Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.malen hab lassen fallen / vnd von der Person Christi vnd Mittheilung der Eigenschafften auff Zwinglisch gelehrt habe / wie er hie fürgibt. Es schreibet gleichwol D. Luther im Buch von Concilijs / auff welche wort HanfeldTom. 7. Ien. Germ. fol. 250. a. hie sticht: [Was were sonst der Mensch / mit dem sich Gott persönlich vereinigt hat / wann er nicht rechte eigentliche Idiomata haben solt?] Welches wahr ist / vnd wir es auch bekennen. Er schreibet aber auch im vorgehendem Blatt: [Nachdem Nestorius zugebe / daß GOtt vnndFol. 249 b. Mensch in ein Person vereinigt vnd vermischt seien: So kan er ja mit keiner weiß wehren / daß die Idiomata (Eigenschafften) der Naturen nicht auch solten vereinigt vnd vermischt seien.] Darauß ja zusehen / daß er nicht allein eine Mittheilung der Namen / sonder auch der Eigenschafften selbst haben wölle. So schreibt er auch an die Schweitzer von der auffgerichten Concordia:Pag. 337. [Wir bleiben vest bey den Artickeln des Glaubens: AuffgefahrenTom. 6. Ien. Germ. fol. 507. b. gen Himmel / etc. vnd lassens Göttlicher Allmächtigkeit befohlen sein / wie sein Leib vnd Blut im Abendmal vns gegeben werde.] Vnd will mit disen worten Hanfeld D. Luthern Zwinglisch machen / als ob er die Gegenwart des Menschen Christi ausser dem Nachtmal hette hiemit verworffen. Er solte aber auch hinzu gesetzt haben / daß er weitter schreibt: [Wir bleiben schlechts vnd einfeltiglich bey seinen worten: Das ist mein Leib / das ist mein Blut.] Vnd mit disen worten anzeigen wöllen / was sein Grund sey der Sacramentlichen Gegenwart vnd mündlichen Niessung des Leibs Christi / nemlich nichts anders / als die außgetruckten wort der Einsatzung: Aber von der Allgegenwertigkeit des Menschen Christi (daruon jetzt der Streit ist) hat er hie nichts gehandelt / ob dieselb wahr sey oder nicht. NOch soll ettwas vorhanden sein von Luthero / damit er die Allgegenwart des Menschen Christi soll außgemustert haben / welchs Hanfeld besonder vnd forn an Spitz setzt / seiner auch ettlich mal hierinn gedenckt / als das er für seinen besten Grund wider vns helt. Die wort lauten also: Vom allenthalben / oder an allenPag. 318. orten sein / soll nicht disputiert werden / Es ist vil ein ander ding in diserItem 65. & 334. sach / so reden auch die Schul Theologen hie nichts vom Allenthalben /Tom. 8. Ien. fol. 340. b. sond er behalten den einfeltigen Verstand von der leiblichen Gegenwertigkeit Christi. Aber fürs erste findet man dise wort D. Luthers nicht in seinen malen hab lassen fallen / vnd von der Person Christi vnd Mittheilung der Eigenschafften auff Zwinglisch gelehrt habe / wie er hie fürgibt. Es schreibet gleichwol D. Luther im Buch von Concilijs / auff welche wort HanfeldTom. 7. Ien. Germ. fol. 250. a. hie sticht: [Was were sonst der Mensch / mit dem sich Gott persönlich vereinigt hat / wann er nicht rechte eigentliche Idiomata haben solt?] Welches wahr ist / vnd wir es auch bekennen. Er schreibet aber auch im vorgehendem Blatt: [Nachdem Nestorius zugebe / daß GOtt vnndFol. 249 b. Mensch in ein Person vereinigt vnd vermischt seien: So kan er ja mit keiner weiß wehren / daß die Idiomata (Eigenschafften) der Naturen nicht auch solten vereinigt vñ vermischt seien.] Darauß ja zusehen / daß er nicht allein eine Mittheilung der Namen / sonder auch der Eigenschafften selbst haben wölle. So schreibt er auch an die Schweitzer von der auffgerichten Concordia:Pag. 337. [Wir bleiben vest bey den Artickeln des Glaubens: AuffgefahrenTom. 6. Ien. Germ. fol. 507. b. gen Himmel / etc. vnd lassens Göttlicher Allmächtigkeit befohlen sein / wie sein Leib vnd Blut im Abendmal vns gegeben werde.] Vnd will mit disen worten Hanfeld D. Luthern Zwinglisch machen / als ob er die Gegenwart des Menschen Christi ausser dem Nachtmal hette hiemit verworffen. Er solte aber auch hinzu gesetzt haben / daß er weitter schreibt: [Wir bleiben schlechts vnd einfeltiglich bey seinen worten: Das ist mein Leib / das ist mein Blut.] Vnd mit disen worten anzeigen wöllen / was sein Grund sey der Sacramentlichen Gegenwart vnd mündlichen Niessung des Leibs Christi / nemlich nichts anders / als die außgetruckten wort der Einsatzung: Aber von der Allgegenwertigkeit des Menschen Christi (daruon jetzt der Streit ist) hat er hie nichts gehandelt / ob dieselb wahr sey oder nicht. NOch soll ettwas vorhanden sein von Luthero / damit er die Allgegenwart des Menschen Christi soll außgemustert haben / welchs Hanfeld besonder vnd forn an Spitz setzt / seiner auch ettlich mal hierinn gedenckt / als das er für seinen besten Grund wider vns helt. Die wort lauten also: Vom allenthalben / oder an allenPag. 318. orten sein / soll nicht disputiert werden / Es ist vil ein ander ding in diserItem 65. & 334. sach / so reden auch die Schul Theologen hie nichts vom Allenthalben /Tom. 8. Ien. fol. 340. b. sond er behalten den einfeltigen Verstand von der leiblichen Gegenwertigkeit Christi. Aber fürs erste findet man dise wort D. Luthers nicht in seinen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0045" n="43"/> malen hab lassen fallen / vnd von der Person Christi vnd Mittheilung der Eigenschafften auff Zwinglisch gelehrt habe / wie er hie fürgibt. Es schreibet gleichwol D. Luther im Buch von Concilijs / auff welche wort Hanfeld<note place="right">Tom. 7. Ien. Germ. fol. 250. a.</note> hie sticht: [Was were sonst der Mensch / mit dem sich Gott persönlich vereinigt hat / wann er nicht rechte eigentliche Idiomata haben solt?] Welches wahr ist / vnd wir es auch bekennen. Er schreibet aber auch im vorgehendem Blatt: [Nachdem Nestorius zugebe / daß GOtt vnnd<note place="right">Fol. 249 b.</note> Mensch in ein Person vereinigt vnd vermischt seien: So kan er ja mit keiner weiß wehren / daß die Idiomata (Eigenschafften) der Naturen nicht auch solten vereinigt vñ vermischt seien.] Darauß ja zusehen / daß er nicht allein eine Mittheilung der Namen / sonder auch der Eigenschafften selbst haben wölle.</p> <p>So schreibt er auch an die Schweitzer von der auffgerichten Concordia:<note place="right">Pag. 337.</note> [Wir bleiben vest bey den Artickeln des Glaubens: Auffgefahren<note place="right">Tom. 6. Ien. Germ. fol. 507. b.</note> gen Himmel / etc. vnd lassens Göttlicher Allmächtigkeit befohlen sein / wie sein Leib vnd Blut im Abendmal vns gegeben werde.] Vnd will mit disen worten Hanfeld D. Luthern Zwinglisch machen / als ob er die Gegenwart des Menschen Christi ausser dem Nachtmal hette hiemit verworffen. Er solte aber auch hinzu gesetzt haben / daß er weitter schreibt: [Wir bleiben schlechts vnd einfeltiglich bey seinen worten: Das ist mein Leib / das ist mein Blut.] Vnd mit disen worten anzeigen wöllen / was sein Grund sey der Sacramentlichen Gegenwart vnd mündlichen Niessung des Leibs Christi / nemlich nichts anders / als die außgetruckten wort der Einsatzung: Aber von der Allgegenwertigkeit des Menschen Christi (daruon jetzt der Streit ist) hat er hie nichts gehandelt / ob dieselb wahr sey oder nicht.</p> <p>NOch soll ettwas vorhanden sein von Luthero / damit er die Allgegenwart des Menschen Christi soll außgemustert haben / welchs Hanfeld besonder vnd forn an Spitz setzt / seiner auch ettlich mal hierinn gedenckt / als das er für seinen besten Grund wider vns helt. Die wort lauten also: Vom allenthalben / oder an allen<note place="right">Pag. 318.</note> orten sein / soll nicht disputiert werden / Es ist vil ein ander ding in diser<note place="right">Item 65. & 334.</note> sach / so reden auch die Schul Theologen hie nichts vom Allenthalben /<note place="right">Tom. 8. Ien. fol. 340. b.</note> sond er behalten den einfeltigen Verstand von der leiblichen Gegenwertigkeit Christi. Aber fürs erste findet man dise wort D. Luthers nicht in seinen </p> </div> </body> </text> </TEI> [43/0045]
malen hab lassen fallen / vnd von der Person Christi vnd Mittheilung der Eigenschafften auff Zwinglisch gelehrt habe / wie er hie fürgibt. Es schreibet gleichwol D. Luther im Buch von Concilijs / auff welche wort Hanfeld hie sticht: [Was were sonst der Mensch / mit dem sich Gott persönlich vereinigt hat / wann er nicht rechte eigentliche Idiomata haben solt?] Welches wahr ist / vnd wir es auch bekennen. Er schreibet aber auch im vorgehendem Blatt: [Nachdem Nestorius zugebe / daß GOtt vnnd Mensch in ein Person vereinigt vnd vermischt seien: So kan er ja mit keiner weiß wehren / daß die Idiomata (Eigenschafften) der Naturen nicht auch solten vereinigt vñ vermischt seien.] Darauß ja zusehen / daß er nicht allein eine Mittheilung der Namen / sonder auch der Eigenschafften selbst haben wölle.
Tom. 7. Ien. Germ. fol. 250. a.
Fol. 249 b. So schreibt er auch an die Schweitzer von der auffgerichten Concordia: [Wir bleiben vest bey den Artickeln des Glaubens: Auffgefahren gen Himmel / etc. vnd lassens Göttlicher Allmächtigkeit befohlen sein / wie sein Leib vnd Blut im Abendmal vns gegeben werde.] Vnd will mit disen worten Hanfeld D. Luthern Zwinglisch machen / als ob er die Gegenwart des Menschen Christi ausser dem Nachtmal hette hiemit verworffen. Er solte aber auch hinzu gesetzt haben / daß er weitter schreibt: [Wir bleiben schlechts vnd einfeltiglich bey seinen worten: Das ist mein Leib / das ist mein Blut.] Vnd mit disen worten anzeigen wöllen / was sein Grund sey der Sacramentlichen Gegenwart vnd mündlichen Niessung des Leibs Christi / nemlich nichts anders / als die außgetruckten wort der Einsatzung: Aber von der Allgegenwertigkeit des Menschen Christi (daruon jetzt der Streit ist) hat er hie nichts gehandelt / ob dieselb wahr sey oder nicht.
Pag. 337.
Tom. 6. Ien. Germ. fol. 507. b. NOch soll ettwas vorhanden sein von Luthero / damit er die Allgegenwart des Menschen Christi soll außgemustert haben / welchs Hanfeld besonder vnd forn an Spitz setzt / seiner auch ettlich mal hierinn gedenckt / als das er für seinen besten Grund wider vns helt. Die wort lauten also: Vom allenthalben / oder an allen orten sein / soll nicht disputiert werden / Es ist vil ein ander ding in diser sach / so reden auch die Schul Theologen hie nichts vom Allenthalben / sond er behalten den einfeltigen Verstand von der leiblichen Gegenwertigkeit Christi. Aber fürs erste findet man dise wort D. Luthers nicht in seinen
Pag. 318.
Item 65. & 334.
Tom. 8. Ien. fol. 340. b.
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