Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.wort seind / so treiben sie doch jhren List vnd Betrug darunder. Dann es ist jhnen allein darumb zuthun / daß sie jhren Irrthumb vom abwesenden Leib Christi ettwas besser damit beschönen mögen / welches Christi so klare vnd helle wort in keinen weg leiden. Vnd thut hie Hanfeld D. Luthern Pag. 216.abermal zu vil. Dann er nie geschriben hat / daß die wort Christi: Nemet / esset / das ist mein Leib / vnderlassen worden / vnnd an jhre statt die wort Pauli: Das Brot das wir brechen / etc. in der Christenheit beim Abendmal Tom. 3. Ien. Germ. fol. 72. a.ganghafft sein solten / sonder er hat das geschriben: Daß diser Spruch Pauli ein lebendige Artzney seines Hertzens gewest sey in seinen Anfechtungen vber disem Sacrament. Vnd wann wir keine Sprüch mehr hetten dann disen / köndten wir doch damit alle Gewissen gnugsam stercken / vnd alle Widerfechter (der wort Christi: Das ist mein Leib / dann er handlet daselbst mit Carlstad / der dise wort angestochen) mächtiglich gnugsam schlagen. Welches auch wahr ist. Biß daher vom wörtlein DAS. Belangend das wörtlein IST / vmb welches es vns fürnemlich zuthun / ist es ja leicht zuuerstehen / wann das erste wort / DAS / recht gefaßt ist. Wann nun dises vom Brot allein zuuerstehen were / so hette Hanfelds Außlegung vber das ander wörlein IST / einen schein / daß nemlich das Brot nicht anderst ein newes Ampt bekomme / dann daß es vns Christum Pag. 220. 221./ der leiblich abwesend / bezeichne / vnd ein Gegenbild seines Leibs sey / das ist / (mit einem wort) daß es vns bedeute Christi Leib droben im Himmel / welchen vnser Hertz mit dem Glauben müsse geniessen / gleich wie vnser Leib das gesegnete Brot mit dem Mund empfahet vnd niesset. Wiewol Pag. 222.auch mit diser Außlegung das wort IST mit nichten in seinem eigentlichen Verstand bliebe / (wie Hanfeld rhümet) sonder jme so vil muß heissen / als bedeutet. Dann wann ich sag: DAS (Brot) IST mein Leib / das Pag. 220. 221.ist / eine Bezeichnus vnd Gegenbild meines Leibs / (dann dises ist Hanfelds new Ampt / so er dem Brot gibt) so sag ich nicht mehr / dann das Pag. 221.(Brot) bedeutet den Leib Christi / dieweil ein Gegenbild eines dings ja nichts ander heißt als eine Bedeutung desselbigen: Also / daß auch auff dise weiß Hanfelds Außlegung nicht gelten kan / da schon das wörtlin DAS vom Brot allein müste verstanden werden / dieweil dem andern Pag. 222.wörtlin IST / sein eigentlicher Verstand (welcher auch nach Hanfelds meinung jhm bleiben soll) würde benommen / vnnd nicht anders lauten / als / es bedeutet. wort seind / so treiben sie doch jhren List vnd Betrug darunder. Dann es ist jhnen allein darumb zuthun / daß sie jhren Irrthumb vom abwesenden Leib Christi ettwas besser damit beschönen mögen / welches Christi so klare vnd helle wort in keinen weg leiden. Vnd thut hie Hanfeld D. Luthern Pag. 216.abermal zu vil. Dann er nie geschriben hat / daß die wort Christi: Nemet / esset / das ist mein Leib / vnderlassen worden / vnnd an jhre statt die wort Pauli: Das Brot das wir brechen / etc. in der Christenheit beim Abendmal Tom. 3. Ien. Germ. fol. 72. a.ganghafft sein solten / sonder er hat das geschriben: Daß diser Spruch Pauli ein lebendige Artzney seines Hertzens gewest sey in seinen Anfechtungen vber disem Sacrament. Vnd wann wir keine Sprüch mehr hetten dann disen / köndten wir doch damit alle Gewissen gnugsam stercken / vnd alle Widerfechter (der wort Christi: Das ist mein Leib / dañ er handlet daselbst mit Carlstad / der dise wort angestochen) mächtiglich gnugsam schlagen. Welches auch wahr ist. Biß daher vom wörtlein DAS. Belangend das wörtlein IST / vmb welches es vns fürnemlich zuthun / ist es ja leicht zuuerstehen / wann das erste wort / DAS / recht gefaßt ist. Wann nun dises vom Brot allein zuuerstehen were / so hette Hanfelds Außlegung vber das ander wörlein IST / einen schein / daß nemlich das Brot nicht anderst ein newes Ampt bekomme / dann daß es vns Christum Pag. 220. 221./ der leiblich abwesend / bezeichne / vnd ein Gegenbild seines Leibs sey / das ist / (mit einem wort) daß es vns bedeute Christi Leib droben im Himmel / welchẽ vnser Hertz mit dem Glauben müsse geniessen / gleich wie vnser Leib das gesegnete Brot mit dem Mund empfahet vnd niesset. Wiewol Pag. 222.auch mit diser Außlegung das wort IST mit nichten in seinem eigentlichen Verstand bliebe / (wie Hanfeld rhümet) sonder jme so vil muß heissen / als bedeutet. Dann wann ich sag: DAS (Brot) IST mein Leib / das Pag. 220. 221.ist / eine Bezeichnus vnd Gegenbild meines Leibs / (dann dises ist Hanfelds new Ampt / so er dem Brot gibt) so sag ich nicht mehr / dann das Pag. 221.(Brot) bedeutet den Leib Christi / dieweil ein Gegenbild eines dings ja nichts ander heißt als eine Bedeutung desselbigen: Also / daß auch auff dise weiß Hanfelds Außlegung nicht gelten kan / da schon das wörtlin DAS vom Brot allein müste verstanden werden / dieweil dem andern Pag. 222.wörtlin IST / sein eigentlicher Verstand (welcher auch nach Hanfelds meinung jhm bleiben soll) würde benommen / vnnd nicht anders lauten / als / es bedeutet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0084" n="82"/> wort seind / so treiben sie doch jhren List vnd Betrug darunder. Dann es ist jhnen allein darumb zuthun / daß sie jhren Irrthumb vom abwesenden Leib Christi ettwas besser damit beschönen mögen / welches Christi so klare vnd helle wort in keinen weg leiden. Vnd thut hie Hanfeld D. Luthern <note place="left">Pag. 216.</note>abermal zu vil. Dann er nie geschriben hat / daß die wort Christi: Nemet / esset / das ist mein Leib / vnderlassen worden / vnnd an jhre statt die wort Pauli: Das Brot das wir brechen / etc. in der Christenheit beim Abendmal <note place="left">Tom. 3. Ien. Germ. fol. 72. a.</note>ganghafft sein solten / sonder er hat das geschriben: Daß diser Spruch Pauli ein lebendige Artzney seines Hertzens gewest sey in seinen Anfechtungen vber disem Sacrament. Vnd wann wir keine Sprüch mehr hetten dann disen / köndten wir doch damit alle Gewissen gnugsam stercken / vnd alle Widerfechter (der wort Christi: Das ist mein Leib / dañ er handlet daselbst mit Carlstad / der dise wort angestochen) mächtiglich gnugsam schlagen. Welches auch wahr ist. Biß daher vom wörtlein DAS.</p> <note place="left">Pag. 219.</note> <p>Belangend das wörtlein IST / vmb welches es vns fürnemlich zuthun / ist es ja leicht zuuerstehen / wann das erste wort / DAS / recht gefaßt ist. Wann nun dises vom Brot allein zuuerstehen were / so hette Hanfelds Außlegung vber das ander wörlein IST / einen schein / daß nemlich das Brot nicht anderst ein newes Ampt bekomme / dann daß es vns Christum <note place="left">Pag. 220. 221.</note>/ der leiblich abwesend / bezeichne / vnd ein Gegenbild seines Leibs sey / das ist / (mit einem wort) daß es vns bedeute Christi Leib droben im Himmel / welchẽ vnser Hertz mit dem Glauben müsse geniessen / gleich wie vnser Leib das gesegnete Brot mit dem Mund empfahet vnd niesset. Wiewol <note place="left">Pag. 222.</note>auch mit diser Außlegung das wort IST mit nichten in seinem eigentlichen Verstand bliebe / (wie Hanfeld rhümet) sonder jme so vil muß heissen / als bedeutet. Dann wann ich sag: DAS (Brot) IST mein Leib / das <note place="left">Pag. 220. 221.</note>ist / eine Bezeichnus vnd Gegenbild meines Leibs / (dann dises ist Hanfelds new Ampt / so er dem Brot gibt) so sag ich nicht mehr / dann das <note place="left">Pag. 221.</note>(Brot) bedeutet den Leib Christi / dieweil ein Gegenbild eines dings ja nichts ander heißt als eine Bedeutung desselbigen: Also / daß auch auff dise weiß Hanfelds Außlegung nicht gelten kan / da schon das wörtlin DAS vom Brot allein müste verstanden werden / dieweil dem andern <note place="left">Pag. 222.</note>wörtlin IST / sein eigentlicher Verstand (welcher auch nach Hanfelds meinung jhm bleiben soll) würde benommen / vnnd nicht anders lauten / als / es bedeutet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [82/0084]
wort seind / so treiben sie doch jhren List vnd Betrug darunder. Dann es ist jhnen allein darumb zuthun / daß sie jhren Irrthumb vom abwesenden Leib Christi ettwas besser damit beschönen mögen / welches Christi so klare vnd helle wort in keinen weg leiden. Vnd thut hie Hanfeld D. Luthern abermal zu vil. Dann er nie geschriben hat / daß die wort Christi: Nemet / esset / das ist mein Leib / vnderlassen worden / vnnd an jhre statt die wort Pauli: Das Brot das wir brechen / etc. in der Christenheit beim Abendmal ganghafft sein solten / sonder er hat das geschriben: Daß diser Spruch Pauli ein lebendige Artzney seines Hertzens gewest sey in seinen Anfechtungen vber disem Sacrament. Vnd wann wir keine Sprüch mehr hetten dann disen / köndten wir doch damit alle Gewissen gnugsam stercken / vnd alle Widerfechter (der wort Christi: Das ist mein Leib / dañ er handlet daselbst mit Carlstad / der dise wort angestochen) mächtiglich gnugsam schlagen. Welches auch wahr ist. Biß daher vom wörtlein DAS.
Pag. 216.
Tom. 3. Ien. Germ. fol. 72. a. Belangend das wörtlein IST / vmb welches es vns fürnemlich zuthun / ist es ja leicht zuuerstehen / wann das erste wort / DAS / recht gefaßt ist. Wann nun dises vom Brot allein zuuerstehen were / so hette Hanfelds Außlegung vber das ander wörlein IST / einen schein / daß nemlich das Brot nicht anderst ein newes Ampt bekomme / dann daß es vns Christum / der leiblich abwesend / bezeichne / vnd ein Gegenbild seines Leibs sey / das ist / (mit einem wort) daß es vns bedeute Christi Leib droben im Himmel / welchẽ vnser Hertz mit dem Glauben müsse geniessen / gleich wie vnser Leib das gesegnete Brot mit dem Mund empfahet vnd niesset. Wiewol auch mit diser Außlegung das wort IST mit nichten in seinem eigentlichen Verstand bliebe / (wie Hanfeld rhümet) sonder jme so vil muß heissen / als bedeutet. Dann wann ich sag: DAS (Brot) IST mein Leib / das ist / eine Bezeichnus vnd Gegenbild meines Leibs / (dann dises ist Hanfelds new Ampt / so er dem Brot gibt) so sag ich nicht mehr / dann das (Brot) bedeutet den Leib Christi / dieweil ein Gegenbild eines dings ja nichts ander heißt als eine Bedeutung desselbigen: Also / daß auch auff dise weiß Hanfelds Außlegung nicht gelten kan / da schon das wörtlin DAS vom Brot allein müste verstanden werden / dieweil dem andern wörtlin IST / sein eigentlicher Verstand (welcher auch nach Hanfelds meinung jhm bleiben soll) würde benommen / vnnd nicht anders lauten / als / es bedeutet.
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/84>, abgerufen am 16.02.2025. |