Marezoll, Johann Gottlob: Andachtsbuch für das weibliche Geschlecht vorzüglich für den aufgeklärten Theil desselben. Bd. 2. Leipzig, 1788.Bey dem Eintritte des Jünglings in die etc. überschauende und alles regierende Fürsorge empfehleich dir mein Kind, das itzt seine gefährlichste Lauf- bahn beginnet, den Jüngling, der nunmehr in die große Welt eintreten und sich da zu seinem zukünfti- gen Berufe vervollkommnen muß. Welche Gefahren und Versuchungen bedrohen ihn, diesen größtentheils sich selbst überlassenen Jüngling! Welche neue und verführerische Gegenstände wirken da auf ihn, die sei- nen Verstand benebeln und sein Herz vergiften können! Welche mannichfaltige Arten von Vergnügungen und Lustbarkeiten, welche alltägliche und an sich unschuldi- ge Dinge können ihm da nicht gefährlich und verderb- lich werden! Mit welchen verschiedenen Menschen, mit welchen leichtsinnigen Jünglingen wird er nicht zum öftern Umgang haben müssen! Welchen listi- gen und versteckten Betrügern und Verführern kann er da nicht in die Hände fallen! Auf wie mannich- faltige Weise kann er nicht eine Beute der Thorheit, des Lasters und der Unbesonnenheit werden! Auf welche Abwege und Jrwege und in welche schreckliche Labyrinthe kann er sich nicht verlieren, ohne einen Freund und Führer zu finden, der ihn warnet und auf den Weg der Wahrheit und Tugend zurückleitet! O welche traurige, fürchterliche Aussichten müß- te,
Bey dem Eintritte des Jünglings in die ꝛc. überſchauende und alles regierende Fürſorge empfehleich dir mein Kind, das itzt ſeine gefährlichſte Lauf- bahn beginnet, den Jüngling, der nunmehr in die große Welt eintreten und ſich da zu ſeinem zukünfti- gen Berufe vervollkommnen muß. Welche Gefahren und Verſuchungen bedrohen ihn, dieſen größtentheils ſich ſelbſt überlaſſenen Jüngling! Welche neue und verführeriſche Gegenſtände wirken da auf ihn, die ſei- nen Verſtand benebeln und ſein Herz vergiften können! Welche mannichfaltige Arten von Vergnügungen und Luſtbarkeiten, welche alltägliche und an ſich unſchuldi- ge Dinge können ihm da nicht gefährlich und verderb- lich werden! Mit welchen verſchiedenen Menſchen, mit welchen leichtſinnigen Jünglingen wird er nicht zum öftern Umgang haben müſſen! Welchen liſti- gen und verſteckten Betrügern und Verführern kann er da nicht in die Hände fallen! Auf wie mannich- faltige Weiſe kann er nicht eine Beute der Thorheit, des Laſters und der Unbeſonnenheit werden! Auf welche Abwege und Jrwege und in welche ſchreckliche Labyrinthe kann er ſich nicht verlieren, ohne einen Freund und Führer zu finden, der ihn warnet und auf den Weg der Wahrheit und Tugend zurückleitet! O welche traurige, fürchterliche Ausſichten müß- te,
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Bey dem Eintritte des Jünglings in die ꝛc.
überſchauende und alles regierende Fürſorge empfehle
ich dir mein Kind, das itzt ſeine gefährlichſte Lauf-
bahn beginnet, den Jüngling, der nunmehr in die
große Welt eintreten und ſich da zu ſeinem zukünfti-
gen Berufe vervollkommnen muß. Welche Gefahren
und Verſuchungen bedrohen ihn, dieſen größtentheils
ſich ſelbſt überlaſſenen Jüngling! Welche neue und
verführeriſche Gegenſtände wirken da auf ihn, die ſei-
nen Verſtand benebeln und ſein Herz vergiften können!
Welche mannichfaltige Arten von Vergnügungen und
Luſtbarkeiten, welche alltägliche und an ſich unſchuldi-
ge Dinge können ihm da nicht gefährlich und verderb-
lich werden! Mit welchen verſchiedenen Menſchen,
mit welchen leichtſinnigen Jünglingen wird er nicht
zum öftern Umgang haben müſſen! Welchen liſti-
gen und verſteckten Betrügern und Verführern kann
er da nicht in die Hände fallen! Auf wie mannich-
faltige Weiſe kann er nicht eine Beute der Thorheit,
des Laſters und der Unbeſonnenheit werden! Auf
welche Abwege und Jrwege und in welche ſchreckliche
Labyrinthe kann er ſich nicht verlieren, ohne einen
Freund und Führer zu finden, der ihn warnet und auf
den Weg der Wahrheit und Tugend zurückleitet!
O welche traurige, fürchterliche Ausſichten müß-
ten das für mich ſeyn, o Gott, wenn ich dich nicht
als den Beherrſcher aller menſchlichen Schickſale, als
den Regierer aller Dinge, als den Beſchützer der Tu-
gend und Unſchuld kennte und verehrte! Aber ſo er-
warte ich von deiner väterlichen Vorſehung alles Gu-
te,
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