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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Fünffte Buch.
Kreucht endlich hier und da herumb/ da wo die schalen
Mit essen angefüllt und güldene pocalen
Gesetzet waren auff: Sie macht sich gar hinan
Und kostet von der speiß/ geht wieder ihre bahn/
Und schleifft sich in das grab/ thut keinem leid noch scha-
Verlässet den altar/ als welcher war beladen (den/
Mit vieler opffer speiß/ die von dem feuer gar/
Das darauff nach gebrauch entzünd/ verzehret war.
Eneas als er war des wunderzeichens innen/
Befleist sich desto mehr sein heiliges beginnen
Zu tragen völlig ab zu seines vaters ehr/
Und lässet/ was darzu gehörig/ bringen her;
Weiß nicht/ wofür er sol diß ungeheuer achten/
Obs sey ein geist des orts/ ob er es soll betrachten/
Als seys des vaters knecht. Er lässets also seyn/
und opffert nach gebrauch fünf schaaf und so viel schwein
Auch so viel schwartze stier/ und gosse wein aus schalen/
Und rufft des vaters geist zu unterschiednen mahlen
Vnd seine seele her aus tieffem hellen schlund:
Nicht minder that die pursch/ nach dem ein jeder kunt/
Und trugen wolgemuth in tempel ihre gaben/
Und brachten zum altar so viel sie kundten haben
Fast eine grosse meng: Sie thaten ochsen ab/
Die andern setzten hin die kessel vor das grab/
Und da sie sich ins graß zerstreut geleget haben/
So braten sie am spieß die fetten opffer gaben.
Der hochgewüntschte tag war itzund vor der thür/
Und blinckte wiederumb die morgenröth herfür;
Da
O
Das Fuͤnffte Buch.
Kreucht endlich hier und da herumb/ da wo die ſchalen
Mit eſſen angefuͤllt und guͤldene pocalen
Geſetzet waren auff: Sie macht ſich gar hinan
Und koſtet von der ſpeiß/ geht wieder ihre bahn/
Und ſchleifft ſich in das grab/ thut keinem leid noch ſcha-
Verlaͤſſet den altar/ als welcher war beladen (den/
Mit vieler opffer ſpeiß/ die von dem feuer gar/
Das darauff nach gebrauch entzuͤnd/ verzehret war.
Eneas als er war des wunderzeichens innen/
Befleiſt ſich deſto mehr ſein heiliges beginnen
Zu tragen voͤllig ab zu ſeines vaters ehr/
Und laͤſſet/ was darzu gehoͤrig/ bringen her;
Weiß nicht/ wofuͤr er ſol diß ungeheuer achten/
Obs ſey ein geiſt des orts/ ob er es ſoll betrachten/
Als ſeys des vaters knecht. Er laͤſſets alſo ſeyn/
und opffert nach gebrauch fuͤnf ſchaaf und ſo viel ſchwein
Auch ſo viel ſchwartze ſtier/ und goſſe wein aus ſchalen/
Und rufft des vaters geiſt zu unterſchiednen mahlen
Vnd ſeine ſeele her aus tieffem hellen ſchlund:
Nicht minder that die purſch/ nach dem ein jeder kunt/
Und trugen wolgemuth in tempel ihre gaben/
Und brachten zum altar ſo viel ſie kundten haben
Faſt eine groſſe meng: Sie thaten ochſen ab/
Die andern ſetzten hin die keſſel vor das grab/
Und da ſie ſich ins graß zerſtreut geleget haben/
So braten ſie am ſpieß die fetten opffer gaben.
Der hochgewuͤntſchte tag war itzund vor der thuͤr/
Und blinckte wiederumb die morgenroͤth herfuͤr;
Da
O
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[209/0231] Das Fuͤnffte Buch. Kreucht endlich hier und da herumb/ da wo die ſchalen Mit eſſen angefuͤllt und guͤldene pocalen Geſetzet waren auff: Sie macht ſich gar hinan Und koſtet von der ſpeiß/ geht wieder ihre bahn/ Und ſchleifft ſich in das grab/ thut keinem leid noch ſcha- Verlaͤſſet den altar/ als welcher war beladen (den/ Mit vieler opffer ſpeiß/ die von dem feuer gar/ Das darauff nach gebrauch entzuͤnd/ verzehret war. Eneas als er war des wunderzeichens innen/ Befleiſt ſich deſto mehr ſein heiliges beginnen Zu tragen voͤllig ab zu ſeines vaters ehr/ Und laͤſſet/ was darzu gehoͤrig/ bringen her; Weiß nicht/ wofuͤr er ſol diß ungeheuer achten/ Obs ſey ein geiſt des orts/ ob er es ſoll betrachten/ Als ſeys des vaters knecht. Er laͤſſets alſo ſeyn/ und opffert nach gebrauch fuͤnf ſchaaf und ſo viel ſchwein Auch ſo viel ſchwartze ſtier/ und goſſe wein aus ſchalen/ Und rufft des vaters geiſt zu unterſchiednen mahlen Vnd ſeine ſeele her aus tieffem hellen ſchlund: Nicht minder that die purſch/ nach dem ein jeder kunt/ Und trugen wolgemuth in tempel ihre gaben/ Und brachten zum altar ſo viel ſie kundten haben Faſt eine groſſe meng: Sie thaten ochſen ab/ Die andern ſetzten hin die keſſel vor das grab/ Und da ſie ſich ins graß zerſtreut geleget haben/ So braten ſie am ſpieß die fetten opffer gaben. Der hochgewuͤntſchte tag war itzund vor der thuͤr/ Und blinckte wiederumb die morgenroͤth herfuͤr; Da O

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/231>, abgerufen am 26.11.2024.