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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Neunde Buch.
Und treiben hurtig an; Die/ wenn gefahr obhanden/
Als hoffemeister sind der jugend vorgestanden:
Gestalt Eneas selbst diß angeordnet hat
Zum besten und behuff/ dem allgemeinen stat.
Die wachten wurden auff der maur bestellt von allen/
Wie einem jeden war das recht und loß gefallen:
Bald stehet dieser da/ bald jener auff der wacht/
Was jedem ist zuthun/ das nimmet er in acht.
Es war der Nisus hier bestellt für eine pforten/
Ein sohn des Hirtaci/ ein jüngling nicht von worten/
Besondern in der that behertzt und unverzagt/
Der von dem Idens berg/ da man sich von der jagt
Ernehret/ kame dem Eneen zugezogen
Als leibschütz/ wol versucht mit seinem pfeil und bogen/
Und sein geferthe war der schöne jüngeling
Euryalus dem kein Trojaner jemals gieng
An zarter schönheit für: Man hatte nie gesehen
Ein schöner junges blut in Troer waffen stehen/
Ein jüngling/ dem der bart zu wachsen jtzt fieng an;
Sie waren beyde gleich einander zugethan
Mit lieb und freundespflicht: Sie liessen sich belieben
Zugleich auch in den krieg zn ziehn und sich zu üben;
Sie waren dazumal bestellet auff die wacht/
Und gaben unterm thor auf andre fleißig acht.
Euryal (saget Niß) was sol ich wol gedencken/
Solt auch der Götter schaar ins menschlich hertze sencken
Inbrünstige begier/ daß einer unverzagt
Dem kühnen sinn hängt nach und in gefahr sich wagt?
Wo
Das Neunde Buch.
Und treiben hurtig an; Die/ wenn gefahr obhanden/
Als hoffemeiſter ſind der jugend vorgeſtanden:
Geſtalt Eneas ſelbſt diß angeordnet hat
Zum beſten und behuff/ dem allgemeinen ſtat.
Die wachten wurden auff der maur beſtellt von allen/
Wie einem jeden war das recht und loß gefallen:
Bald ſtehet dieſer da/ bald jener auff der wacht/
Was jedem iſt zuthun/ das nimmet er in acht.
Es war der Niſus hier beſtellt fuͤr eine pforten/
Ein ſohn des Hirtaci/ ein juͤngling nicht von worten/
Beſondern in der that behertzt und unverzagt/
Der von dem Idens berg/ da man ſich von der jagt
Ernehret/ kame dem Eneen zugezogen
Als leibſchuͤtz/ wol verſucht mit ſeinem pfeil und bogen/
Und ſein geferthe war der ſchoͤne juͤngeling
Euryalus dem kein Trojaner jemals gieng
An zarter ſchoͤnheit fuͤr: Man hatte nie geſehen
Ein ſchoͤner junges blut in Troer waffen ſtehen/
Ein juͤngling/ dem der bart zu wachſen jtzt fieng an;
Sie waren beyde gleich einander zugethan
Mit lieb und freundespflicht: Sie lieſſen ſich belieben
Zugleich auch in den krieg zn ziehn und ſich zu uͤben;
Sie waren dazumal beſtellet auff die wacht/
Und gaben unterm thor auf andre fleißig acht.
Euryal (ſaget Niß) was ſol ich wol gedencken/
Solt auch der Goͤtter ſchaar ins menſchlich hertze ſencken
Inbruͤnſtige begier/ daß einer unverzagt
Dem kuͤhnen ſinn haͤngt nach und in gefahr ſich wagt?
Wo
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[426/0448] Das Neunde Buch. Und treiben hurtig an; Die/ wenn gefahr obhanden/ Als hoffemeiſter ſind der jugend vorgeſtanden: Geſtalt Eneas ſelbſt diß angeordnet hat Zum beſten und behuff/ dem allgemeinen ſtat. Die wachten wurden auff der maur beſtellt von allen/ Wie einem jeden war das recht und loß gefallen: Bald ſtehet dieſer da/ bald jener auff der wacht/ Was jedem iſt zuthun/ das nimmet er in acht. Es war der Niſus hier beſtellt fuͤr eine pforten/ Ein ſohn des Hirtaci/ ein juͤngling nicht von worten/ Beſondern in der that behertzt und unverzagt/ Der von dem Idens berg/ da man ſich von der jagt Ernehret/ kame dem Eneen zugezogen Als leibſchuͤtz/ wol verſucht mit ſeinem pfeil und bogen/ Und ſein geferthe war der ſchoͤne juͤngeling Euryalus dem kein Trojaner jemals gieng An zarter ſchoͤnheit fuͤr: Man hatte nie geſehen Ein ſchoͤner junges blut in Troer waffen ſtehen/ Ein juͤngling/ dem der bart zu wachſen jtzt fieng an; Sie waren beyde gleich einander zugethan Mit lieb und freundespflicht: Sie lieſſen ſich belieben Zugleich auch in den krieg zn ziehn und ſich zu uͤben; Sie waren dazumal beſtellet auff die wacht/ Und gaben unterm thor auf andre fleißig acht. Euryal (ſaget Niß) was ſol ich wol gedencken/ Solt auch der Goͤtter ſchaar ins menſchlich hertze ſencken Inbruͤnſtige begier/ daß einer unverzagt Dem kuͤhnen ſinn haͤngt nach und in gefahr ſich wagt? Wo

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/448>, abgerufen am 25.11.2024.