Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.Das Siebende Buch. Und kommen von der weyd/ ein liedlein stimmeu an/Daß mans in fernem fluß und see vernehmen kan. Man sol auch meinen nicht/ daß so viel kriegesschaaren In diesem grossen heer mit ordnung könten fahren; Besondern daß die meng und übergrosse heer Der heischern vogel flög ans land von hohem meer Schau da kömpt Clansus von Sabinischen geblüte Entsprossen/ der selbst war am streitbahren gemüthe Gleich einem grossen volck/ und führt ein krieges heer/ von welchem beyds die zunfft und das geschlecht nunmehr Der Claudier entspringt durch der Latiner reiche/ Als den Sabinern wurd gegeben nach vergleiche Ein gutes theil vom Rom: Mit ihm zog gleichfals auff Das volck von Amitern/ ein schön gerüster hauff/ Das löblich alte volck/ der streitbahren Quiriten/ Der stadt Ereti pursch sich auch hierzu erbieten; Mutusca/ welche stadt an öhlwachsthumb sehr reich Läßt ihre kriegesmacht mit andern sehn zugleich. Wie viel im Libschen meer ergrimmte wellen brausen/ Wenn sie im-herbst entstehn durch starcker winde sausen/ Ja wie viel ahren sind in feld an Hermus strand/ Und wie viel derer auch das korrenreiche land Vnd schöne Lycien in heissen sommertagen/ Wenn das getreydich sich zeigt gelb und reif/ kan tragen: So grosse menge volcks zeucht wehr und waffen an/ Und stellen Turno sich zum beystand auf den plan. Es klinget schild und ertz; Die erde fast erzittert Durch diesen heereszug; Halesus sehr erbittert/ Der
Das Siebende Buch. Und kommen von der weyd/ ein liedlein ſtimmeu an/Daß mans in fernem fluß und ſee vernehmen kan. Man ſol auch meinen nicht/ daß ſo viel kriegesſchaaren In dieſem groſſen heer mit ordnung koͤnten fahren; Beſondern daß die meng und uͤbergroſſe heer Der heiſchern vogel floͤg ans land von hohem meer Schau da koͤmpt Clanſus von Sabiniſchen gebluͤte Entſproſſen/ der ſelbſt war am ſtreitbahren gemuͤthe Gleich einem groſſen volck/ und fuͤhrt ein krieges heer/ von welchem beyds die zunfft uñ das geſchlecht nunmehr Der Claudier entſpringt durch der Latiner reiche/ Als den Sabinern wurd gegeben nach vergleiche Ein gutes theil vom Rom: Mit ihm zog gleichfals auff Das volck von Amitern/ ein ſchoͤn geruͤſter hauff/ Das loͤblich alte volck/ der ſtreitbahren Quiriten/ Der ſtadt Ereti purſch ſich auch hierzu erbieten; Mutuſca/ welche ſtadt an oͤhlwachsthumb ſehr reich Laͤßt ihre kriegesmacht mit andern ſehn zugleich. Wie viel im Libſchen meer ergrimmte wellen brauſen/ Wenn ſie im-herbſt entſtehn durch ſtarcker winde ſauſen/ Ja wie viel ahren ſind in feld an Hermus ſtrand/ Und wie viel derer auch das korrenreiche land Vnd ſchoͤne Lycien in heiſſen ſommertagen/ Wenn das getreydich ſich zeigt gelb und reif/ kan tragen: So groſſe menge volcks zeucht wehr und waffen an/ Und ſtellen Turno ſich zum beyſtand auf den plan. Es klinget ſchild und ertz; Die erde faſt erzittert Durch dieſen heereszug; Haleſus ſehr erbittert/ Der
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Das Siebende Buch.
Und kommen von der weyd/ ein liedlein ſtimmeu an/
Daß mans in fernem fluß und ſee vernehmen kan.
Man ſol auch meinen nicht/ daß ſo viel kriegesſchaaren
In dieſem groſſen heer mit ordnung koͤnten fahren;
Beſondern daß die meng und uͤbergroſſe heer
Der heiſchern vogel floͤg ans land von hohem meer
Schau da koͤmpt Clanſus von Sabiniſchen gebluͤte
Entſproſſen/ der ſelbſt war am ſtreitbahren gemuͤthe
Gleich einem groſſen volck/ und fuͤhrt ein krieges heer/
von welchem beyds die zunfft uñ das geſchlecht nunmehr
Der Claudier entſpringt durch der Latiner reiche/
Als den Sabinern wurd gegeben nach vergleiche
Ein gutes theil vom Rom: Mit ihm zog gleichfals auff
Das volck von Amitern/ ein ſchoͤn geruͤſter hauff/
Das loͤblich alte volck/ der ſtreitbahren Quiriten/
Der ſtadt Ereti purſch ſich auch hierzu erbieten;
Mutuſca/ welche ſtadt an oͤhlwachsthumb ſehr reich
Laͤßt ihre kriegesmacht mit andern ſehn zugleich.
Wie viel im Libſchen meer ergrimmte wellen brauſen/
Wenn ſie im-herbſt entſtehn durch ſtarcker winde ſauſen/
Ja wie viel ahren ſind in feld an Hermus ſtrand/
Und wie viel derer auch das korrenreiche land
Vnd ſchoͤne Lycien in heiſſen ſommertagen/
Wenn das getreydich ſich zeigt gelb und reif/ kan tragen:
So groſſe menge volcks zeucht wehr und waffen an/
Und ſtellen Turno ſich zum beyſtand auf den plan.
Es klinget ſchild und ertz; Die erde faſt erzittert
Durch dieſen heereszug; Haleſus ſehr erbittert/
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Zitationshilfe: | Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/382>, abgerufen am 29.07.2024. |