und die letzten Lebensstunden erschweren können. Hier, am Grabe meines Vaters (meiner Mutter) will ich der Tugend huldigen; und dieser Erdhügel, der seine (ihre) Gebeine deckt, soll Zeuge meines feyerlichen Versprechens seyn.
Und du, o Gott, schenke mir Trost und Bey- stand und stärke und beruhige mein Herz, daß ich den Gründen der Vernunft und Religion Gehör gebe, daß ich mich allem willig unterwerfe, was mich dein heiliger Wille thun und dulden heißt. Amen.
X. Das ganz verwaisete Mädchen.
Gott der du der Vater aller deiner Kinder bist und für alle deine Geschöpfe huldreich sorgest, o wie verlassen, wie einsam und elend würde ich ohne dich seyn! Zu wem könnte ich meine Zuflucht nehmen als zu dir, der du versprochen hast, dich der Waisen zu erbarmen und ihr Versorger und Vater zu seyn! Deine Weisheit hat es für gut befunden mich ganz älternlos werden zu lassen. Freylich ist dieß eine harte Prüfung, die du mir auflegst; aber deine Güte, die gewiß noch unverändert gegen mich fortdauert, wird auch dieselbe so ein Ende gewinnen lassen, daß ich sie ertragen kann.
Ja
D
oder der Mutter.
und die letzten Lebensſtunden erſchweren können. Hier, am Grabe meines Vaters (meiner Mutter) will ich der Tugend huldigen; und dieſer Erdhügel, der ſeine (ihre) Gebeine deckt, ſoll Zeuge meines feyerlichen Verſprechens ſeyn.
Und du, o Gott, ſchenke mir Troſt und Bey- ſtand und ſtärke und beruhige mein Herz, daß ich den Gründen der Vernunft und Religion Gehör gebe, daß ich mich allem willig unterwerfe, was mich dein heiliger Wille thun und dulden heißt. Amen.
X. Das ganz verwaiſete Mädchen.
Gott der du der Vater aller deiner Kinder biſt und für alle deine Geſchöpfe huldreich ſorgeſt, o wie verlaſſen, wie einſam und elend würde ich ohne dich ſeyn! Zu wem könnte ich meine Zuflucht nehmen als zu dir, der du verſprochen haſt, dich der Waiſen zu erbarmen und ihr Verſorger und Vater zu ſeyn! Deine Weisheit hat es für gut befunden mich ganz älternlos werden zu laſſen. Freylich iſt dieß eine harte Prüfung, die du mir auflegſt; aber deine Güte, die gewiß noch unverändert gegen mich fortdauert, wird auch dieſelbe ſo ein Ende gewinnen laſſen, daß ich ſie ertragen kann.
Ja
D
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oder der Mutter.
und die letzten Lebensſtunden erſchweren können. Hier,
am Grabe meines Vaters (meiner Mutter) will ich
der Tugend huldigen; und dieſer Erdhügel, der ſeine
(ihre) Gebeine deckt, ſoll Zeuge meines feyerlichen
Verſprechens ſeyn.
Und du, o Gott, ſchenke mir Troſt und Bey-
ſtand und ſtärke und beruhige mein Herz, daß ich
den Gründen der Vernunft und Religion Gehör gebe,
daß ich mich allem willig unterwerfe, was mich dein
heiliger Wille thun und dulden heißt. Amen.
X.
Das ganz verwaiſete Mädchen.
Gott der du der Vater aller deiner Kinder biſt und
für alle deine Geſchöpfe huldreich ſorgeſt, o wie
verlaſſen, wie einſam und elend würde ich ohne dich
ſeyn! Zu wem könnte ich meine Zuflucht nehmen als
zu dir, der du verſprochen haſt, dich der Waiſen zu
erbarmen und ihr Verſorger und Vater zu ſeyn!
Deine Weisheit hat es für gut befunden mich ganz
älternlos werden zu laſſen. Freylich iſt dieß
eine harte Prüfung, die du mir auflegſt; aber
deine Güte, die gewiß noch unverändert gegen mich
fortdauert, wird auch dieſelbe ſo ein Ende gewinnen
laſſen, daß ich ſie ertragen kann.
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marezoll_andachtsbuch02_1788/61>, abgerufen am 28.06.2024.
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