Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580.ten scheidet leiblichen vnnd Geistlichen Felsen / vnnd spricht: Sie truncken vom Geistlichen Felsen / der hernach kam / wölcher war Christus. Er spricht nicht / daß Christus sey der leiblich Felß geweßt / sonder der geistlich Felß / dann der leiblich Felß war nicht geistlich. So kam er auch nicht hernach / oder zoch mit jnen / darumb darff man jhres deuttens vnd biegens hie nicht. Sonder wie die wort lautten / so ists war / daß vom Wesen / nicht vom deutten zuuerstehn sey. Also auch Johan. 15. redet er nicht vom leiblichen Weinstock / sonder vom geistlichen. Wie wolt das lautten / Ich werde bedeut durch ein geistlichen rechten Weinstock? Es muß vom Wesen geredt sein / vnd lautten also: Ich bin vnd ist hie wesentlich ein rechter geistlicher Weinstock. Gleich wie Johan. 6. Mein Fleisch ist ein rechte Speiß / das heißt nicht / Mein Fleisch bedeuttet / oder würdt bedeut durch ein rechte Speiß / sonder von der geistlichen Speis ists gesagt also: Mein Fleisch ist warhafftig vnd wesentlich ein Speiß / nicht für den Bauch leiblich / sonder für die Seele geistlich. Also mustu die wort auch dir nicht lassennemen noch verkehren / das Brot ist mein Leib. Nicht / daß sein Leib durchs Brot bedeuttet werde / wie sie fürgeben / sonder stracks / wie die wort lautten / Das Brot ist wesentlich vnd gegenwertiglich da mein Leib / etc. dann es gilt nicht also die Schrifft zwingen auß eignem Kopff / sonder man muß mit offendtlichem Text beweisen / daß das Wort / Wesen / souil sey / als bedeutten. Vnd wann dasselbig gleich an etlichen ort beweiset würdt / were es dannoch nicht gnug / sonder müßt auch beweisen klärlich / daß al - ten scheidet leiblichen vnnd Geistlichen Felsen / vnnd spricht: Sie truncken vom Geistlichẽ Felsen / der hernach kam / wölcher war Christus. Er spricht nicht / daß Christus sey der leiblich Felß geweßt / sonder der geistlich Felß / dann der leiblich Felß war nicht geistlich. So kam er auch nicht hernach / oder zoch mit jnen / darumb darff man jhres deuttens vnd biegens hie nicht. Sonder wie die wort lautten / so ists war / daß vom Wesen / nicht vom deutten zuuerstehn sey. Also auch Johan. 15. redet er nicht vom leiblichen Weinstock / sonder vom geistlichen. Wie wolt das lautten / Ich werde bedeut durch ein geistlichen rechten Weinstock? Es muß vom Wesen geredt sein / vnd lautten also: Ich bin vnd ist hie wesentlich ein rechter geistlicher Weinstock. Gleich wie Johan. 6. Mein Fleisch ist ein rechte Speiß / das heißt nicht / Mein Fleisch bedeuttet / oder würdt bedeut durch ein rechte Speiß / sonder von der geistlichen Speis ists gesagt also: Mein Fleisch ist warhafftig vnd wesentlich ein Speiß / nicht für den Bauch leiblich / sonder für die Seele geistlich. Also mustu die wort auch dir nicht lassennemẽ noch verkehren / das Brot ist mein Leib. Nicht / daß sein Leib durchs Brot bedeuttet werde / wie sie fürgeben / sonder stracks / wie die wort lautten / Das Brot ist wesentlich vnd gegenwertiglich da mein Leib / etc. dann es gilt nicht also die Schrifft zwingen auß eignem Kopff / sonder man muß mit offendtlichem Text beweisen / daß das Wort / Wesen / souil sey / als bedeutten. 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Mein Fleisch ist ein rechte Speiß / das heißt nicht / Mein Fleisch bedeuttet / oder würdt bedeut durch ein rechte Speiß / sonder von der geistlichen Speis ists gesagt also: Mein Fleisch ist warhafftig vnd wesentlich ein Speiß / nicht für den Bauch leiblich / sonder für die Seele geistlich. Also mustu die wort auch dir nicht lassennemẽ noch verkehren / das Brot ist mein Leib. Nicht / daß sein Leib durchs Brot bedeuttet werde / wie sie fürgeben / sonder stracks / wie die wort lautten / Das Brot ist wesentlich vnd gegenwertiglich da mein Leib / etc. dann es gilt nicht also die Schrifft zwingen auß eignem Kopff / sonder man muß mit offendtlichem Text beweisen / daß das Wort / Wesen / souil sey / als bedeutten. Vnd wann dasselbig gleich an etlichen ort beweiset würdt / were es dannoch nicht gnug / sonder müßt auch beweisen klärlich / daß al - </p> </div> </body> </text> </TEI> [110/0122]
ten scheidet leiblichen vnnd Geistlichen Felsen / vnnd spricht: Sie truncken vom Geistlichẽ Felsen / der hernach kam / wölcher war Christus. Er spricht nicht / daß Christus sey der leiblich Felß geweßt / sonder der geistlich Felß / dann der leiblich Felß war nicht geistlich. So kam er auch nicht hernach / oder zoch mit jnen / darumb darff man jhres deuttens vnd biegens hie nicht. Sonder wie die wort lautten / so ists war / daß vom Wesen / nicht vom deutten zuuerstehn sey. Also auch Johan. 15. redet er nicht vom leiblichen Weinstock / sonder vom geistlichen. Wie wolt das lautten / Ich werde bedeut durch ein geistlichen rechten Weinstock? Es muß vom Wesen geredt sein / vnd lautten also: Ich bin vnd ist hie wesentlich ein rechter geistlicher Weinstock. Gleich wie Johan. 6. Mein Fleisch ist ein rechte Speiß / das heißt nicht / Mein Fleisch bedeuttet / oder würdt bedeut durch ein rechte Speiß / sonder von der geistlichen Speis ists gesagt also: Mein Fleisch ist warhafftig vnd wesentlich ein Speiß / nicht für den Bauch leiblich / sonder für die Seele geistlich. Also mustu die wort auch dir nicht lassennemẽ noch verkehren / das Brot ist mein Leib. Nicht / daß sein Leib durchs Brot bedeuttet werde / wie sie fürgeben / sonder stracks / wie die wort lautten / Das Brot ist wesentlich vnd gegenwertiglich da mein Leib / etc. dann es gilt nicht also die Schrifft zwingen auß eignem Kopff / sonder man muß mit offendtlichem Text beweisen / daß das Wort / Wesen / souil sey / als bedeutten. Vnd wann dasselbig gleich an etlichen ort beweiset würdt / were es dannoch nicht gnug / sonder müßt auch beweisen klärlich / daß al -
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Gründliche Widerlegung des unwahrhaftigen zwinglischen Buches, welches Magister Ambrosius Wolf unter dem Titel (Historie der Augsburger Konfession) in öffentlichem Druck ausgehen lassen. Tübingen, 1580, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_widerlegung_1580/122>, abgerufen am 16.02.2025. |