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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Ein jeder führer hat bey sich zwölff tapffre knaben/
Die mit geschwindem lauff sein fleißig achtung haben/
Sie theilen ab ihr heer mit gleicher führer schaar:
Den ersten hauffen führt der Priams Enckel war/
Auch trug mit schönem ruhm des großherrn vaters nah-
Ein sohn des Polytes von königlichem saamen (men/
Und fürstlichen geblüt/ der Welschland mit der zeit
Solt bringen wiederumb zur alten herrligkeit/
Den trägt ein Thracisch roß/ das war von weissen flecken/
Die förderfüß auch weiß/ eins von den besten schecken/
Gieng hoch und stoltz herein/ hat einen weissen stern
An seiner stirne forn/ berühmet weit und fern.
Der ander oberster war Atys/ von des namen
Und stamm der Atyer ein volck der Welschen kamen/
Demselben war sehr hold der junge printz Ascan/
Der auch als heerfürst zog zuletzt auf diesen plan/
An ansehn und manier der schöneste vor allen/
Den sonderlich sich lies die königin gefallen
Die Dido/ als die ihm ein schön Sidonisch pferd
Zum angedencken hat und liebespfand verehrt.
Drauff ritt er wolgeschickt. Die übrigen der knaben
Acestis sah man auch nicht schlechte pferde haben:
Die Troer richten auf mit lautem lobgeschrey
Die knaben/ welche sie sehn tragen furcht und scheu
Für grosser lob begier. Sie schauen ihr beginnen
Und tugend frölich an/ und können sich besinnen
Der eltern weis und art/ als deren ebenbild
Die kinder tragen noch/ nicht minder/ als den schild:
Dem-
Das Fuͤnffte Buch.
Ein jeder fuͤhrer hat bey ſich zwoͤlff tapffre knaben/
Die mit geſchwindem lauff ſein fleißig achtung haben/
Sie theilen ab ihr heer mit gleicher fuͤhrer ſchaar:
Den erſten hauffen fuͤhrt der Priams Enckel war/
Auch trug mit ſchoͤnem ruhm des großherrn vaters nah-
Ein ſohn des Polytes von koͤniglichem ſaamen (men/
Und fuͤrſtlichen gebluͤt/ der Welſchland mit der zeit
Solt bringen wiederumb zur alten herrligkeit/
Den traͤgt ein Thraciſch roß/ das war von weiſſen fleckẽ/
Die foͤrderfuͤß auch weiß/ eins von den beſten ſchecken/
Gieng hoch und ſtoltz herein/ hat einen weiſſen ſtern
An ſeiner ſtirne forn/ beruͤhmet weit und fern.
Der ander oberſter war Atys/ von des namen
Und ſtamm der Atyer ein volck der Welſchen kamen/
Demſelben war ſehr hold der junge printz Aſcan/
Der auch als heerfuͤrſt zog zuletzt auf dieſen plan/
An anſehn und manier der ſchoͤneſte vor allen/
Den ſonderlich ſich lies die koͤnigin gefallen
Die Dido/ als die ihm ein ſchoͤn Sidoniſch pferd
Zum angedencken hat und liebespfand verehrt.
Drauff ritt er wolgeſchickt. Die uͤbrigen der knaben
Aceſtis ſah man auch nicht ſchlechte pferde haben:
Die Troer richten auf mit lautem lobgeſchrey
Die knaben/ welche ſie ſehn tragen furcht und ſcheu
Fuͤr groſſer lob begier. Sie ſchauen ihr beginnen
Und tugend froͤlich an/ und koͤnnen ſich beſinnen
Der eltern weiſ und art/ als deren ebenbild
Die kinder tragen noch/ nicht minder/ als den ſchild:
Dem-
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[239/0261] Das Fuͤnffte Buch. Ein jeder fuͤhrer hat bey ſich zwoͤlff tapffre knaben/ Die mit geſchwindem lauff ſein fleißig achtung haben/ Sie theilen ab ihr heer mit gleicher fuͤhrer ſchaar: Den erſten hauffen fuͤhrt der Priams Enckel war/ Auch trug mit ſchoͤnem ruhm des großherrn vaters nah- Ein ſohn des Polytes von koͤniglichem ſaamen (men/ Und fuͤrſtlichen gebluͤt/ der Welſchland mit der zeit Solt bringen wiederumb zur alten herrligkeit/ Den traͤgt ein Thraciſch roß/ das war von weiſſen fleckẽ/ Die foͤrderfuͤß auch weiß/ eins von den beſten ſchecken/ Gieng hoch und ſtoltz herein/ hat einen weiſſen ſtern An ſeiner ſtirne forn/ beruͤhmet weit und fern. Der ander oberſter war Atys/ von des namen Und ſtamm der Atyer ein volck der Welſchen kamen/ Demſelben war ſehr hold der junge printz Aſcan/ Der auch als heerfuͤrſt zog zuletzt auf dieſen plan/ An anſehn und manier der ſchoͤneſte vor allen/ Den ſonderlich ſich lies die koͤnigin gefallen Die Dido/ als die ihm ein ſchoͤn Sidoniſch pferd Zum angedencken hat und liebespfand verehrt. Drauff ritt er wolgeſchickt. Die uͤbrigen der knaben Aceſtis ſah man auch nicht ſchlechte pferde haben: Die Troer richten auf mit lautem lobgeſchrey Die knaben/ welche ſie ſehn tragen furcht und ſcheu Fuͤr groſſer lob begier. Sie ſchauen ihr beginnen Und tugend froͤlich an/ und koͤnnen ſich beſinnen Der eltern weiſ und art/ als deren ebenbild Die kinder tragen noch/ nicht minder/ als den ſchild: Dem-

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/261>, abgerufen am 24.11.2024.