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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Der Gias führete das grosse schiff Chimere
Das groß wie eine stadt von ungeheurer schwere;
Die ruder ordnung war gedrippelt wol verwahrt.
Der Troer pursche stund zu rudern auff der fahrt.
Sergest/ von dem das hauß und Sergische geschlechte
Genennet war/ fährt ein zu diesem schiff gefechte
Auff einem grossen schiff. Centaurg war sein nahm;
Cloanth/ von dem der stamm der Cluentiner kam
Zu Rom/ fuhr auf der Scyll: Es ist nicht weit entlegen
Ein felß im meere/ der dem ufer stößt entgegen/
Das immer braust und schäumt/ wird von den wellen macht
Zuweilen angerennt und unten hin gebracht/
Daß man ihn nicht mehr sieht/ wenn in den winter zeiten
Die winde sich auffs meer mit ungestüme breiten
Und decken das gestirn: Hingegen wo das meer
Mit seiner schnelligkeit ihm machet kein beschwer/
Und für sich bleibet still/ und sich nicht überhebet/
Geschichts/ daß dieser felß in stiller ruh auch schwebet
Und raget hoch empor/ dient auch den Taucherlein/
Die gern sich setzen hin an warmen sonnenschein/
Zu einen ruheport/ hier ließ den booßgesellen
Eneas einen baum zum ziel und zeichen stellen/
Damit sie möchten seyn mit unterricht verwahrt/
Von wannen und wohin sie richteten die farth/
Und wo sie sich im lauff behend hin solten lencken;
Drauf werffen sie das looß/ wie man das ziel sol schrencken.
Die obersten stehn schon hoch auf der schiffen spitz.
Und fünckeln prächtiglich vom gold und purpur plitz.
Die
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Das Fuͤnffte Buch.
Der Gias fuͤhrete das groſſe ſchiff Chimere
Das groß wie eine ſtadt von ungeheurer ſchwere;
Die ruder ordnung war gedrippelt wol verwahrt.
Der Troer purſche ſtund zu rudern auff der fahrt.
Sergeſt/ von dem das hauß und Sergiſche geſchlechte
Genennet war/ faͤhrt ein zu dieſem ſchiff gefechte
Auff einem groſſen ſchiff. Centaurg war ſein nahm;
Cloanth/ von dem der ſtamm der Cluentiner kam
Zu Rom/ fuhr auf der Scyll: Es iſt nicht weit entlegen
Ein felß im meere/ der dem ufer ſtoͤßt entgegen/
Das im̃er brauſt und ſchaͤumt/ wird von den wellẽ macht
Zuweilen angerennt und unten hin gebracht/
Daß man ihn nicht mehr ſieht/ wenn in den winter zeiten
Die winde ſich auffs meer mit ungeſtuͤme breiten
Und decken das geſtirn: Hingegen wo das meer
Mit ſeiner ſchnelligkeit ihm machet kein beſchwer/
Und fuͤr ſich bleibet ſtill/ und ſich nicht uͤberhebet/
Geſchichts/ daß dieſer felß in ſtiller ruh auch ſchwebet
Und raget hoch empor/ dient auch den Taucherlein/
Die gern ſich ſetzen hin an warmen ſonnenſchein/
Zu einen ruheport/ hier ließ den booßgeſellen
Eneas einen baum zum ziel und zeichen ſtellen/
Damit ſie moͤchten ſeyn mit unterricht verwahrt/
Von wannen und wohin ſie richteten die farth/
Und wo ſie ſich im lauff behend hin ſolten lencken;
Drauf werffẽ ſie das looß/ wie man das ziel ſol ſchrenckẽ.
Die oberſten ſtehn ſchon hoch auf der ſchiffen ſpitz.
Und fuͤnckeln praͤchtiglich vom gold und purpur plitz.
Die
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[211/0233] Das Fuͤnffte Buch. Der Gias fuͤhrete das groſſe ſchiff Chimere Das groß wie eine ſtadt von ungeheurer ſchwere; Die ruder ordnung war gedrippelt wol verwahrt. Der Troer purſche ſtund zu rudern auff der fahrt. Sergeſt/ von dem das hauß und Sergiſche geſchlechte Genennet war/ faͤhrt ein zu dieſem ſchiff gefechte Auff einem groſſen ſchiff. Centaurg war ſein nahm; Cloanth/ von dem der ſtamm der Cluentiner kam Zu Rom/ fuhr auf der Scyll: Es iſt nicht weit entlegen Ein felß im meere/ der dem ufer ſtoͤßt entgegen/ Das im̃er brauſt und ſchaͤumt/ wird von den wellẽ macht Zuweilen angerennt und unten hin gebracht/ Daß man ihn nicht mehr ſieht/ wenn in den winter zeiten Die winde ſich auffs meer mit ungeſtuͤme breiten Und decken das geſtirn: Hingegen wo das meer Mit ſeiner ſchnelligkeit ihm machet kein beſchwer/ Und fuͤr ſich bleibet ſtill/ und ſich nicht uͤberhebet/ Geſchichts/ daß dieſer felß in ſtiller ruh auch ſchwebet Und raget hoch empor/ dient auch den Taucherlein/ Die gern ſich ſetzen hin an warmen ſonnenſchein/ Zu einen ruheport/ hier ließ den booßgeſellen Eneas einen baum zum ziel und zeichen ſtellen/ Damit ſie moͤchten ſeyn mit unterricht verwahrt/ Von wannen und wohin ſie richteten die farth/ Und wo ſie ſich im lauff behend hin ſolten lencken; Drauf werffẽ ſie das looß/ wie man das ziel ſol ſchrenckẽ. Die oberſten ſtehn ſchon hoch auf der ſchiffen ſpitz. Und fuͤnckeln praͤchtiglich vom gold und purpur plitz. Die O 2

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/233>, abgerufen am 26.11.2024.