Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.Artickeln vnsers Glaubens gehandlet würdt / So kan auch von der Gegenwart vnnd Niessung des Leibs Christi auß den zwelff Artickeln des Christlichen Glaubens also bloß (wann die wort der Einsatzung des H. Nachtmals sollten hindan gesetzt werden) nicht geurtheilt oder geschlossen werden. Demnach sihet der Christliche Leser / daß Hanfelds Folgred vngereimbt vnnd falsch / vnd daß man den rechten verstand vnnd Lehr vom Abendmal nicht zuforderst in den zwelff Artickeln / sonder in den worten der Einsatzung suchen soll. Hiemit aber würdt den Artickeln vnsers Glaubens nichts benommen / vnnd wöllen wir dem Hanfeld in seim Argument so vil gern nachgeben / daß man die Lehr vom Nachtmal also auß den worten der Einsatzung solle nemen / damit sie dem eigentlichen vnnd einhelligen verstand vnsers Christlichen Glaubens Artickel nicht entgegen sey. DIe ander vrsach des Hanfelds / daß man an den GlaubensartickelnPag. 30. müsse anfahen / ist dise: Wir Lutherischen gründen jetziger zeit die Gegenwart des Leibs Christi im Nachtmal auff die Allenthalbenheit des Fleischs Christi / vnnd nicht mehr wie vor 30. vnnd mehr jaren / D. Luther vnd andere auff die wort der Einsatzung. Vnd dises vnterstehet er sich zubeweisen auß D. Brentio / D. OstandernPag 22. / vnd der Würtembergischen Theologen Schrifften / wider die HelmstadischePag. 30. Theologen. Vnnd da stehet abermalen der gemelt Colloquent / Martinus / schamrot / weist seine Leut / die Lutherischen / nicht zuuerantworten. Aber fürs erst soll der Christliche Leser wissen / daß Hanfeld vns mit vngrund zulegt / wir wöllen vnser Lehr vom Nachtmal nicht mehr auß den worten der Einsatzung / (Nemet / esset / das ist mein Leib) sonder auß der Allenthalbenheit (welches wort er braucht) beweisen. Dann das Buch der Concordien / als vnsers theils einhelliges Glaubens bekanntnus / zeugetForm. conc. Germ. pag 295. & seq. stracks das widerspil / nemlich / daß vnser bester vnnd einiger grund in disem Handel / die wort der Einsatzung seien / welche wort kein Mensch / sonder der warhafftig vnd Allmächtig Sohn Gottes in seinem Testament geredt / welche von den drey Euangelisten fast mit einerley Syllaben beschriben / vnd welche von S. Paulo allerdings vnserer Lehr gleichförmig erklärt worden sind / wie diser Hanfeld nach leng daselbsten lesen / vnd sein falsch fürgeben widerruffen mag. Artickeln vnsers Glaubens gehandlet würdt / So kan auch von der Gegenwart vnnd Niessung des Leibs Christi auß den zwelff Artickeln des Christlichen Glaubens also bloß (wann die wort der Einsatzung des H. Nachtmals sollten hindan gesetzt werden) nicht geurtheilt oder geschlossen werden. Demnach sihet der Christliche Leser / daß Hanfelds Folgred vngereimbt vnnd falsch / vnd daß man den rechten verstand vnnd Lehr vom Abendmal nicht zuforderst in den zwelff Artickeln / sonder in den worten der Einsatzung suchen soll. Hiemit aber würdt den Artickeln vnsers Glaubens nichts benommen / vnnd wöllen wir dem Hanfeld in seim Argument so vil gern nachgeben / daß man die Lehr vom Nachtmal also auß den worten der Einsatzung solle nemen / damit sie dem eigentlichen vnnd einhelligen verstand vnsers Christlichen Glaubens Artickel nicht entgegen sey. DIe ander vrsach des Hanfelds / daß man an den GlaubensartickelnPag. 30. müsse anfahen / ist dise: Wir Lutherischen gründen jetziger zeit die Gegenwart des Leibs Christi im Nachtmal auff die Allenthalbenheit des Fleischs Christi / vnnd nicht mehr wie vor 30. vnnd mehr jaren / D. Luther vnd andere auff die wort der Einsatzung. Vnd dises vnterstehet er sich zubeweisen auß D. Brentio / D. OstandernPag 22. / vnd der Würtembergischen Theologen Schrifften / wider die HelmstadischePag. 30. Theologen. Vnnd da stehet abermalen der gemelt Colloquent / Martinus / schamrot / weist seine Leut / die Lutherischen / nicht zuuerantworten. Aber fürs erst soll der Christliche Leser wissen / daß Hanfeld vns mit vngrund zulegt / wir wöllen vnser Lehr vom Nachtmal nicht mehr auß den worten der Einsatzung / (Nemet / esset / das ist mein Leib) sonder auß der Allenthalbenheit (welches wort er braucht) beweisen. Dann das Buch der Concordien / als vnsers theils einhelliges Glaubens bekanntnus / zeugetForm. conc. Germ. pag 295. & seq. stracks das widerspil / nemlich / daß vnser bester vnnd einiger grund in disem Handel / die wort der Einsatzung seien / welche wort kein Mensch / sonder der warhafftig vnd Allmächtig Sohn Gottes in seinem Testament geredt / welche von den drey Euangelisten fast mit einerley Syllaben beschriben / vnd welche von S. Paulo allerdings vnserer Lehr gleichförmig erklärt worden sind / wie diser Hanfeld nach leng daselbsten lesen / vnd sein falsch fürgeben widerruffen mag. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0007" n="5"/> Artickeln vnsers Glaubens gehandlet würdt / So kan auch von der Gegenwart vnnd Niessung des Leibs Christi auß den zwelff Artickeln des Christlichen Glaubens also bloß (wann die wort der Einsatzung des H. Nachtmals sollten hindan gesetzt werden) nicht geurtheilt oder geschlossen werden. Demnach sihet der Christliche Leser / daß Hanfelds Folgred vngereimbt vnnd falsch / vnd daß man den rechten verstand vnnd Lehr vom Abendmal nicht zuforderst in den zwelff Artickeln / sonder in den worten der Einsatzung suchen soll. Hiemit aber würdt den Artickeln vnsers Glaubens nichts benommen / vnnd wöllen wir dem Hanfeld in seim Argument so vil gern nachgeben / daß man die Lehr vom Nachtmal also auß den worten der Einsatzung solle nemen / damit sie dem eigentlichen vnnd einhelligen verstand vnsers Christlichen Glaubens Artickel nicht entgegen sey.</p> <p>DIe ander vrsach des Hanfelds / daß man an den Glaubensartickeln<note place="right">Pag. 30.</note> müsse anfahen / ist dise: Wir Lutherischen gründen jetziger zeit die Gegenwart des Leibs Christi im Nachtmal auff die Allenthalbenheit des Fleischs Christi / vnnd nicht mehr wie vor 30. vnnd mehr jaren / D. Luther vnd andere auff die wort der Einsatzung. Vnd dises vnterstehet er sich zubeweisen auß D. Brentio / D. Ostandern<note place="right">Pag 22.</note> / vnd der Würtembergischen Theologen Schrifften / wider die Helmstadische<note place="right">Pag. 30.</note> Theologen. 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Paulo allerdings vnserer Lehr gleichförmig erklärt worden sind / wie diser Hanfeld nach leng daselbsten lesen / vnd sein falsch fürgeben widerruffen mag.</p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0007]
Artickeln vnsers Glaubens gehandlet würdt / So kan auch von der Gegenwart vnnd Niessung des Leibs Christi auß den zwelff Artickeln des Christlichen Glaubens also bloß (wann die wort der Einsatzung des H. Nachtmals sollten hindan gesetzt werden) nicht geurtheilt oder geschlossen werden. Demnach sihet der Christliche Leser / daß Hanfelds Folgred vngereimbt vnnd falsch / vnd daß man den rechten verstand vnnd Lehr vom Abendmal nicht zuforderst in den zwelff Artickeln / sonder in den worten der Einsatzung suchen soll. Hiemit aber würdt den Artickeln vnsers Glaubens nichts benommen / vnnd wöllen wir dem Hanfeld in seim Argument so vil gern nachgeben / daß man die Lehr vom Nachtmal also auß den worten der Einsatzung solle nemen / damit sie dem eigentlichen vnnd einhelligen verstand vnsers Christlichen Glaubens Artickel nicht entgegen sey.
DIe ander vrsach des Hanfelds / daß man an den Glaubensartickeln müsse anfahen / ist dise: Wir Lutherischen gründen jetziger zeit die Gegenwart des Leibs Christi im Nachtmal auff die Allenthalbenheit des Fleischs Christi / vnnd nicht mehr wie vor 30. vnnd mehr jaren / D. Luther vnd andere auff die wort der Einsatzung. Vnd dises vnterstehet er sich zubeweisen auß D. Brentio / D. Ostandern / vnd der Würtembergischen Theologen Schrifften / wider die Helmstadische Theologen. Vnnd da stehet abermalen der gemelt Colloquent / Martinus / schamrot / weist seine Leut / die Lutherischen / nicht zuuerantworten.
Pag. 30.
Pag 22.
Pag. 30. Aber fürs erst soll der Christliche Leser wissen / daß Hanfeld vns mit vngrund zulegt / wir wöllen vnser Lehr vom Nachtmal nicht mehr auß den worten der Einsatzung / (Nemet / esset / das ist mein Leib) sonder auß der Allenthalbenheit (welches wort er braucht) beweisen. Dann das Buch der Concordien / als vnsers theils einhelliges Glaubens bekanntnus / zeuget stracks das widerspil / nemlich / daß vnser bester vnnd einiger grund in disem Handel / die wort der Einsatzung seien / welche wort kein Mensch / sonder der warhafftig vnd Allmächtig Sohn Gottes in seinem Testament geredt / welche von den drey Euangelisten fast mit einerley Syllaben beschriben / vnd welche von S. Paulo allerdings vnserer Lehr gleichförmig erklärt worden sind / wie diser Hanfeld nach leng daselbsten lesen / vnd sein falsch fürgeben widerruffen mag.
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