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Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788.

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Vorbereitungsgebet zur ersten Communion.

Ja, Dank dir, o Gott, daß ich nun den Tag
erlebet habe, dem ich schon lange mit freudenvoller
Erwartung entgegen sah; den festlichen Tag, an wel-
chem ich zum erstenmale das heilige Abendmal halten
soll! O es ist ein großer und wichtiger, ein entschei-
dender Tag für mich. Das heilige Abendmahl ist
eine erhabene, bedeutungsvolle Handlung, die ich nur
dann würdig und ihrer Absicht gemäs verrichten kann,
wenn ich die Gesinnungen und Empfindungen dabey
habe, die schlechterdings dazu erfordert werden, wenn
ich die Vorsätze und Entschliessungen dabey fasse, wel-
che die Hauptsache derselben sind.

Durch den Genuß des heiligen Abendmahls
lege ich in deiner Gegenwart und vor meinen Brü-
dern und Schwestern ein öffentliches und feyerliches
Bekenntnis meines Christenthums ab. Ich bezeuge
dadurch freywillig, daß ich bisher über den Inhalt der
Religion nachgedacht und ihre Lehren als wahr und
glaubwürdig befunden habe. Ich verspreche, daß
ich diese Religion nunmehr aus eigener Ueberzeugung
annehmen und dieselbe vor aller Welt bekennen will.
Ich mache mich anheischig, alle die Pflichten zu jeder
Zeit und ohne Ausnahme zu erfüllen, die mir das
Christenthum auflegt.

Durch den Genuß des heiligen Abendmahls
begehe ich das feyerliche Andenken Jesu Christi, mei-
nes Herrn und Erlösers. Ich thue da alles zu sei-
nem Gedächtnis. Ich erinnere mich da an alle seine
Wohlthaten, die er mir und jedem Menschen erwie-
sen hat; an seine göttlichen Lehren, an sein heiliges

Leben
Vorbereitungsgebet zur erſten Communion.

Ja, Dank dir, o Gott, daß ich nun den Tag
erlebet habe, dem ich ſchon lange mit freudenvoller
Erwartung entgegen ſah; den feſtlichen Tag, an wel-
chem ich zum erſtenmale das heilige Abendmal halten
ſoll! O es iſt ein großer und wichtiger, ein entſchei-
dender Tag für mich. Das heilige Abendmahl iſt
eine erhabene, bedeutungsvolle Handlung, die ich nur
dann würdig und ihrer Abſicht gemäs verrichten kann,
wenn ich die Geſinnungen und Empfindungen dabey
habe, die ſchlechterdings dazu erfordert werden, wenn
ich die Vorſätze und Entſchlieſſungen dabey faſſe, wel-
che die Hauptſache derſelben ſind.

Durch den Genuß des heiligen Abendmahls
lege ich in deiner Gegenwart und vor meinen Brü-
dern und Schweſtern ein öffentliches und feyerliches
Bekenntnis meines Chriſtenthums ab. Ich bezeuge
dadurch freywillig, daß ich bisher über den Inhalt der
Religion nachgedacht und ihre Lehren als wahr und
glaubwürdig befunden habe. Ich verſpreche, daß
ich dieſe Religion nunmehr aus eigener Ueberzeugung
annehmen und dieſelbe vor aller Welt bekennen will.
Ich mache mich anheiſchig, alle die Pflichten zu jeder
Zeit und ohne Ausnahme zu erfüllen, die mir das
Chriſtenthum auflegt.

Durch den Genuß des heiligen Abendmahls
begehe ich das feyerliche Andenken Jeſu Chriſti, mei-
nes Herrn und Erlöſers. Ich thue da alles zu ſei-
nem Gedächtnis. Ich erinnere mich da an alle ſeine
Wohlthaten, die er mir und jedem Menſchen erwie-
ſen hat; an ſeine göttlichen Lehren, an ſein heiliges

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[66/0078] Vorbereitungsgebet zur erſten Communion. Ja, Dank dir, o Gott, daß ich nun den Tag erlebet habe, dem ich ſchon lange mit freudenvoller Erwartung entgegen ſah; den feſtlichen Tag, an wel- chem ich zum erſtenmale das heilige Abendmal halten ſoll! O es iſt ein großer und wichtiger, ein entſchei- dender Tag für mich. Das heilige Abendmahl iſt eine erhabene, bedeutungsvolle Handlung, die ich nur dann würdig und ihrer Abſicht gemäs verrichten kann, wenn ich die Geſinnungen und Empfindungen dabey habe, die ſchlechterdings dazu erfordert werden, wenn ich die Vorſätze und Entſchlieſſungen dabey faſſe, wel- che die Hauptſache derſelben ſind. Durch den Genuß des heiligen Abendmahls lege ich in deiner Gegenwart und vor meinen Brü- dern und Schweſtern ein öffentliches und feyerliches Bekenntnis meines Chriſtenthums ab. Ich bezeuge dadurch freywillig, daß ich bisher über den Inhalt der Religion nachgedacht und ihre Lehren als wahr und glaubwürdig befunden habe. Ich verſpreche, daß ich dieſe Religion nunmehr aus eigener Ueberzeugung annehmen und dieſelbe vor aller Welt bekennen will. Ich mache mich anheiſchig, alle die Pflichten zu jeder Zeit und ohne Ausnahme zu erfüllen, die mir das Chriſtenthum auflegt. Durch den Genuß des heiligen Abendmahls begehe ich das feyerliche Andenken Jeſu Chriſti, mei- nes Herrn und Erlöſers. Ich thue da alles zu ſei- nem Gedächtnis. Ich erinnere mich da an alle ſeine Wohlthaten, die er mir und jedem Menſchen erwie- ſen hat; an ſeine göttlichen Lehren, an ſein heiliges Leben

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Zitationshilfe: Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marezoll_andachtsbuch02_1788/78>, abgerufen am 26.11.2024.