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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Und diesem wiederumb folgt Euryal der dritte
Sehr weit von ihm entfernt/ und hatte noch viel schritte
Zum vorgestecktem ziel. Dem folget Helymus
Mit gleichem wuntsch und sinn entflammt auf frischen fuß.
Und hinder diesen ist Dior mit weiten sprüngen/
Und scheint mit schnellem flug sich von der erde schwingen
Trit ihm fast auf die fersch/ gebraucht der schultern krafft/
Und sich behende fort zum ziel und kleinod rafft/
Wenns weiter wäre hin/ er würd ihn überstreben/
Und ihm nicht also leicht den sieg gewonnen geben.
Sie hatten itzo fast vollendet dieses spiel/
Und waren kommen schier zu dem gewüntschten ziel
Ermüdet matt und laß/ da trägt sichs zu/ daß Nise
Zu seinem ungelück die ferschen schlüpffern ließe/
Da ohngefehr er trat auffs blut von einem stier/
Der als ein opffer war vorm kampff geschlachtet hier.
Der gute jüngeling/ da er itzt fast erlanget
Das vorgesteckte ziel/ und gleich als sieger pranget/
Kan sich nicht halten auff noch steuren seinen gang/
Besondern fället hin vor sich die länge lang
In koth und opfferblnt; Doch ist ihm nicht entfallen
Die liebe seines freunds Euryali für allen;
Denn als er von dem ort der schlüpffrig war/ steht auff/
Da kommet Salius/ den hindert er am lauff/
Daß er zu boden fällt und in dem sande liget/
Da springt Euryalus herfür und freudig sieget/
Er kriegt den vorzug weg durch freundes förderung
er jauchtzt mit gunst des volcks/ uun thut drauf einen sprung
Nach
Das Fuͤnffte Buch.
Und dieſem wiederumb folgt Euryal der dritte
Sehr weit von ihm entfernt/ und hatte noch viel ſchritte
Zum vorgeſtecktem ziel. Dem folget Helymus
Mit gleichem wuntſch und ſiñ entflam̃t auf friſchen fuß.
Und hinder dieſen iſt Dior mit weiten ſpruͤngen/
Und ſcheint mit ſchnellem flug ſich von der erde ſchwingẽ
Trit ihm faſt auf die ferſch/ gebraucht der ſchultern krafft/
Und ſich behende fort zum ziel und kleinod rafft/
Wenns weiter waͤre hin/ er wuͤrd ihn uͤberſtreben/
Und ihm nicht alſo leicht den ſieg gewonnen geben.
Sie hatten itzo faſt vollendet dieſes ſpiel/
Und waren kommen ſchier zu dem gewuͤntſchten ziel
Ermuͤdet matt und laß/ da traͤgt ſichs zu/ daß Niſe
Zu ſeinem ungeluͤck die ferſchen ſchluͤpffern ließe/
Da ohngefehr er trat auffs blut von einem ſtier/
Der als ein opffer war vorm kampff geſchlachtet hier.
Der gute juͤngeling/ da er itzt faſt erlanget
Das vorgeſteckte ziel/ und gleich als ſieger pranget/
Kan ſich nicht halten auff noch ſteuren ſeinen gang/
Beſondern faͤllet hin vor ſich die laͤnge lang
In koth und opfferblnt; Doch iſt ihm nicht entfallen
Die liebe ſeines freunds Euryali fuͤr allen;
Denn als er von dem ort der ſchluͤpffrig war/ ſteht auff/
Da kommet Salius/ den hindert er am lauff/
Daß er zu boden faͤllt und in dem ſande liget/
Da ſpringt Euryalus herfuͤr und freudig ſieget/
Er kriegt den vorzug weg durch freundes foͤrderung
er jauchtzt mit gunſt des volcks/ uũ thut drauf einẽ ſprung
Nach
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[224/0246] Das Fuͤnffte Buch. Und dieſem wiederumb folgt Euryal der dritte Sehr weit von ihm entfernt/ und hatte noch viel ſchritte Zum vorgeſtecktem ziel. Dem folget Helymus Mit gleichem wuntſch und ſiñ entflam̃t auf friſchen fuß. Und hinder dieſen iſt Dior mit weiten ſpruͤngen/ Und ſcheint mit ſchnellem flug ſich von der erde ſchwingẽ Trit ihm faſt auf die ferſch/ gebraucht der ſchultern krafft/ Und ſich behende fort zum ziel und kleinod rafft/ Wenns weiter waͤre hin/ er wuͤrd ihn uͤberſtreben/ Und ihm nicht alſo leicht den ſieg gewonnen geben. Sie hatten itzo faſt vollendet dieſes ſpiel/ Und waren kommen ſchier zu dem gewuͤntſchten ziel Ermuͤdet matt und laß/ da traͤgt ſichs zu/ daß Niſe Zu ſeinem ungeluͤck die ferſchen ſchluͤpffern ließe/ Da ohngefehr er trat auffs blut von einem ſtier/ Der als ein opffer war vorm kampff geſchlachtet hier. Der gute juͤngeling/ da er itzt faſt erlanget Das vorgeſteckte ziel/ und gleich als ſieger pranget/ Kan ſich nicht halten auff noch ſteuren ſeinen gang/ Beſondern faͤllet hin vor ſich die laͤnge lang In koth und opfferblnt; Doch iſt ihm nicht entfallen Die liebe ſeines freunds Euryali fuͤr allen; Denn als er von dem ort der ſchluͤpffrig war/ ſteht auff/ Da kommet Salius/ den hindert er am lauff/ Daß er zu boden faͤllt und in dem ſande liget/ Da ſpringt Euryalus herfuͤr und freudig ſieget/ Er kriegt den vorzug weg durch freundes foͤrderung er jauchtzt mit gunſt des volcks/ uũ thut drauf einẽ ſprung Nach

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/246>, abgerufen am 25.11.2024.