Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580.Er hette ein lust wider jn zuschreiben. Wenn nun D. Luther damalen mit jme freundtlich gehandelt / würde es gewißlich vom Carlstad vnd seinem Anhang (wie auch von den heutigen Zwinglianern) dahin angenommen vnd gedeutet worden sein / als ob sich D. Luther bey seiner gutensach fürchtet / vnd das Liecht schewete. Da nun D. Luther (auff vilfältigs des Carlstads trotzen) dem Carlstad ein Goldgulden gegeben / vnd einen trunck darauff gebracht / daß er nur frisch wider jn schreiben soll / darmit er jme hinwiderumb antworten / vnd also die war heit an den tag kommen möchte: muß hiermit D. Luther (nach Vuolfij meinung) ein grewliche Sünd begangen / vnd vrsach zu allem Zwitracht gegeben haben. Daß aber Carlstad lang zuuor sein jrrige kätzerische Lehr offentlich zu Wittenberg / vnd an vilen andern orten außgegossen / die Gewissen verwirret / mit den auffrührischen himlischen Propheten geleicht / vnd jr vnsinnigkeit gebillicht vnd befürdert / das ist bey dem Ambrosio Vuolfio gar für kein Sünd geachtet / sondern wirdt von jm stillschweigendt / boßhafftiger weiß vbergangen. Daraus abermal zusehen / mit was auffrichtigkeit vnd redligkeit Vuolfius hierinnen handle. Darneben soll ich dem Christlichen Leser nicht verhalten / daß ob wol das Gespräch zwischen dem Herrn Luthero vnd Carlstad (wölchs Vuolfius auffs allerhässigst ettlich vil mal anzeucht) dem andern Jenischen Tomo, folio 463. einuerleibt: (weil man es dazumal besser nicht haben mögen) bescheint sich doch auß dem extract eines Sendbrieffs D. Lutheri an Georgium Spalatinum, wölcher am nechsten Blat Er hette ein lust wider jn zuschreiben. Wenn nun D. Luther damalen mit jme freundtlich gehandelt / würde es gewißlich vom Carlstad vñ seinem Anhang (wie auch von den heutigẽ Zwinglianern) dahin angenom̃en vñ gedeutet wordẽ sein / als ob sich D. Luther bey seiner gutensach fürchtet / vñ das Liecht schewete. Da nun D. Luther (auff vilfältigs des Carlstads trotzen) dem Carlstad ein Goldgulden gegeben / vnd einen trunck darauff gebracht / daß er nur frisch wider jn schreiben soll / darmit er jme hinwiderumb antworten / vnd also die war heit an den tag kommen möchte: muß hiermit D. Luther (nach Vuolfij meinung) ein grewliche Sünd begangen / vnd vrsach zu allem Zwitracht gegeben haben. Daß aber Carlstad lang zuuor sein jrrige kätzerische Lehr offentlich zu Wittenberg / vnd an vilen andern orten außgegossen / die Gewissen verwirret / mit den auffrührischen himlischen Propheten geleicht / vnd jr vnsinnigkeit gebillicht vnd befürdert / das ist bey dem Ambrosio Vuolfio gar für kein Sünd geachtet / sondern wirdt von jm stillschweigendt / boßhafftiger weiß vbergangen. Daraus abermal zusehen / mit was auffrichtigkeit vnd redligkeit Vuolfius hierinnen handle. Darneben soll ich dem Christlichen Leser nicht verhalten / daß ob wol das Gespräch zwischen dem Herrn Luthero vnd Carlstad (wölchs Vuolfius auffs allerhässigst ettlich vil mal anzeucht) dem andern Jenischen Tomo, folio 463. einuerleibt: (weil man es dazumal besser nicht haben mögen) bescheint sich doch auß dem extract eines Sendbrieffs D. Lutheri an Georgium Spalatinum, wölcher am nechsten Blat <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0024" n="12"/> Er hette ein lust wider jn zuschreiben. Wenn nun D. Luther damalen mit jme freundtlich gehandelt / würde es gewißlich vom Carlstad vñ seinem Anhang (wie auch von den heutigẽ Zwinglianern) dahin angenom̃en vñ gedeutet wordẽ sein / als ob sich D. Luther bey seiner gutensach fürchtet / vñ das Liecht schewete. Da nun D. Luther (auff vilfältigs des Carlstads trotzen) dem Carlstad ein Goldgulden gegeben / vnd einen trunck darauff gebracht / daß er nur frisch wider jn schreiben soll / darmit er jme hinwiderumb antworten / vnd also die war heit an den tag kommen möchte: muß hiermit D. Luther (nach Vuolfij meinung) ein grewliche Sünd begangen / vnd vrsach zu allem Zwitracht gegeben haben. Daß aber Carlstad lang zuuor sein jrrige kätzerische Lehr offentlich zu Wittenberg / vnd an vilen andern orten außgegossen / die Gewissen verwirret / mit den auffrührischen himlischen Propheten geleicht / vnd jr vnsinnigkeit gebillicht vnd befürdert / das ist bey dem Ambrosio Vuolfio gar für kein Sünd geachtet / sondern wirdt von jm stillschweigendt / boßhafftiger weiß vbergangen. Daraus abermal zusehen / mit was auffrichtigkeit vnd redligkeit Vuolfius hierinnen handle.</p> <p>Darneben soll ich dem Christlichen Leser nicht verhalten / daß ob wol das Gespräch zwischen dem Herrn Luthero vnd Carlstad (wölchs Vuolfius auffs allerhässigst ettlich vil mal anzeucht) dem andern Jenischen Tomo, folio 463. einuerleibt: (weil man es dazumal besser nicht haben mögen) bescheint sich doch auß dem extract eines Sendbrieffs D. Lutheri an Georgium Spalatinum, wölcher am nechsten Blat </p> </div> </body> </text> </TEI> [12/0024]
Er hette ein lust wider jn zuschreiben. Wenn nun D. Luther damalen mit jme freundtlich gehandelt / würde es gewißlich vom Carlstad vñ seinem Anhang (wie auch von den heutigẽ Zwinglianern) dahin angenom̃en vñ gedeutet wordẽ sein / als ob sich D. Luther bey seiner gutensach fürchtet / vñ das Liecht schewete. Da nun D. Luther (auff vilfältigs des Carlstads trotzen) dem Carlstad ein Goldgulden gegeben / vnd einen trunck darauff gebracht / daß er nur frisch wider jn schreiben soll / darmit er jme hinwiderumb antworten / vnd also die war heit an den tag kommen möchte: muß hiermit D. Luther (nach Vuolfij meinung) ein grewliche Sünd begangen / vnd vrsach zu allem Zwitracht gegeben haben. Daß aber Carlstad lang zuuor sein jrrige kätzerische Lehr offentlich zu Wittenberg / vnd an vilen andern orten außgegossen / die Gewissen verwirret / mit den auffrührischen himlischen Propheten geleicht / vnd jr vnsinnigkeit gebillicht vnd befürdert / das ist bey dem Ambrosio Vuolfio gar für kein Sünd geachtet / sondern wirdt von jm stillschweigendt / boßhafftiger weiß vbergangen. Daraus abermal zusehen / mit was auffrichtigkeit vnd redligkeit Vuolfius hierinnen handle.
Darneben soll ich dem Christlichen Leser nicht verhalten / daß ob wol das Gespräch zwischen dem Herrn Luthero vnd Carlstad (wölchs Vuolfius auffs allerhässigst ettlich vil mal anzeucht) dem andern Jenischen Tomo, folio 463. einuerleibt: (weil man es dazumal besser nicht haben mögen) bescheint sich doch auß dem extract eines Sendbrieffs D. Lutheri an Georgium Spalatinum, wölcher am nechsten Blat
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