Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.Er sollte frey rund sagen: das Sacramentliche oder mündtliche essen ist / da der Mund Brot vnnd Wein empfahet. Das geistliche aber / da das Hertz durch den Glauben Christi Leib vnnd Blut empfahet. Er darff aber dem Sacramentlichen essen den Leib Christi nit allerdings entziehen Pag. 152./ so er doch im Hertzen nicht anderst helt. Dann oben hat er zwischen das geistlich vnnd Sacramentlich ein solchen vnterscheid gemacht / daß jhm dise so vil heißt / als die mündtliche. Nun glaubt er nicht / daß der Mund Christi Leib empfahe / dann er glaubt nicht / daß jhn die vngläubige empfahen / deren Mund doch das Brot neußt. Vnnd dannoch sagt er hie / die Sacramentliche Niessung habe nicht nur Brot vnnd Wein / sonder auch Christi Leib vnnd Blut. Will er dann sagen / dise beschreibung gehe allein auff die gläubige / so folget / daß die vngläubige kein Sacramentliche Niessung / vnnd also kein Sacrament haben / vnnd daher ein lauterer betrug gewest sey / daß er oben die Sacramentlich vnnd mundtlich Niessung für eine hat genommen. Gleichen betrug braucht er auch in D. Vber Epistolam Dominicae 70.Luthers worten / welcher in seiner Kirchenpostill schreibt / daß wir an dem leiblichen Brot vnnd Wein auff dem Altar den wahren Christum geistlich essen vnnd trincken / das ist / im essen vnd trincken eusserlich / vben wir den Glauben jnnerlich. Dann er redet nicht von der Substantz des Sacraments / was man mit Brot vnnd Wein empfahe / sonder er handlet von nutzlicher Niessung desselbigen / welche durch den Glauben geschehen müß / wie dises auß den vmbständen zusehen ist. Sonsten aber schreibt er gleich im nechstfolgenden Blat / daß mit dem Brot / Christi Leib nit nur angedeutet / sonder warhafftig empfangen werde. Vnd widerlegt der jenigen meinung / welche die wort Pauli vom geistlichen Felsen Christo / auff das Nachtmal ziehen / vnnd ein zeichen des abwesenden Leibs Christi daraus machen wöllen. Pag 92. Tom. 1. Ienensi fol. 201. b.Hieher gehört auch / das er oben geschriben: D. Luther habe vor dem streit mit dem Zwingel drey ding zum Nachtmal gehörig gesetzt. Zum ersten / das eusserliche zeichen. Zum andern / die bedeutung / oder verheißne Gaben. Zum dritten / den Glauben / der die Gab an dem eusserlichen wort niesse / vnnd hab / sagt Hanfeld / hieran recht gelehrt. Dann daß er / Doctor Luhter / durch das erste / nemlich / die Zeichen / nicht Brot vnnd Wein Pag. 105. a.allein / wie die Zwinglianer thun / habe verstanden: zeigen folgende wort / da er schreibt: Vber das alles / hat er / Christus / dise zwo Gestalt nicht bloß Er sollte frey rund sagen: das Sacramentliche oder mündtliche essen ist / da der Mund Brot vnnd Wein empfahet. Das geistliche aber / da das Hertz durch den Glauben Christi Leib vnnd Blut empfahet. Er darff aber dem Sacramentlichen essen den Leib Christi nit allerdings entziehen Pag. 152./ so er doch im Hertzen nicht anderst helt. Dann oben hat er zwischen das geistlich vnnd Sacramentlich ein solchen vnterscheid gemacht / daß jhm dise so vil heißt / als die mündtliche. Nun glaubt er nicht / daß der Mund Christi Leib empfahe / dann er glaubt nicht / daß jhn die vngläubige empfahen / deren Mund doch das Brot neußt. Vnnd dannoch sagt er hie / die Sacramentliche Niessung habe nicht nur Brot vnnd Wein / sonder auch Christi Leib vnnd Blut. Will er dann sagen / dise beschreibung gehe allein auff die gläubige / so folget / daß die vngläubige kein Sacramentliche Niessung / vnnd also kein Sacrament haben / vnnd daher ein lauterer betrug gewest sey / daß er oben die Sacramentlich vnnd mundtlich Niessung für eine hat genommen. Gleichen betrug braucht er auch in D. Vber Epistolam Dominicae 70.Luthers worten / welcher in seiner Kirchenpostill schreibt / daß wir an dem leiblichen Brot vnnd Wein auff dem Altar den wahren Christum geistlich essen vnnd trincken / das ist / im essen vnd trincken eusserlich / vben wir den Glauben jnnerlich. Dann er redet nicht von der Substantz des Sacraments / was man mit Brot vnnd Wein empfahe / sonder er handlet von nutzlicher Niessung desselbigen / welche durch den Glauben geschehen müß / wie dises auß den vmbständen zusehen ist. Sonsten aber schreibt er gleich im nechstfolgenden Blat / daß mit dem Brot / Christi Leib nit nur angedeutet / sonder warhafftig empfangen werde. Vnd widerlegt der jenigen meinung / welche die wort Pauli vom geistlichen Felsen Christo / auff das Nachtmal ziehen / vnnd ein zeichen des abwesenden Leibs Christi daraus machen wöllen. Pag 92. Tom. 1. Ienensi fol. 201. b.Hieher gehört auch / das er oben geschriben: D. Luther habe vor dem streit mit dem Zwingel drey ding zum Nachtmal gehörig gesetzt. Zum ersten / das eusserliche zeichen. Zum andern / die bedeutung / oder verheißne Gaben. Zum dritten / den Glauben / der die Gab an dem eusserlichen wort niesse / vnnd hab / sagt Hanfeld / hieran recht gelehrt. Dann daß er / Doctor Luhter / durch das erste / nemlich / die Zeichen / nicht Brot vnnd Wein Pag. 105. a.allein / wie die Zwinglianer thun / habe verstanden: zeigen folgende wort / da er schreibt: Vber das alles / hat er / Christus / dise zwo Gestalt nicht bloß <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0072" n="70"/> <p>Er sollte frey rund sagen: das Sacramentliche oder mündtliche essen ist / da der Mund Brot vnnd Wein empfahet. Das geistliche aber / da das Hertz durch den Glauben Christi Leib vnnd Blut empfahet. Er darff aber dem Sacramentlichen essen den Leib Christi nit allerdings entziehen <note place="left">Pag. 152.</note>/ so er doch im Hertzen nicht anderst helt. 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Gleichen betrug braucht er auch in D. <note place="left">Vber Epistolam Dominicae 70.</note>Luthers worten / welcher in seiner Kirchenpostill schreibt / daß wir an dem leiblichen Brot vnnd Wein auff dem Altar den wahren Christum geistlich essen vnnd trincken / das ist / im essen vnd trincken eusserlich / vben wir den Glauben jnnerlich. Dann er redet nicht von der Substantz des Sacraments / was man mit Brot vnnd Wein empfahe / sonder er handlet von nutzlicher Niessung desselbigen / welche durch den Glauben geschehen müß / wie dises auß den vmbständen zusehen ist. Sonsten aber schreibt er gleich im nechstfolgenden Blat / daß mit dem Brot / Christi Leib nit nur angedeutet / sonder warhafftig empfangen werde. Vnd widerlegt der jenigen meinung / welche die wort Pauli vom geistlichen Felsen Christo / auff das Nachtmal ziehen / vnnd ein zeichen des abwesenden Leibs Christi daraus machen wöllen.</p> <note place="left">Pag 92. Tom. 1. 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Er sollte frey rund sagen: das Sacramentliche oder mündtliche essen ist / da der Mund Brot vnnd Wein empfahet. Das geistliche aber / da das Hertz durch den Glauben Christi Leib vnnd Blut empfahet. Er darff aber dem Sacramentlichen essen den Leib Christi nit allerdings entziehen / so er doch im Hertzen nicht anderst helt. Dann oben hat er zwischen das geistlich vnnd Sacramentlich ein solchen vnterscheid gemacht / daß jhm dise so vil heißt / als die mündtliche. Nun glaubt er nicht / daß der Mund Christi Leib empfahe / dann er glaubt nicht / daß jhn die vngläubige empfahen / deren Mund doch das Brot neußt. Vnnd dannoch sagt er hie / die Sacramentliche Niessung habe nicht nur Brot vnnd Wein / sonder auch Christi Leib vnnd Blut. Will er dann sagen / dise beschreibung gehe allein auff die gläubige / so folget / daß die vngläubige kein Sacramentliche Niessung / vnnd also kein Sacrament haben / vnnd daher ein lauterer betrug gewest sey / daß er oben die Sacramentlich vnnd mundtlich Niessung für eine hat genommen. Gleichen betrug braucht er auch in D. Luthers worten / welcher in seiner Kirchenpostill schreibt / daß wir an dem leiblichen Brot vnnd Wein auff dem Altar den wahren Christum geistlich essen vnnd trincken / das ist / im essen vnd trincken eusserlich / vben wir den Glauben jnnerlich. Dann er redet nicht von der Substantz des Sacraments / was man mit Brot vnnd Wein empfahe / sonder er handlet von nutzlicher Niessung desselbigen / welche durch den Glauben geschehen müß / wie dises auß den vmbständen zusehen ist. Sonsten aber schreibt er gleich im nechstfolgenden Blat / daß mit dem Brot / Christi Leib nit nur angedeutet / sonder warhafftig empfangen werde. Vnd widerlegt der jenigen meinung / welche die wort Pauli vom geistlichen Felsen Christo / auff das Nachtmal ziehen / vnnd ein zeichen des abwesenden Leibs Christi daraus machen wöllen.
Pag. 152.
Vber Epistolam Dominicae 70. Hieher gehört auch / das er oben geschriben: D. Luther habe vor dem streit mit dem Zwingel drey ding zum Nachtmal gehörig gesetzt. Zum ersten / das eusserliche zeichen. Zum andern / die bedeutung / oder verheißne Gaben. Zum dritten / den Glauben / der die Gab an dem eusserlichen wort niesse / vnnd hab / sagt Hanfeld / hieran recht gelehrt. Dann daß er / Doctor Luhter / durch das erste / nemlich / die Zeichen / nicht Brot vnnd Wein allein / wie die Zwinglianer thun / habe verstanden: zeigen folgende wort / da er schreibt: Vber das alles / hat er / Christus / dise zwo Gestalt nicht bloß
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/72>, abgerufen am 05.07.2024. |