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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Dritte Buch.
Daß ihr ein frembdes vieh geraubt und weg genommen;
Wolt ihr auch über uns mit solcher wüte kommen
Und uns so treiben weg aus unserm erb und land/
Die doch unschuldig sind/ und keinem was entwand.
Derhalben höret mich und stellt in kein vergessen/
Was Febo Jupiter/ und Febus mir fürdessen
Vorher gesaget hat: Ich gröste wüterin/
Die aus der helle kömmt/ eröffn euch meinen sinn.
Ihr wolt in Welschland ziehn und habt die wind erbeten
Nach eurem wuntsch. Wolan ihr sollets auch betreten/
Ihr werdet kommen hin/ ihr möget ziehen ein/
Es sol euch freyer paß und haven offen seyn.
Doch solt ihr ümb die stadt nicht ehe die mauren führen/
Als bis euch wird die noth des grimmen hungers rühren
Und zwingen/ daß ihr müßt das schwartze teller brodt
Auffessen; Da wird erst angehen eure noth.
Das wird die straffe seyn/ daß ihr uns habt bekrieget/
Und wieder fug und recht solch unrecht zugefüget.
Als sie dis außgesagt/ erhub sie sich im wald/
Die pursche so erschrack/ daß ihr das hertz erkalt.
Sie starreten für furcht und fiengen an zusagen/
Und woltens auffs gewehr nicht setzen mehr noch wagen/
Sie riethen/ man sol nur umb friede halten an
Mit opffer und gebät/ und weichen wie man kan;
Sie mögen kommen her vom himmel oder helle/
Wer kümmert sich ümb sie/ wer achtet ihr gebelle?
Der vater steht am port und rufft den Jupiter
Und alle Götter an mit heilgem dienst und ehr:
Ihr
Das Dritte Buch.
Daß ihr ein frembdes vieh geraubt und weg genom̃en;
Wolt ihr auch uͤber uns mit ſolcher wuͤte kommen
Und uns ſo treiben weg aus unſerm erb und land/
Die doch unſchuldig ſind/ und keinem was entwand.
Derhalben hoͤret mich und ſtellt in kein vergeſſen/
Was Febo Jupiter/ und Febus mir fuͤrdeſſen
Vorher geſaget hat: Ich groͤſte wuͤterin/
Die aus der helle koͤmmt/ eroͤffn euch meinen ſinn.
Ihr wolt in Welſchland ziehn und habt die wind erbeten
Nach eurem wuntſch. Wolan ihr ſollets auch betreten/
Ihr werdet kommen hin/ ihr moͤget ziehen ein/
Es ſol euch freyer paß und haven offen ſeyn.
Doch ſolt ihr uͤmb die ſtadt nicht ehe die mauren fuͤhren/
Als bis euch wird die noth des grimmen hungers ruͤhren
Und zwingen/ daß ihr muͤßt das ſchwartze teller brodt
Auffeſſen; Da wird erſt angehen eure noth.
Das wird die ſtraffe ſeyn/ daß ihr uns habt bekrieget/
Und wieder fug und recht ſolch unrecht zugefuͤget.
Als ſie dis außgeſagt/ erhub ſie ſich im wald/
Die purſche ſo erſchrack/ daß ihr das hertz erkalt.
Sie ſtarreten fuͤr furcht und fiengen an zuſagen/
Und woltens auffs gewehr nicht ſetzen mehr noch wagen/
Sie riethen/ man ſol nur umb friede halten an
Mit opffer und gebaͤt/ und weichen wie man kan;
Sie moͤgen kommen her vom himmel oder helle/
Wer kuͤmmert ſich uͤmb ſie/ wer achtet ihr gebelle?
Der vater ſteht am port und rufft den Jupiter
Und alle Goͤtter an mit heilgem dienſt und ehr:
Ihr
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[124/0146] Das Dritte Buch. Daß ihr ein frembdes vieh geraubt und weg genom̃en; Wolt ihr auch uͤber uns mit ſolcher wuͤte kommen Und uns ſo treiben weg aus unſerm erb und land/ Die doch unſchuldig ſind/ und keinem was entwand. Derhalben hoͤret mich und ſtellt in kein vergeſſen/ Was Febo Jupiter/ und Febus mir fuͤrdeſſen Vorher geſaget hat: Ich groͤſte wuͤterin/ Die aus der helle koͤmmt/ eroͤffn euch meinen ſinn. Ihr wolt in Welſchland ziehn und habt die wind erbeten Nach eurem wuntſch. Wolan ihr ſollets auch betreten/ Ihr werdet kommen hin/ ihr moͤget ziehen ein/ Es ſol euch freyer paß und haven offen ſeyn. Doch ſolt ihr uͤmb die ſtadt nicht ehe die mauren fuͤhren/ Als bis euch wird die noth des grimmen hungers ruͤhren Und zwingen/ daß ihr muͤßt das ſchwartze teller brodt Auffeſſen; Da wird erſt angehen eure noth. Das wird die ſtraffe ſeyn/ daß ihr uns habt bekrieget/ Und wieder fug und recht ſolch unrecht zugefuͤget. Als ſie dis außgeſagt/ erhub ſie ſich im wald/ Die purſche ſo erſchrack/ daß ihr das hertz erkalt. Sie ſtarreten fuͤr furcht und fiengen an zuſagen/ Und woltens auffs gewehr nicht ſetzen mehr noch wagen/ Sie riethen/ man ſol nur umb friede halten an Mit opffer und gebaͤt/ und weichen wie man kan; Sie moͤgen kommen her vom himmel oder helle/ Wer kuͤmmert ſich uͤmb ſie/ wer achtet ihr gebelle? Der vater ſteht am port und rufft den Jupiter Und alle Goͤtter an mit heilgem dienſt und ehr: Ihr

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/146>, abgerufen am 22.11.2024.