Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Das Siebende Buch. Der Agamemnon sonst mit dienst war zugethan/Beut seine völcker auff und lässet spannen an/ Des Troer namens feind zu leben und zu sterben/ Läßt risch ein grosses heer von kühnem volcke werben Und führets Turno zu/ dasselbe zoge dick Von Massyschen gebirg/ da man mit müh und glück Den schönen weinbaw treibt. Es schickt Abella auch viel tapffre kriegesschaaren/ So viel in ihrem kreiß zum kriege tauglich waren/ Ist obst/ und gartenreich: Ein volck von sitten hart/ Das seine waffen wirfft auf teutsche weis und art; Die sie an einem riem ziehn wiederumb zu rücke; Die helmen schneiden sie aus eines baumes stücke; Der korck genennet wird. es blinckt ihr schild und schwerdt/ Und ist von harten stahl und eysen wol bewehrt. Es hat dich Nursae auch/ die im gebirge liget/ O Ufens/ der mit glück unb waffen herrlich sieget/ Und weit berühmet ist/ geschicket in den streit/ Der führte sonderlich ein volck von rauhigkeit/ Und das in wäldern war gewehnt zu vielem jagen/ Das müh und ungemach must hin und wieder tragen: Man hieß sie Aequier und hatten hartes land/ Das mit sehr schwerer müh gepflügt wurd und gewandt. Wie offt sie mit dem pflug das erdreich müssen kehren/ So offt bewaffnen sie sich gegen feind zu wehren// Und lassen für und für das ihre freude seyn/ Wenn sie nur kbnnen viel vom raube tragen ein/ Und von geraubtem gut hin bringen so ihr leben. Ein priester von dem volck der Marser kam auch eben Nach Z 5
Das Siebende Buch. Der Agamemnon ſonſt mit dienſt war zugethan/Beut ſeine voͤlcker auff und laͤſſet ſpannen an/ Des Troer namens feind zu leben und zu ſterben/ Laͤßt riſch ein groſſes heer von kuͤhnem volcke werben Und fuͤhrets Turno zu/ daſſelbe zoge dick Von Maſſyſchen gebirg/ da man mit muͤh und gluͤck Den ſchoͤnen weinbaw treibt. Es ſchickt Abella auch viel tapffre kriegesſchaaren/ So viel in ihrem kreiß zum kriege tauglich waren/ Iſt obſt/ und gartenreich: Ein volck von ſitten hart/ Das ſeine waffen wirfft auf teutſche weiſ und art; Die ſie an einem riem ziehn wiederumb zu ruͤcke; Die helmen ſchneiden ſie aus eines baumes ſtuͤcke; Der korck geneñet wird. es blinckt ihr ſchild und ſchwerdt/ Und iſt von harten ſtahl und eyſen wol bewehrt. Es hat dich Nurſæ auch/ die im gebirge liget/ O Ufens/ der mit gluͤck unb waffen herrlich ſieget/ Und weit beruͤhmet iſt/ geſchicket in den ſtreit/ Der fuͤhrte ſonderlich ein volck von rauhigkeit/ Und das in waͤldern war gewehnt zu vielem jagen/ Das muͤh und ungemach muſt hin und wieder tragen: Man hieß ſie Aequier und hatten hartes land/ Das mit ſehr ſchwerer muͤh gepfluͤgt wurd und gewandt. Wie offt ſie mit dem pflug das erdreich muͤſſen kehren/ So offt bewaffnen ſie ſich gegen feind zu wehren// Und laſſen fuͤr und fuͤr das ihre freude ſeyn/ Wenn ſie nur kbnnen viel vom raube tragen ein/ Und von geraubtem gut hin bringen ſo ihr leben. Ein prieſter von dem volck der Marſer kam auch eben Nach Z 5
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Das Siebende Buch.
Der Agamemnon ſonſt mit dienſt war zugethan/
Beut ſeine voͤlcker auff und laͤſſet ſpannen an/
Des Troer namens feind zu leben und zu ſterben/
Laͤßt riſch ein groſſes heer von kuͤhnem volcke werben
Und fuͤhrets Turno zu/ daſſelbe zoge dick
Von Maſſyſchen gebirg/ da man mit muͤh und gluͤck
Den ſchoͤnen weinbaw treibt.
Es ſchickt Abella auch viel tapffre kriegesſchaaren/
So viel in ihrem kreiß zum kriege tauglich waren/
Iſt obſt/ und gartenreich: Ein volck von ſitten hart/
Das ſeine waffen wirfft auf teutſche weiſ und art;
Die ſie an einem riem ziehn wiederumb zu ruͤcke;
Die helmen ſchneiden ſie aus eines baumes ſtuͤcke;
Der korck geneñet wird. es blinckt ihr ſchild und ſchwerdt/
Und iſt von harten ſtahl und eyſen wol bewehrt.
Es hat dich Nurſæ auch/ die im gebirge liget/
O Ufens/ der mit gluͤck unb waffen herrlich ſieget/
Und weit beruͤhmet iſt/ geſchicket in den ſtreit/
Der fuͤhrte ſonderlich ein volck von rauhigkeit/
Und das in waͤldern war gewehnt zu vielem jagen/
Das muͤh und ungemach muſt hin und wieder tragen:
Man hieß ſie Aequier und hatten hartes land/
Das mit ſehr ſchwerer muͤh gepfluͤgt wurd und gewandt.
Wie offt ſie mit dem pflug das erdreich muͤſſen kehren/
So offt bewaffnen ſie ſich gegen feind zu wehren//
Und laſſen fuͤr und fuͤr das ihre freude ſeyn/
Wenn ſie nur kbnnen viel vom raube tragen ein/
Und von geraubtem gut hin bringen ſo ihr leben.
Ein prieſter von dem volck der Marſer kam auch eben
Nach
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Zitationshilfe: | Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 361. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/383>, abgerufen am 29.07.2024. |