XIII. Bey einer zahlreichen noch unversorgten Familie.
Gott, deine Weisheit umfasset und kennet, deine Güte erhält und beglücket alles. Du bist der ganzen Natur in allen ihren Theilen durch deine Kraft gegenwärtig, und an dir finden alle denkende und empfindende Wesen ihren Versorger und Erhalter. Ja, auch ich und die Meinigen finden unsern Vater und Wohlthäter an dir, finden in dem Gedanken, daß du uns kennest und liebest und glücklich machen willst, Trost und Beruhigung und Freude. O wie zufrieden ist der Mensch, der Christ, der sich in allen Umstän- den und bey allen seinen Schicksalen auf dich und dei- ne Fürforge verläßt! Wie glückselig ist der Mensch, der Christ, der sich in allen deinen Schickungen zu be- ruhigen und der aus seinem jedesmaligen Zustande Vergnügen und Nutzen zu ziehen weiß! Möchte ich doch dieser Zufriedenheit und dieses Glückes fähig seyn! Möchte ich als Mutter vieler noch unversorgter Kin- der kein Mistrauen in deine Bereitwilligkeit uns zu helfen, setzen und mit getrostem Muthe alles von dir erwarten, was zu unser aller Besten dienet!
Fordert
XIII. Bey einer zahlreichen noch unverſorgten Familie.
Gott, deine Weisheit umfaſſet und kennet, deine Güte erhält und beglücket alles. Du biſt der ganzen Natur in allen ihren Theilen durch deine Kraft gegenwärtig, und an dir finden alle denkende und empfindende Weſen ihren Verſorger und Erhalter. Ja, auch ich und die Meinigen finden unſern Vater und Wohlthäter an dir, finden in dem Gedanken, daß du uns kenneſt und liebeſt und glücklich machen willſt, Troſt und Beruhigung und Freude. O wie zufrieden iſt der Menſch, der Chriſt, der ſich in allen Umſtän- den und bey allen ſeinen Schickſalen auf dich und dei- ne Fürforge verläßt! Wie glückſelig iſt der Menſch, der Chriſt, der ſich in allen deinen Schickungen zu be- ruhigen und der aus ſeinem jedesmaligen Zuſtande Vergnügen und Nutzen zu ziehen weiß! Möchte ich doch dieſer Zufriedenheit und dieſes Glückes fähig ſeyn! Möchte ich als Mutter vieler noch unverſorgter Kin- der kein Mistrauen in deine Bereitwilligkeit uns zu helfen, ſetzen und mit getroſtem Muthe alles von dir erwarten, was zu unſer aller Beſten dienet!
Fordert
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XIII.
Bey einer zahlreichen noch unverſorgten
Familie.
Gott, deine Weisheit umfaſſet und kennet, deine
Güte erhält und beglücket alles. Du biſt der
ganzen Natur in allen ihren Theilen durch deine Kraft
gegenwärtig, und an dir finden alle denkende und
empfindende Weſen ihren Verſorger und Erhalter.
Ja, auch ich und die Meinigen finden unſern Vater
und Wohlthäter an dir, finden in dem Gedanken, daß
du uns kenneſt und liebeſt und glücklich machen willſt,
Troſt und Beruhigung und Freude. O wie zufrieden
iſt der Menſch, der Chriſt, der ſich in allen Umſtän-
den und bey allen ſeinen Schickſalen auf dich und dei-
ne Fürforge verläßt! Wie glückſelig iſt der Menſch,
der Chriſt, der ſich in allen deinen Schickungen zu be-
ruhigen und der aus ſeinem jedesmaligen Zuſtande
Vergnügen und Nutzen zu ziehen weiß! Möchte ich
doch dieſer Zufriedenheit und dieſes Glückes fähig ſeyn!
Möchte ich als Mutter vieler noch unverſorgter Kin-
der kein Mistrauen in deine Bereitwilligkeit uns zu
helfen, ſetzen und mit getroſtem Muthe alles von dir
erwarten, was zu unſer aller Beſten dienet!
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marezoll_andachtsbuch02_1788/318>, abgerufen am 30.06.2024.
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