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Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.

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Pag. 86.anbetung des Sacraments nicht gesündiget haben. Vnd dergleichen vngeschickt vnnd vngereimbt ding könne er einen hauffen auß vnser proposition schliessen / welches alles wir mit keinem guten vnnd gewissen grund / dieweil wir im anfang der sachen also verfehlet / widerlegen können.

WAs nun für ein erbars siuck dises am Hanfeld sey / daß er Martinum / seinen gemalten Lutheraner ferrners einführet / Pag 86. 87 88. 89.welcher dise vngereimbte meinung (daß das Brot der wesentlich vnnd natürlich Leib Christi sey) will bestreitten / vnnd sie beweisen auß den worten der Einsatzung (das ist mein Leib) mit dem Exempel Abrahams / der GOtt einfältig geglaubt hat / vnnd auß der Allmacht Christi / welchem nichts vnmüglich: das alles gib ich dem Christlichen Leser zuurtheilen.

Dann erstlich pflegen wir nicht also zureden: daß das Brot Christi Leib sey / leiblich vnnd wesentlich / corporaliter vnnd substantialiter, oder essentialiter: also vnd der gestalt / daß das Brot per essentiam aut substantiam suam / in den Leib Christi seie verwandlet worden / wie Hanfeld fälschlich / vnnd ohne zweiffel wider sein eigen Gewissen vns auffdichtet. Dann ja nunmehr nicht nur ein hundert mal jhnen gesagt vnd erklärt worden / daß wir kein solche verwandlung im H. Abendmal halten noch glauben: sonder mit dergleichen Reden (das Brot ist der Leib Christi) einig vnd allein das verhüten wöllen / daß man nicht den Leib Christi / weit / weit vom Abendmal / in den Himmel hinauff setze / vnnd nichts anders dann gemein Brot im Abendmal vberig lasse.

Fürs ander aber / da gleich in der vnsern Schrifften dise proposition (rede) gefunden würde: das gesegnete Brot im H. Abendmal sey der wahre vnnd wesentliche Leib Jesu Christi: so haben sie doch niemals ohn alle erklärung vnnd erläuterung verstanden / also / daß das Brot der natürliche Pag 80.Leib Christi sey / wie es jhnen Hanfeld hie deuttet / wie auch dises wort (natürlich) von jhnen nie gebraucht worden ist: sonder die wahre Sacramentliche vereinigung des Leibs Christi mit dem gesegneten Brot / haben sie damit wöllen lehren. Vnd haben also dises wort / wesentlich / vmb der Zwinglianer willen müssen brauchen / damit anzuzeigen / nicht was das gesegnete Brot nach seinem wesen were / sonder was mit demselben in disem Sacrament außgetheilt vnnd empfangen werde / nemlich / nicht allein die Krafft

Pag. 86.anbetung des Sacraments nicht gesündiget haben. Vnd dergleichen vngeschickt vnnd vngereimbt ding könne er einen hauffen auß vnser proposition schliessen / welches alles wir mit keinem guten vnnd gewissen grund / dieweil wir im anfang der sachen also verfehlet / widerlegen können.

WAs nun für ein erbars siuck dises am Hanfeld sey / daß er Martinum / seinen gemalten Lutheraner ferrners einführet / Pag 86. 87 88. 89.welcher dise vngereimbte meinung (daß das Brot der wesentlich vnnd natürlich Leib Christi sey) will bestreitten / vnnd sie beweisen auß den worten der Einsatzung (das ist mein Leib) mit dem Exempel Abrahams / der GOtt einfältig geglaubt hat / vnnd auß der Allmacht Christi / welchem nichts vnmüglich: das alles gib ich dem Christlichen Leser zuurtheilen.

Dann erstlich pflegen wir nicht also zureden: daß das Brot Christi Leib sey / leiblich vnnd wesentlich / corporaliter vnnd substantialiter, oder essentialiter: also vnd der gestalt / daß das Brot per essentiam aut substantiam suam / in den Leib Christi seie verwandlet worden / wie Hanfeld fälschlich / vnnd ohne zweiffel wider sein eigen Gewissen vns auffdichtet. Dann ja nunmehr nicht nur ein hundert mal jhnen gesagt vnd erklärt worden / daß wir kein solche verwandlung im H. Abendmal halten noch glauben: sonder mit dergleichen Reden (das Brot ist der Leib Christi) einig vnd allein das verhüten wöllen / daß man nicht den Leib Christi / weit / weit vom Abendmal / in den Himmel hinauff setze / vnnd nichts anders dann gemein Brot im Abendmal vberig lasse.

Fürs ander aber / da gleich in der vnsern Schrifften dise proposition (rede) gefunden würde: das gesegnete Brot im H. Abendmal sey der wahre vnnd wesentliche Leib Jesu Christi: so haben sie doch niemals ohn alle erklärung vnnd erläuterung verstanden / also / daß das Brot der natürliche Pag 80.Leib Christi sey / wie es jhnen Hanfeld hie deuttet / wie auch dises wort (natürlich) von jhnen nie gebraucht worden ist: sonder die wahre Sacramentliche vereinigung des Leibs Christi mit dem gesegneten Brot / haben sie damit wöllen lehren. Vnd haben also dises wort / wesentlich / vmb der Zwinglianer willen müssen brauchen / damit anzuzeigen / nicht was das gesegnete Brot nach seinem wesen were / sonder was mit demselben in disem Sacrament außgetheilt vnnd empfangen werde / nemlich / nicht allein die Krafft

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                     einfältig geglaubt hat / vnnd auß der Allmacht Christi / welchem nichts
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                     suam / in den Leib Christi seie verwandlet worden / wie Hanfeld fälschlich /
                     vnnd ohne zweiffel wider sein eigen Gewissen vns auffdichtet. Dann ja nunmehr
                     nicht nur ein hundert mal jhnen gesagt vnd erklärt worden / daß wir kein solche
                     verwandlung im H. Abendmal halten noch glauben: sonder mit dergleichen Reden
                     (das Brot ist der Leib Christi) einig vnd allein das verhüten wöllen / daß man
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[52/0054] anbetung des Sacraments nicht gesündiget haben. Vnd dergleichen vngeschickt vnnd vngereimbt ding könne er einen hauffen auß vnser proposition schliessen / welches alles wir mit keinem guten vnnd gewissen grund / dieweil wir im anfang der sachen also verfehlet / widerlegen können. Pag. 86. WAs nun für ein erbars siuck dises am Hanfeld sey / daß er Martinum / seinen gemalten Lutheraner ferrners einführet / welcher dise vngereimbte meinung (daß das Brot der wesentlich vnnd natürlich Leib Christi sey) will bestreitten / vnnd sie beweisen auß den worten der Einsatzung (das ist mein Leib) mit dem Exempel Abrahams / der GOtt einfältig geglaubt hat / vnnd auß der Allmacht Christi / welchem nichts vnmüglich: das alles gib ich dem Christlichen Leser zuurtheilen. Pag 86. 87 88. 89. Dann erstlich pflegen wir nicht also zureden: daß das Brot Christi Leib sey / leiblich vnnd wesentlich / corporaliter vnnd substantialiter, oder essentialiter: also vnd der gestalt / daß das Brot per essentiam aut substantiam suam / in den Leib Christi seie verwandlet worden / wie Hanfeld fälschlich / vnnd ohne zweiffel wider sein eigen Gewissen vns auffdichtet. Dann ja nunmehr nicht nur ein hundert mal jhnen gesagt vnd erklärt worden / daß wir kein solche verwandlung im H. Abendmal halten noch glauben: sonder mit dergleichen Reden (das Brot ist der Leib Christi) einig vnd allein das verhüten wöllen / daß man nicht den Leib Christi / weit / weit vom Abendmal / in den Himmel hinauff setze / vnnd nichts anders dann gemein Brot im Abendmal vberig lasse. Fürs ander aber / da gleich in der vnsern Schrifften dise proposition (rede) gefunden würde: das gesegnete Brot im H. Abendmal sey der wahre vnnd wesentliche Leib Jesu Christi: so haben sie doch niemals ohn alle erklärung vnnd erläuterung verstanden / also / daß das Brot der natürliche Leib Christi sey / wie es jhnen Hanfeld hie deuttet / wie auch dises wort (natürlich) von jhnen nie gebraucht worden ist: sonder die wahre Sacramentliche vereinigung des Leibs Christi mit dem gesegneten Brot / haben sie damit wöllen lehren. Vnd haben also dises wort / wesentlich / vmb der Zwinglianer willen müssen brauchen / damit anzuzeigen / nicht was das gesegnete Brot nach seinem wesen were / sonder was mit demselben in disem Sacrament außgetheilt vnnd empfangen werde / nemlich / nicht allein die Krafft Pag 80.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/54>, abgerufen am 22.11.2024.