Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.

Bild:
<< vorherige Seite

mands (redet von erschaffnen Menschen) auß dem Wasser vnnd Geist new geboren werde / so kan er nicht ins Himmelreich kommen. Actor. 2. spricht Petrus. Es lasse sich ein jeglicher täuffen zu Vergebung der Sünde / etc. Das heißt ja nicht so viel / wie solchs alle fromme Hertzen verstehen / als: Es lasse ein jeglicher die Erbsünde täuffen zur Vergebung der Sünden. Vnnd Galat. 3. spricht Paulus: Wie viel ewer getaufft sindt / die haben Christum angezogen. Da kan ja das Wörtlein (Quotquot) wie viel ewer getaufft sind / etc. nimmermehr also gedeutet werden: Wie viel Erbfünden getaufft sind / die haben Christum angezogen / man wolle dann alles mutwillig vnd fürsetzlich verkehren.

Zum dritten ordnet das Gegentheil seine erste Proposition also / daß es damit gnugsam zuuerstehen gibt / daß es selbst nicht verstehet / was es setzet oder saget. Dann so lautet die erste propositio oder Rede: Was getaufft / geheiliget / von Sünden abgewaschen / gereinigt vnd selig gemacht soll werden / das ist vnd kan anders nichts denn Sünde oder Erbsünde / das ist / vngerecht / dem Gesetz zuwider / verloren vnd verdampt seyn / ausser Christo vor der Widergeburt vnd Seligmachung.

Dann das Wort (Abwaschen) gibt ja vnwidersprechlich / daß ein subiectum sey / welchs abgewaschen wirdt in der Tauffe / etc. Vnd ein anders / das von demselben subiecto oder Menschen / der getaufft / abgewaschen wirdt / wie solchs menniglich verstehet.

Eben diesen Verstandt gibt auch das Wort (Reinigen) da ja freylich ein Vnderscheid ist vnter dem subiecto oder Menschen / der in der Tauffe von Sünden soll gereiniget werden / vnnd vnter der Sünde / dauon der Mensch gereiniget wirdt.

Also auch das Wort (Seligmachen von Sünden) kan anderst nicht gedeutet werden / als vom Menschen / welcher in der Tauffe von Sünden soll gewaschen vnd gereinigt werden / daß er die Seligkeit vberkomme.

mands (redet von erschaffnen Menschen) auß dem Wasser vnnd Geist new geboren werde / so kan er nicht ins Himmelreich kommen. Actor. 2. spricht Petrus. Es lasse sich ein jeglicher täuffen zu Vergebung der Sünde / etc. Das heißt ja nicht so viel / wie solchs alle fromme Hertzen verstehen / als: Es lasse ein jeglicher die Erbsünde täuffen zur Vergebung der Sünden. Vnnd Galat. 3. spricht Paulus: Wie viel ewer getaufft sindt / die haben Christum angezogen. Da kan ja das Wörtlein (Quotquot) wie viel ewer getaufft sind / etc. nimmermehr also gedeutet werden: Wie viel Erbfünden getaufft sind / die haben Christum angezogen / man wolle dañ alles mutwillig vnd fürsetzlich verkehren.

Zum dritten ordnet das Gegentheil seine erste Proposition also / daß es damit gnugsam zuuerstehen gibt / daß es selbst nicht verstehet / was es setzet oder saget. Dann so lautet die erste propositio oder Rede: Was getaufft / geheiliget / von Sünden abgewaschen / gereinigt vnd selig gemacht soll werden / das ist vñ kan anders nichts denn Sünde oder Erbsünde / das ist / vngerecht / dem Gesetz zuwider / verloren vnd verdampt seyn / ausser Christo vor der Widergeburt vnd Seligmachung.

Dañ das Wort (Abwaschen) gibt ja vnwidersprechlich / daß ein subiectum sey / welchs abgewaschen wirdt in der Tauffe / etc. Vñ ein anders / das von demselbẽ subiecto oder Menschen / der getaufft / abgewaschen wirdt / wie solchs menniglich verstehet.

Eben diesen Verstandt gibt auch das Wort (Reinigen) da ja freylich ein Vnderscheid ist vnter dem subiecto oder Menschen / der in der Tauffe von Sünden soll gereiniget werden / vnnd vnter der Sünde / dauon der Mensch gereiniget wirdt.

Also auch das Wort (Seligmachen von Sünden) kan anderst nicht gedeutet werdẽ / als vom Menschẽ / welcher in der Tauffe von Sünden soll gewaschen vnd gereinigt werden / daß er die Seligkeit vberkomme.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0107" n="48"/>
mands (redet von erschaffnen Menschen) auß dem Wasser vnnd Geist new                      geboren werde / so kan er nicht ins Himmelreich kommen. Actor. 2. spricht                      Petrus. Es lasse sich ein jeglicher täuffen zu Vergebung der Sünde / etc. Das                      heißt ja nicht so viel / wie solchs alle fromme Hertzen verstehen / als: Es                      lasse ein jeglicher die Erbsünde täuffen zur Vergebung der Sünden. Vnnd Galat.                      3. spricht Paulus: Wie viel ewer getaufft sindt / die haben Christum angezogen.                      Da kan ja das Wörtlein (Quotquot) wie viel ewer getaufft sind / etc. nimmermehr                      also gedeutet werden: Wie viel Erbfünden getaufft sind / die haben Christum                      angezogen / man wolle dan&#x0303; alles mutwillig vnd fürsetzlich                      verkehren.</p>
        <p>Zum dritten ordnet das Gegentheil seine erste Proposition also / daß es damit                      gnugsam zuuerstehen gibt / daß es selbst nicht verstehet / was es setzet oder                      saget. Dann so lautet die erste propositio oder Rede: Was getaufft / geheiliget                      / von Sünden abgewaschen / gereinigt vnd selig gemacht soll werden / das ist                          vn&#x0303; kan anders nichts denn Sünde oder Erbsünde / das ist /                      vngerecht / dem Gesetz zuwider / verloren vnd verdampt seyn / ausser Christo vor                      der Widergeburt vnd Seligmachung.</p>
        <p>Dan&#x0303; das Wort (Abwaschen) gibt ja vnwidersprechlich / daß ein                      subiectum sey / welchs abgewaschen wirdt in der Tauffe / etc. Vn&#x0303;                      ein anders / das von demselbe&#x0303; subiecto oder Menschen / der                      getaufft / abgewaschen wirdt / wie solchs menniglich verstehet.</p>
        <p>Eben diesen Verstandt gibt auch das Wort (Reinigen) da ja freylich ein                      Vnderscheid ist vnter dem subiecto oder Menschen / der in der Tauffe von Sünden                      soll gereiniget werden / vnnd vnter der Sünde / dauon der Mensch gereiniget                      wirdt.</p>
        <p>Also auch das Wort (Seligmachen von Sünden) kan anderst nicht gedeutet werde&#x0303; / als vom Mensche&#x0303; / welcher in der Tauffe von                      Sünden soll gewaschen vnd gereinigt werden / daß er die Seligkeit vberkomme.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0107] mands (redet von erschaffnen Menschen) auß dem Wasser vnnd Geist new geboren werde / so kan er nicht ins Himmelreich kommen. Actor. 2. spricht Petrus. Es lasse sich ein jeglicher täuffen zu Vergebung der Sünde / etc. Das heißt ja nicht so viel / wie solchs alle fromme Hertzen verstehen / als: Es lasse ein jeglicher die Erbsünde täuffen zur Vergebung der Sünden. Vnnd Galat. 3. spricht Paulus: Wie viel ewer getaufft sindt / die haben Christum angezogen. Da kan ja das Wörtlein (Quotquot) wie viel ewer getaufft sind / etc. nimmermehr also gedeutet werden: Wie viel Erbfünden getaufft sind / die haben Christum angezogen / man wolle dañ alles mutwillig vnd fürsetzlich verkehren. Zum dritten ordnet das Gegentheil seine erste Proposition also / daß es damit gnugsam zuuerstehen gibt / daß es selbst nicht verstehet / was es setzet oder saget. Dann so lautet die erste propositio oder Rede: Was getaufft / geheiliget / von Sünden abgewaschen / gereinigt vnd selig gemacht soll werden / das ist vñ kan anders nichts denn Sünde oder Erbsünde / das ist / vngerecht / dem Gesetz zuwider / verloren vnd verdampt seyn / ausser Christo vor der Widergeburt vnd Seligmachung. Dañ das Wort (Abwaschen) gibt ja vnwidersprechlich / daß ein subiectum sey / welchs abgewaschen wirdt in der Tauffe / etc. Vñ ein anders / das von demselbẽ subiecto oder Menschen / der getaufft / abgewaschen wirdt / wie solchs menniglich verstehet. Eben diesen Verstandt gibt auch das Wort (Reinigen) da ja freylich ein Vnderscheid ist vnter dem subiecto oder Menschen / der in der Tauffe von Sünden soll gereiniget werden / vnnd vnter der Sünde / dauon der Mensch gereiniget wirdt. Also auch das Wort (Seligmachen von Sünden) kan anderst nicht gedeutet werdẽ / als vom Menschẽ / welcher in der Tauffe von Sünden soll gewaschen vnd gereinigt werden / daß er die Seligkeit vberkomme.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/107
Zitationshilfe: Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/107>, abgerufen am 22.11.2024.