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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Erste Buch.
Da wird das regiment dreyhundert jahr durch wehren
In der Trojaner stamm/ und herrlich sich vermehren/
Bis eine königin die Ilia/ die sonst
Wird Sylvia genent/ gerührt aus Martis brunst
Wird Zwilling an das licht demselbigen gebehren;
Darnach wird Romulus/ den eine wölffin nehren
Wird/ wie man meinen wil/ mit einer wolffes haut
Bekleidet dieses volck/ das ihm ist anvertraut
Als einein könige/ auff nehmen und erbauen
Dich/ Rom/ du grosse stadt/ an welcher man wird schauen
Pracht/ ehr und tugend glantz; und wird die Römer dann
So nennen nach der zier des namens/ den er an-
Von krafft und tugend-trägt: demselben wil ich schreiben
Kein maß noch zeiten für; Sie mögen ewig bleiben
Und herrschen ohne ziel bis an das end der welt;
Ja wol die Juno auch/ die sich so herbe stellt/
Die nu das wilde meer/ die erde mit dem himmel
Erhebt/ bewegt und mengt mit unruh und getümmel/
Wird eines bessern sich besinnen und mit mir
Den Römern halten schutz und mehren ihre zier/
Als die am besten sich der macht zu brauchen wissen/
Sind herren ihres reichs! des friedens auch beflissen.
Das ist/ was uns beliebt: Es wird noch eine zeit
Mit abfluß wenger jahr mit grosser glückligkeit
Erscheinen/ da das volck der Troer wird bezwingen
Das gantze Griechenland/ und wird die fahne schwingen
Zu Argos/ da das haupt der stoltzen Griechen ist:
Diß glück ist durch den schluß der Götter euch erkiest.
Da
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Das Erſte Buch.
Da wird das regiment dreyhundert jahr durch wehren
In der Trojaner ſtamm/ und herrlich ſich vermehren/
Bis eine koͤnigin die Ilia/ die ſonſt
Wird Sylvia genent/ geruͤhrt aus Martis brunſt
Wird Zwilling an das licht demſelbigen gebehren;
Darnach wird Romulus/ den eine woͤlffin nehren
Wird/ wie man meinen wil/ mit einer wolffes haut
Bekleidet dieſes volck/ das ihm iſt anvertraut
Als einein koͤnige/ auff nehmen und erbauen
Dich/ Rom/ du groſſe ſtadt/ an welcher man wird ſchauẽ
Pracht/ ehr und tugend glantz; und wird die Roͤmer dañ
So nennen nach der zier des namens/ den er an-
Von krafft und tugend-traͤgt: demſelben wil ich ſchreibẽ
Kein maß noch zeiten fuͤr; Sie moͤgen ewig bleiben
Und herrſchen ohne ziel bis an das end der welt;
Ja wol die Juno auch/ die ſich ſo herbe ſtellt/
Die nu das wilde meer/ die erde mit dem himmel
Erhebt/ bewegt und mengt mit unruh und getuͤmmel/
Wird eines beſſern ſich beſinnen und mit mir
Den Roͤmern halten ſchutz und mehren ihre zier/
Als die am beſten ſich der macht zu brauchen wiſſen/
Sind herren ihres reichs! des friedens auch befliſſen.
Das iſt/ was uns beliebt: Es wird noch eine zeit
Mit abfluß wenger jahr mit groſſer gluͤckligkeit
Erſcheinen/ da das volck der Troer wird bezwingen
Das gantze Griechenland/ und wird die fahne ſchwingẽ
Zu Argos/ da das haupt der ſtoltzen Griechen iſt:
Diß gluͤck iſt durch den ſchluß der Goͤtter euch erkieſt.
Da
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[19/0041] Das Erſte Buch. Da wird das regiment dreyhundert jahr durch wehren In der Trojaner ſtamm/ und herrlich ſich vermehren/ Bis eine koͤnigin die Ilia/ die ſonſt Wird Sylvia genent/ geruͤhrt aus Martis brunſt Wird Zwilling an das licht demſelbigen gebehren; Darnach wird Romulus/ den eine woͤlffin nehren Wird/ wie man meinen wil/ mit einer wolffes haut Bekleidet dieſes volck/ das ihm iſt anvertraut Als einein koͤnige/ auff nehmen und erbauen Dich/ Rom/ du groſſe ſtadt/ an welcher man wird ſchauẽ Pracht/ ehr und tugend glantz; und wird die Roͤmer dañ So nennen nach der zier des namens/ den er an- Von krafft und tugend-traͤgt: demſelben wil ich ſchreibẽ Kein maß noch zeiten fuͤr; Sie moͤgen ewig bleiben Und herrſchen ohne ziel bis an das end der welt; Ja wol die Juno auch/ die ſich ſo herbe ſtellt/ Die nu das wilde meer/ die erde mit dem himmel Erhebt/ bewegt und mengt mit unruh und getuͤmmel/ Wird eines beſſern ſich beſinnen und mit mir Den Roͤmern halten ſchutz und mehren ihre zier/ Als die am beſten ſich der macht zu brauchen wiſſen/ Sind herren ihres reichs! des friedens auch befliſſen. Das iſt/ was uns beliebt: Es wird noch eine zeit Mit abfluß wenger jahr mit groſſer gluͤckligkeit Erſcheinen/ da das volck der Troer wird bezwingen Das gantze Griechenland/ und wird die fahne ſchwingẽ Zu Argos/ da das haupt der ſtoltzen Griechen iſt: Diß gluͤck iſt durch den ſchluß der Goͤtter euch erkieſt. Da B 2

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/41>, abgerufen am 23.11.2024.