Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580.nicht vnderschriben. So haben sie auch zur selbigen zeit bey jren Kirchen noch ettliche Zwinglische Praedicanten gehabt. Vnd ist wol müglich vnd glaublich / daß die politische Personen in den Rähten gemelter vier Stett es besser gemeint / dann ettliche jrer Theologen. Dise wort aber (wie sie Vuolfius in seiner Histori erzelt) seind an jnen selbs gut in der vier Stett Bekantnus / da sie also sagen: daß der Herr / wie in seinemPag. 4. letsten Abentmal / also auch noch heutigs tags / seinen Jüngern vnd glaubigen / wann sie solches sein heiligs Abentmal halten / laut seiner wort (Nemmet esset / das ist mein Leib / vnd trincket alle daraus / das ist mein Blut des newen Testaments) in disem Sacrament seinen waren Leib / vnd wares Blut / warlich zuessen vnd zutrincken gibt: zur Speis jrer Seelen vnd ewigem Leben / daß sie in jm / vnd er in jnen bleibe. Daher sie dann auch am Jüngsten tag zu der vnsterbligkeit vnd ewigen Seeligkeit aufferweckt werden. Dise wort sagen ja außtrucklich / daß der ware Leib / vnd das ware Blut / in dem Sacrament den Jüngern vnd glaubigen zur Speis vnd Tranck gegeben werden / Vnd dises ist war. Gleichwol ist es nicht gnug geredt / wann man eigentlich lehren will / was nicht allein die glaubigen / sondern auch die vnglaubigen im heiligen Abentmal entpfangen. Dann dises würdt allhie mit stillschweigen in der vier Stett Confession vbergangen: vnd steckt etwas besonders nicht vnderschriben. So haben sie auch zur selbigen zeit bey jren Kirchen noch ettliche Zwinglische Praedicanten gehabt. Vnd ist wol müglich vnd glaublich / daß die politische Personen in den Rähten gemelter vier Stett es besser gemeint / dann ettliche jrer Theologen. Dise wort aber (wie sie Vuolfius in seiner Histori erzelt) seind an jnen selbs gut in der vier Stett Bekantnus / da sie also sagen: daß der Herr / wie in seinemPag. 4. letsten Abentmal / also auch noch heutigs tags / seinen Jüngern vnd glaubigen / wann sie solches sein heiligs Abentmal halten / laut seiner wort (Nemmet esset / das ist mein Leib / vnd trincket alle daraus / das ist mein Blut des newen Testaments) in disem Sacrament seinen waren Leib / vnd wares Blut / warlich zuessen vnd zutrincken gibt: zur Speis jrer Seelen vnd ewigem Leben / daß sie in jm / vnd er in jnen bleibe. Daher sie dann auch am Jüngsten tag zu der vnsterbligkeit vnd ewigen Seeligkeit aufferweckt werden. Dise wort sagen ja außtrucklich / daß der ware Leib / vnd das ware Blut / in dem Sacrament den Jüngern vnd glaubigen zur Speis vnd Tranck gegeben werden / Vnd dises ist war. Gleichwol ist es nicht gnug geredt / wann man eigentlich lehren will / was nicht allein die glaubigen / sondern auch die vnglaubigen im heiligen Abentmal entpfangen. Dann dises würdt allhie mit stillschweigen in der vier Stett Confession vbergangen: vnd steckt etwas besonders <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0043" n="31"/> nicht vnderschriben. So haben sie auch zur selbigen zeit bey jren Kirchen noch ettliche Zwinglische Praedicanten gehabt. Vnd ist wol müglich vnd glaublich / daß die politische Personen in den Rähten gemelter vier Stett es besser gemeint / dann ettliche jrer Theologen.</p> <p>Dise wort aber (wie sie Vuolfius in seiner Histori erzelt) seind an jnen selbs gut in der vier Stett Bekantnus / da sie also sagen: daß der Herr / wie in seinem<note place="right"><hi rendition="#i">Pag.</hi> 4.</note> letsten Abentmal / also auch noch heutigs tags / seinen Jüngern vnd glaubigen / wann sie solches sein heiligs Abentmal halten / laut seiner wort (Nemmet esset / das ist mein Leib / vnd trincket alle daraus / das ist mein Blut des newen Testaments) in disem Sacrament seinen waren Leib / vnd wares Blut / warlich zuessen vnd zutrincken gibt: zur Speis jrer Seelen vnd ewigem Leben / daß sie in jm / vnd er in jnen bleibe. Daher sie dann auch am Jüngsten tag zu der vnsterbligkeit vnd ewigen Seeligkeit aufferweckt werden.</p> <p>Dise wort sagen ja außtrucklich / daß der ware Leib / vnd das ware Blut / in dem Sacrament den Jüngern vnd glaubigen zur Speis vnd Tranck gegeben werden / Vnd dises ist war. Gleichwol ist es nicht gnug geredt / wann man eigentlich lehren will / was nicht allein die glaubigen / sondern auch die vnglaubigen im heiligen Abentmal entpfangen. Dann dises würdt allhie mit stillschweigen in der vier Stett Confession vbergangen: vnd steckt etwas besonders </p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0043]
nicht vnderschriben. So haben sie auch zur selbigen zeit bey jren Kirchen noch ettliche Zwinglische Praedicanten gehabt. Vnd ist wol müglich vnd glaublich / daß die politische Personen in den Rähten gemelter vier Stett es besser gemeint / dann ettliche jrer Theologen.
Dise wort aber (wie sie Vuolfius in seiner Histori erzelt) seind an jnen selbs gut in der vier Stett Bekantnus / da sie also sagen: daß der Herr / wie in seinem letsten Abentmal / also auch noch heutigs tags / seinen Jüngern vnd glaubigen / wann sie solches sein heiligs Abentmal halten / laut seiner wort (Nemmet esset / das ist mein Leib / vnd trincket alle daraus / das ist mein Blut des newen Testaments) in disem Sacrament seinen waren Leib / vnd wares Blut / warlich zuessen vnd zutrincken gibt: zur Speis jrer Seelen vnd ewigem Leben / daß sie in jm / vnd er in jnen bleibe. Daher sie dann auch am Jüngsten tag zu der vnsterbligkeit vnd ewigen Seeligkeit aufferweckt werden.
Pag. 4. Dise wort sagen ja außtrucklich / daß der ware Leib / vnd das ware Blut / in dem Sacrament den Jüngern vnd glaubigen zur Speis vnd Tranck gegeben werden / Vnd dises ist war. Gleichwol ist es nicht gnug geredt / wann man eigentlich lehren will / was nicht allein die glaubigen / sondern auch die vnglaubigen im heiligen Abentmal entpfangen. Dann dises würdt allhie mit stillschweigen in der vier Stett Confession vbergangen: vnd steckt etwas besonders
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_widerlegung_1580/43>, abgerufen am 25.07.2024. |