Mangoldt, Hans von: Die Lehre vom Unternehmergewinn. Leipzig, 1855.nehmen ihrer Herstellung selbst eine productive Seite haben muß. Die Antwort hierauf hat um deswillen ihre Schwierigkei- Wie schwierig und oft unmöglich das Erstere ist, lehrt nehmen ihrer Herſtellung ſelbſt eine productive Seite haben muß. Die Antwort hierauf hat um deswillen ihre Schwierigkei- Wie ſchwierig und oft unmoͤglich das Erſtere iſt, lehrt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="52"/> nehmen ihrer Herſtellung ſelbſt eine productive Seite haben muß.<lb/> Worin iſt dieſe nun zu ſuchen?</p><lb/> <p>Die Antwort hierauf hat um deswillen ihre Schwierigkei-<lb/> ten, weil wir, ſo weit wir unſere Blicke auch uͤber Raͤume und<lb/> Zeiten hinſchweifen laſſen, keinem wirthſchaftlichen Zuſtande be-<lb/> gegnen, welcher Verkehrsverhaͤltniſſe unter Abweſenheit jeglicher<lb/> Unternehmungen zeigte, und weil ſich ein ſolcher Zuſtand uͤber-<lb/> haupt kaum denken laͤßt. Wir muͤſſen indeſſen verſuchen, auf<lb/> dem Wege der Abſtraction zu einem Verſtaͤndniſſe zu gelangen.<lb/> Dabei muͤſſen wir uns vor allen Dingen den Geſchaͤftsgang<lb/> vergegenwaͤrtigen, wie er ſich beim Mangel irgend welcher Unter-<lb/> nehmungen geſtalten wuͤrde. Bei allen Productionen, deren<lb/> Erfolg der Natur der Sache nach kein geſicherter waͤre, bliebe<lb/> unter dieſer Vorausſetzung nur eine doppelte Moͤglichkeit uͤbrig,<lb/> entweder der Begehrer des Products muͤßte die Production<lb/> ſelbſt uͤbernehmen, wenn auch mit Zuziehung fremder Capital-<lb/> und Arbeitskraͤfte, oder er muͤßte ſie einem Dritten unter Zu-<lb/> ſicherung einer Entſchaͤdigung fuͤr die gehabte Muͤhe, wie der er-<lb/> forderlichen Auslagen uͤbertragen.</p><lb/> <p>Wie ſchwierig und oft unmoͤglich das Erſtere iſt, lehrt<lb/> uns ein Blick auf die manichfaltigen Guͤter, deren wir uns<lb/> zur Befriedigung unſrer Beduͤrfniſſe bedienen. Wie ſollten wir<lb/> die Beſchaffung derſelben aller und zwar aus den einfachſten<lb/> Elementen heraus, aus denen ſie hervorgegangen, ſelbſtaͤndig<lb/> auf uns nehmen? — So bleibt in den meiſten Faͤllen nur die<lb/> Uebertragung der Production an einen Dritten uͤbrig. Aber es<lb/> fehlt ja nach der gemachten Vorausſetzung eben an Solchen, die<lb/> aus der Herſtellung gewiſſer Guͤter ein beſtimmtes Geſchaͤft ma-<lb/> chen, es fehlt nach der Unterſcheidung des vorigen Capitels<lb/> nicht nur an vollkommenen, ſondern auch an unvollkommenen<lb/> Unternehmern. Demnach entſteht die erſte Schwierigkeit ſchon<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [52/0064]
nehmen ihrer Herſtellung ſelbſt eine productive Seite haben muß.
Worin iſt dieſe nun zu ſuchen?
Die Antwort hierauf hat um deswillen ihre Schwierigkei-
ten, weil wir, ſo weit wir unſere Blicke auch uͤber Raͤume und
Zeiten hinſchweifen laſſen, keinem wirthſchaftlichen Zuſtande be-
gegnen, welcher Verkehrsverhaͤltniſſe unter Abweſenheit jeglicher
Unternehmungen zeigte, und weil ſich ein ſolcher Zuſtand uͤber-
haupt kaum denken laͤßt. Wir muͤſſen indeſſen verſuchen, auf
dem Wege der Abſtraction zu einem Verſtaͤndniſſe zu gelangen.
Dabei muͤſſen wir uns vor allen Dingen den Geſchaͤftsgang
vergegenwaͤrtigen, wie er ſich beim Mangel irgend welcher Unter-
nehmungen geſtalten wuͤrde. Bei allen Productionen, deren
Erfolg der Natur der Sache nach kein geſicherter waͤre, bliebe
unter dieſer Vorausſetzung nur eine doppelte Moͤglichkeit uͤbrig,
entweder der Begehrer des Products muͤßte die Production
ſelbſt uͤbernehmen, wenn auch mit Zuziehung fremder Capital-
und Arbeitskraͤfte, oder er muͤßte ſie einem Dritten unter Zu-
ſicherung einer Entſchaͤdigung fuͤr die gehabte Muͤhe, wie der er-
forderlichen Auslagen uͤbertragen.
Wie ſchwierig und oft unmoͤglich das Erſtere iſt, lehrt
uns ein Blick auf die manichfaltigen Guͤter, deren wir uns
zur Befriedigung unſrer Beduͤrfniſſe bedienen. Wie ſollten wir
die Beſchaffung derſelben aller und zwar aus den einfachſten
Elementen heraus, aus denen ſie hervorgegangen, ſelbſtaͤndig
auf uns nehmen? — So bleibt in den meiſten Faͤllen nur die
Uebertragung der Production an einen Dritten uͤbrig. Aber es
fehlt ja nach der gemachten Vorausſetzung eben an Solchen, die
aus der Herſtellung gewiſſer Guͤter ein beſtimmtes Geſchaͤft ma-
chen, es fehlt nach der Unterſcheidung des vorigen Capitels
nicht nur an vollkommenen, ſondern auch an unvollkommenen
Unternehmern. Demnach entſteht die erſte Schwierigkeit ſchon
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