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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Achte Buch.
Sich funden/ war der fürst Eneas/ und der treue
Achat und obersten die Troer nach der reyhe;
Der Pallas mitten drinn war stattlich anzufehn
In seinem reiterrock und stund ihm alles schön.
Gleich wie der morgenstern/ der sich für andern allen
Beflammten sternelein die Venus läßt gefallen
Wenn er gespühlet ab in grossem Occan
Sein schönes liecht läßt sehn an hohen himmels plan/
Und kan die finsternüß mit seinem glantz verjagen;
Die weiber stehen auff den mauren voller zagen/
Und sehn von weitem nach/ wie dieses schöne volck
Und reuterey zeucht fort und eine dicke wolck
von leichtem staube macht: dadurch die waffen schimmern/
die spiesse/ schwerdter/ helm und schilde schrecklich flimmern;
Sie ziehn hindurch/ wo sie der weg am nächsten führt
Durch Hecken und gepüsch gewapnet und geziert.
Es gehet das geschrey sehr weit/ die pferde lauffen/
Durchs feld mit vollem trab und über grossen hauffen.
Es ist ein grosser wald an kühlem strom der stadt
Agylla/ den umbher der alten andacht hat
Gehalten heilig-werth. Die hügel allerwegen
Und finstrer tannenforst sich umb denselben legen/
Die alten Griechen/ wie viel in der Meinung stehn/
Dievormahl in gehabt am ersten Latien/
Die haben diesen wald/ den jahrfesttag darneben
Dem feld- und viehe-Gott Sylvan geheilget eben.
Der Tarchon hatte da sein lager nicht gar weit/
Und das Tyrrhener heer lag gut in sicherheit
Itzt
Das Achte Buch.
Sich funden/ war der fuͤrſt Eneas/ und der treue
Achat und oberſten die Troer nach der reyhe;
Der Pallas mitten drinn war ſtattlich anzufehn
In ſeinem reiterrock und ſtund ihm alles ſchoͤn.
Gleich wie der morgenſtern/ der ſich fuͤr andern allen
Beflammten ſternelein die Venus laͤßt gefallen
Wenn er geſpuͤhlet ab in groſſem Occan
Sein ſchoͤnes liecht laͤßt ſehn an hohen himmels plan/
Und kan die finſternuͤß mit ſeinem glantz verjagen;
Die weiber ſtehen auff den mauren voller zagen/
Und ſehn von weitem nach/ wie dieſes ſchoͤne volck
Und reuterey zeucht fort und eine dicke wolck
von leichtem ſtaube macht: dadurch die waffen ſchim̃ern/
die ſpieſſe/ ſchwerdter/ helm und ſchilde ſchrecklich flim̃ern;
Sie ziehn hindurch/ wo ſie der weg am naͤchſten fuͤhrt
Durch Hecken und gepuͤſch gewapnet und geziert.
Es gehet das geſchrey ſehr weit/ die pferde lauffen/
Durchs feld mit vollem trab und uͤber groſſen hauffen.
Es iſt ein groſſer wald an kuͤhlem ſtrom der ſtadt
Agylla/ den umbher der alten andacht hat
Gehalten heilig-werth. Die huͤgel allerwegen
Und finſtrer tannenforſt ſich umb denſelben legen/
Die alten Griechen/ wie viel in der Meinung ſtehn/
Dievormahl in gehabt am erſten Latien/
Die haben dieſen wald/ den jahrfeſttag darneben
Dem feld- und viehe-Gott Sylvan geheilget eben.
Der Tarchon hatte da ſein lager nicht gar weit/
Und das Tyrrhener heer lag gut in ſicherheit
Itzt
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[404/0426] Das Achte Buch. Sich funden/ war der fuͤrſt Eneas/ und der treue Achat und oberſten die Troer nach der reyhe; Der Pallas mitten drinn war ſtattlich anzufehn In ſeinem reiterrock und ſtund ihm alles ſchoͤn. Gleich wie der morgenſtern/ der ſich fuͤr andern allen Beflammten ſternelein die Venus laͤßt gefallen Wenn er geſpuͤhlet ab in groſſem Occan Sein ſchoͤnes liecht laͤßt ſehn an hohen himmels plan/ Und kan die finſternuͤß mit ſeinem glantz verjagen; Die weiber ſtehen auff den mauren voller zagen/ Und ſehn von weitem nach/ wie dieſes ſchoͤne volck Und reuterey zeucht fort und eine dicke wolck von leichtem ſtaube macht: dadurch die waffen ſchim̃ern/ die ſpieſſe/ ſchwerdter/ helm und ſchilde ſchrecklich flim̃ern; Sie ziehn hindurch/ wo ſie der weg am naͤchſten fuͤhrt Durch Hecken und gepuͤſch gewapnet und geziert. Es gehet das geſchrey ſehr weit/ die pferde lauffen/ Durchs feld mit vollem trab und uͤber groſſen hauffen. Es iſt ein groſſer wald an kuͤhlem ſtrom der ſtadt Agylla/ den umbher der alten andacht hat Gehalten heilig-werth. Die huͤgel allerwegen Und finſtrer tannenforſt ſich umb denſelben legen/ Die alten Griechen/ wie viel in der Meinung ſtehn/ Dievormahl in gehabt am erſten Latien/ Die haben dieſen wald/ den jahrfeſttag darneben Dem feld- und viehe-Gott Sylvan geheilget eben. Der Tarchon hatte da ſein lager nicht gar weit/ Und das Tyrrhener heer lag gut in ſicherheit Itzt

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/426>, abgerufen am 22.11.2024.