen zeiten Gegruͤſſt und lebe wohl in ſteten gluͤckligkeiten! Mehr ſagt er nicht/ und gieng auff gleichgefuͤhrtem pfad Mit hochbetruͤtem ſinn zur maur und lagerſtatt. Bald darauff kamen an vom koͤnige legaten Mit belbaums zweige/ ſo da umb erlaubnuͤß baten/ Daß ihnen ſtuͤnde frey die todten/ die zerſtreut Im felde lagen/ zu begraben ungeſcheut. Es ließ ſich ja nicht mehr mit uͤberwundnen ſchlagen/ Noch denen/ welche ſind entleibet/ feindſchafft tragen: Er moͤchte ſchonen doch der freunde/ die ihn ſonſt Bewirthet hiebevor/ erzeiget lieb und gunſt; Und deren koͤnig von ihm ſchwaͤher ſey gennet: Als nun der Troer fuͤrſt fuͤr gut und recht erkennet Ihr bitten/ laͤſt er diß unweigerlich geſchehn/ Gibt ihnen uͤber das ſo viel noch zuverſtehn; Und ſagt: Ihr guten leut/ was ungluͤckhafft beginnen/ Hat euch in ſolchen krieg und noht verwickeln koͤnnen/ In dem ihr unſre lieb und freundſchaͤfft ſetzt beyſeit/ Und ſuchet an umb fried fuͤr die/ ſo in dem ſtreit Sinn

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 541. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/563>, abgerufen am 22.11.2024.