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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Sechste Buch.
Ach/ kinder/ stehet ab von bürgerlichen waffen/
Und dencket fried und ruh mit gantzem ernst zuschaffen:
Stosst nicht selbst euer schwerd in euer eingeweyd/
Und macht euch selber nicht beschwer und hertzeleid.
Du erster/ schone doch selbst deiner/ der du führest
Vom himmel dein geschlecht/ verschaffe/ daß du zierest
Noch schöner deinen ruhm der güt und mildigkeit/
Leg nur die waffen hin und meide krieg und streit/
Schau! dort steht Mummius/ der wird Corinth bekriegen/
Und über diese stadt mit grossem ansehn siegen/
Und wird sich machen groß durch außgetilgte macht/
Der Griechen/ und nach Rom ziehn mit berühmter pracht.
die haupstadt Argos wird der Römer Paulus schleiffen
Auch Agamemnons stadt Mycenen starck angreiffen!
Und gäntzlich tilgen aus auch Pyrrhen greiffen an/
Achillens tapffern sohn/ und schlagen von dem plan.
Da er sein Ahnen wird nicht lassen ungerochen/
Weil er sich noch besinnt/ wie glaub und treu gebrochen
Von tollen Griechen war/ die der Minerven bild
Und tempel haben durch und durch mit blut erfüllt.
Wer sol von deinem lob/ o grosser Cato/ schweigen?
Wer sol/ o Cosse/ nicht dein hohe thaten zeigen?
Wer kan des Gracchi stamm/ das paar Seipiaden
Die tapffern helden wol stillschweigend übergehn?
Die mächtiglich zerstört die stadt Carthago haben;
Wer kan Fabritium und dessen hohe gaben
Zu melden tragen scheu/ der ohne glantz und pracht
Bey schlechtem haab und gut sein anschn groß gemacht?
Wer
Das Sechſte Buch.
Ach/ kinder/ ſtehet ab von buͤrgerlichen waffen/
Und dencket fried und ruh mit gantzem ernſt zuſchaffen:
Stoſſt nicht ſelbſt euer ſchwerd in euer eingeweyd/
Und macht euch ſelber nicht beſchwer und hertzeleid.
Du erſter/ ſchone doch ſelbſt deiner/ der du fuͤhreſt
Vom himmel dein geſchlecht/ verſchaffe/ daß du ziereſt
Noch ſchoͤner deinen ruhm der guͤt und mildigkeit/
Leg nur die waffen hin und meide krieg und ſtreit/
Schau! dort ſteht Mum̃ius/ der wird Corinth bekriegẽ/
Und uͤber dieſe ſtadt mit groſſem anſehn ſiegen/
Und wird ſich machen groß durch außgetilgte macht/
Der Griechẽ/ und nach Rom ziehn mit beruͤhmter pracht.
die haupſtadt Argos wird der Roͤmer Paulus ſchleiffen
Auch Agamemnons ſtadt Mycenen ſtarck angreiffen!
Und gaͤntzlich tilgen aus auch Pyrrhen greiffen an/
Achillens tapffern ſohn/ und ſchlagen von dem plan.
Da er ſein Ahnen wird nicht laſſen ungerochen/
Weil er ſich noch beſinnt/ wie glaub und treu gebrochen
Von tollen Griechen war/ die der Minerven bild
Und tempel haben durch und durch mit blut erfuͤllt.
Wer ſol von deinem lob/ o groſſer Cato/ ſchweigen?
Wer ſol/ o Coſſe/ nicht dein hohe thaten zeigen?
Wer kan des Gracchi ſtamm/ das paar Seipiaden
Die tapffern helden wol ſtillſchweigend uͤbergehn?
Die maͤchtiglich zerſtoͤrt die ſtadt Carthago haben;
Wer kan Fabritium und deſſen hohe gaben
Zu melden tragen ſcheu/ der ohne glantz und pracht
Bey ſchlechtem haab und gut ſein anſchn groß gemacht?
Wer
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[312/0334] Das Sechſte Buch. Ach/ kinder/ ſtehet ab von buͤrgerlichen waffen/ Und dencket fried und ruh mit gantzem ernſt zuſchaffen: Stoſſt nicht ſelbſt euer ſchwerd in euer eingeweyd/ Und macht euch ſelber nicht beſchwer und hertzeleid. Du erſter/ ſchone doch ſelbſt deiner/ der du fuͤhreſt Vom himmel dein geſchlecht/ verſchaffe/ daß du ziereſt Noch ſchoͤner deinen ruhm der guͤt und mildigkeit/ Leg nur die waffen hin und meide krieg und ſtreit/ Schau! dort ſteht Mum̃ius/ der wird Corinth bekriegẽ/ Und uͤber dieſe ſtadt mit groſſem anſehn ſiegen/ Und wird ſich machen groß durch außgetilgte macht/ Der Griechẽ/ und nach Rom ziehn mit beruͤhmter pracht. die haupſtadt Argos wird der Roͤmer Paulus ſchleiffen Auch Agamemnons ſtadt Mycenen ſtarck angreiffen! Und gaͤntzlich tilgen aus auch Pyrrhen greiffen an/ Achillens tapffern ſohn/ und ſchlagen von dem plan. Da er ſein Ahnen wird nicht laſſen ungerochen/ Weil er ſich noch beſinnt/ wie glaub und treu gebrochen Von tollen Griechen war/ die der Minerven bild Und tempel haben durch und durch mit blut erfuͤllt. Wer ſol von deinem lob/ o groſſer Cato/ ſchweigen? Wer ſol/ o Coſſe/ nicht dein hohe thaten zeigen? Wer kan des Gracchi ſtamm/ das paar Seipiaden Die tapffern helden wol ſtillſchweigend uͤbergehn? Die maͤchtiglich zerſtoͤrt die ſtadt Carthago haben; Wer kan Fabritium und deſſen hohe gaben Zu melden tragen ſcheu/ der ohne glantz und pracht Bey ſchlechtem haab und gut ſein anſchn groß gemacht? Wer

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/334>, abgerufen am 22.11.2024.