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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Zu meiner macht und reich/ daher du bürtig bist;
Ich hab es auch verdient/ gestalt es billig ist.
Deßgleichen hab ich offt der winde grimm gebrochen/
Und wenn das meer getobt/ ihm freundlich zugesprochen/
Nicht minder hab ich auch getragen sorg und fleiß
(Wie Xanth und Simois mir zeugnüß und beweiß
Gantz klärlich legen dar) Eneens auff dem lande
Da es mit Troja war gekommen zu dem stande/
Der sehr gefährlich hielt; Da Thetis sohn Achill/
Der lange bey dem heer der schiffe lage still/
Mit zorn zu felde zog/ und an die Troer schaaren
Die abgemüdet sehr/ kam grimmiglich gesahren/
Viel tausend schlug er tod/ die flüsse seufftzeten
Und müsten vor der meng der todten stille stehn.
Der Xanth fand keinen weg/ daß er sich kund ergiessen
Ins offenbahre meer und ungehindert fliessen.
Ich risse damals weg in einer wolcken dampff
Eneen aus dem streit/ da er ungleichen kampff
Gieng mit Achillen ein; Da dieser überlegen
Dem andern war an stärck/ auch diesem stund entgegen
Der Götter will und gunst. Ich hätte schier in sand
Die treuvergessne stadt/ die ich mit meiner hand
Gefället hab/ gelegt/ habs auch noch fürgenommen;
Laß dir nur keine furcht in dein gemüthe kommen;
Eneas sol zum port nach deinen wuntsch und sinn
Avernus sicherlich gelangen ehstes hin.
Nur einen sollen sie von ihrem gantzen heere
Zu rücke lassen hier in meinem reich und meere.
Für
Das Fuͤnffte Buch.
Zu meiner macht und reich/ daher du buͤrtig biſt;
Ich hab es auch verdient/ geſtalt es billig iſt.
Deßgleichen hab ich offt der winde grimm gebrochen/
Und wenn das meer getobt/ ihm freundlich zugeſprochen/
Nicht minder hab ich auch getragen ſorg und fleiß
(Wie Xanth und Simois mir zeugnuͤß und beweiß
Gantz klaͤrlich legen dar) Eneens auff dem lande
Da es mit Troja war gekommen zu dem ſtande/
Der ſehr gefaͤhrlich hielt; Da Thetis ſohn Achill/
Der lange bey dem heer der ſchiffe lage ſtill/
Mit zorn zu felde zog/ und an die Troer ſchaaren
Die abgemuͤdet ſehr/ kam grimmiglich geſahren/
Viel tauſend ſchlug er tod/ die fluͤſſe ſeufftzeten
Und muͤſten vor der meng der todten ſtille ſtehn.
Der Xanth fand keinen weg/ daß er ſich kund ergieſſen
Ins offenbahre meer und ungehindert flieſſen.
Ich riſſe damals weg in einer wolcken dampff
Eneen aus dem ſtreit/ da er ungleichen kampff
Gieng mit Achillen ein; Da dieſer uͤberlegen
Dem andern war an ſtaͤrck/ auch dieſem ſtund entgegen
Der Goͤtter will und gunſt. Ich haͤtte ſchier in ſand
Die treuvergeſſne ſtadt/ die ich mit meiner hand
Gefaͤllet hab/ gelegt/ habs auch noch fuͤrgenommen;
Laß dir nur keine furcht in dein gemuͤthe kommen;
Eneas ſol zum port nach deinen wuntſch und ſinn
Avernus ſicherlich gelangen ehſtes hin.
Nur einen ſollen ſie von ihrem gantzen heere
Zu ruͤcke laſſen hier in meinem reich und meere.
Fuͤr
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[255/0277] Das Fuͤnffte Buch. Zu meiner macht und reich/ daher du buͤrtig biſt; Ich hab es auch verdient/ geſtalt es billig iſt. Deßgleichen hab ich offt der winde grimm gebrochen/ Und wenn das meer getobt/ ihm freundlich zugeſprochen/ Nicht minder hab ich auch getragen ſorg und fleiß (Wie Xanth und Simois mir zeugnuͤß und beweiß Gantz klaͤrlich legen dar) Eneens auff dem lande Da es mit Troja war gekommen zu dem ſtande/ Der ſehr gefaͤhrlich hielt; Da Thetis ſohn Achill/ Der lange bey dem heer der ſchiffe lage ſtill/ Mit zorn zu felde zog/ und an die Troer ſchaaren Die abgemuͤdet ſehr/ kam grimmiglich geſahren/ Viel tauſend ſchlug er tod/ die fluͤſſe ſeufftzeten Und muͤſten vor der meng der todten ſtille ſtehn. Der Xanth fand keinen weg/ daß er ſich kund ergieſſen Ins offenbahre meer und ungehindert flieſſen. Ich riſſe damals weg in einer wolcken dampff Eneen aus dem ſtreit/ da er ungleichen kampff Gieng mit Achillen ein; Da dieſer uͤberlegen Dem andern war an ſtaͤrck/ auch dieſem ſtund entgegen Der Goͤtter will und gunſt. Ich haͤtte ſchier in ſand Die treuvergeſſne ſtadt/ die ich mit meiner hand Gefaͤllet hab/ gelegt/ habs auch noch fuͤrgenommen; Laß dir nur keine furcht in dein gemuͤthe kommen; Eneas ſol zum port nach deinen wuntſch und ſinn Avernus ſicherlich gelangen ehſtes hin. Nur einen ſollen ſie von ihrem gantzen heere Zu ruͤcke laſſen hier in meinem reich und meere. Fuͤr

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/277>, abgerufen am 24.11.2024.