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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Zehende Buch.
Drey Thracier zu todt/ die waren vom geschlechte
Des grossen Boreas/ wie auch drey ritterknechte/
Die vater Idas hat geschickt von Ismar her:
Es kömpt Halesus auch in weg mit seiner wehr/
Auch der Auruncer heer/ Neptunus sohn ingleichen/
Messap der tapffre held/ der nicht gewohnt zu weichen/
Ein mann der sich verstund auff reiten und gefecht/
Und wuste/ wie man solt im sattel sitzen recht.
Sie streben unter sich einander zu verjagen/
Bald lassen diese sich/ bald jen in kampff und schlagen.
In summa/ es geht schon in gräntzen weidlich an
Des lands Italien: Es kämpffet wer nur kan/
Und geht nicht anders her/ als wenn auf allen seiten
In lüfften wider sich die winde hefftig streiten/
Mit gleichem muth und krafft: Sie sind auf sich erpicht/
Und wollen unter sich einander weichen nicht.
Die wolcken stehen sest/ das meer streubt sich entgegen/
Und keines wil den zorn und wüte niederlegen;
Da schwebet unter sie der bittre kampff und streit
Sehr lang/ und kan man nicht absehn/ auf welche seit
Der sieg sich lencken wil/ weil sie so hart fest stehen/
Und keins dem andern wil erst aus dem wege gehen:
So kämpffen diese heer zusammen auf dem plan/
Da stunde fuß an fuß gantz fest/ und mann an mann:
Als aber Pallas sah/ da wo der strom gerissen
hat stein und bäume loß und weit vom strand geschmißen/
Daß sein Arcadier/ die nicht gewohnt im streit
Zu fuß zu gehn/ doch zwang des ortes ranhigkeit
Zu
Das Zehende Buch.
Drey Thracier zu todt/ die waren vom geſchlechte
Des groſſen Boreas/ wie auch drey ritterknechte/
Die vater Idas hat geſchickt von Iſmar her:
Es koͤmpt Haleſus auch in weg mit ſeiner wehr/
Auch der Auruncer heer/ Neptunus ſohn ingleichen/
Meſſap der tapffre held/ der nicht gewohnt zu weichen/
Ein mann der ſich verſtund auff reiten und gefecht/
Und wuſte/ wie man ſolt im ſattel ſitzen recht.
Sie ſtreben unter ſich einander zu verjagen/
Bald laſſen dieſe ſich/ bald jen in kampff und ſchlagen.
In ſumma/ es geht ſchon in graͤntzen weidlich an
Des lands Italien: Es kaͤmpffet wer nur kan/
Und geht nicht anders her/ als wenn auf allen ſeiten
In luͤfften wider ſich die winde hefftig ſtreiten/
Mit gleichem muth und krafft: Sie ſind auf ſich erpicht/
Und wollen unter ſich einander weichen nicht.
Die wolcken ſtehen ſeſt/ das meer ſtreubt ſich entgegen/
Und keines wil den zorn und wuͤte niederlegen;
Da ſchwebet unter ſie der bittre kampff und ſtreit
Sehr lang/ und kan man nicht abſehn/ auf welche ſeit
Der ſieg ſich lencken wil/ weil ſie ſo hart feſt ſtehen/
Und keins dem andern wil erſt aus dem wege gehen:
So kaͤmpffen dieſe heer zuſammen auf dem plan/
Da ſtunde fuß an fuß gantz feſt/ und mann an mann:
Als aber Pallas ſah/ da wo der ſtrom geriſſen
hat ſtein und baͤume loß und weit vom ſtrand geſchmißẽ/
Daß ſein Arcadier/ die nicht gewohnt im ſtreit
Zu fuß zu gehn/ doch zwang des ortes ranhigkeit
Zu
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[495/0517] Das Zehende Buch. Drey Thracier zu todt/ die waren vom geſchlechte Des groſſen Boreas/ wie auch drey ritterknechte/ Die vater Idas hat geſchickt von Iſmar her: Es koͤmpt Haleſus auch in weg mit ſeiner wehr/ Auch der Auruncer heer/ Neptunus ſohn ingleichen/ Meſſap der tapffre held/ der nicht gewohnt zu weichen/ Ein mann der ſich verſtund auff reiten und gefecht/ Und wuſte/ wie man ſolt im ſattel ſitzen recht. Sie ſtreben unter ſich einander zu verjagen/ Bald laſſen dieſe ſich/ bald jen in kampff und ſchlagen. In ſumma/ es geht ſchon in graͤntzen weidlich an Des lands Italien: Es kaͤmpffet wer nur kan/ Und geht nicht anders her/ als wenn auf allen ſeiten In luͤfften wider ſich die winde hefftig ſtreiten/ Mit gleichem muth und krafft: Sie ſind auf ſich erpicht/ Und wollen unter ſich einander weichen nicht. Die wolcken ſtehen ſeſt/ das meer ſtreubt ſich entgegen/ Und keines wil den zorn und wuͤte niederlegen; Da ſchwebet unter ſie der bittre kampff und ſtreit Sehr lang/ und kan man nicht abſehn/ auf welche ſeit Der ſieg ſich lencken wil/ weil ſie ſo hart feſt ſtehen/ Und keins dem andern wil erſt aus dem wege gehen: So kaͤmpffen dieſe heer zuſammen auf dem plan/ Da ſtunde fuß an fuß gantz feſt/ und mann an mann: Als aber Pallas ſah/ da wo der ſtrom geriſſen hat ſtein und baͤume loß und weit vom ſtrand geſchmißẽ/ Daß ſein Arcadier/ die nicht gewohnt im ſtreit Zu fuß zu gehn/ doch zwang des ortes ranhigkeit Zu

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/517>, abgerufen am 25.11.2024.