Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.Dann wir sagen nicht / daß die Menschliche Natur an vnnd für sich selbst vnendtlich sey / wie Eutyches gethon: Sonder daß dise gantze Person / Gott vnd Mensch / vnd nicht die Göttliche Natur allein / von wegen der persönlichen Vereinigung / allmächtig / allwissend / vnd allgegenwertig sey. Darumb auch die Confession dise vnser Lehr im dritten Artickel mit nichten hat verworffen. DAß aber Hanfeld ferrner schreibt / wann sich die EuangelischePag 60. Theologen / vnd Autores der Confession / dazumal mit dem wenigsten der Allenthalbenheit / sampt der Vergleichung der Naturen / sich angemasset / so hetten die Papisten / welche ohne das gar genaw alles wider die vnsern suchten / solches nicht verschwigen / sonder die vnsern Nestorianer / Eutychianer / vnd villeicht auch Arianer vnd Mahometisten genennet. Weil aber die Papisten mit vns in disem Artickel seind zufrieden gewest / sey dises ein gnugsam anzeigen / daß die vnsern damaln nichts von diser Lehr gewüßt. Ist solches ein duppelte Vnwarheit: Eine / daß er vns eine Eutychianische Vergleichung der Naturen vnd Allenthalbenheit des Leibs Christi fälschlich zulegt: Die ander / da er fürgibt / es sey der Lehr von der Allenthalbenheit des Leibs Christi (also nennet ers) nie gedacht worden / vnd die vnsern haben sich jhrer nie angenommen / zu der zeit / als die Confession ist gestelt worden. Dann vnlaugbar ists / daß D. Luther drey Jar vor vbergebung der Augspurgischen Confession offentlich hieruon hat geschriben / als Anno / etc. 27. sein Buch vom Nachtmal / mit disem Titel: Daß dise wort (das ist mein Leib) noch vest stehen. Vnd Anno / etc. 28. sein groß Bekanntnus vom Abendmal. Damit aber Hanfeld sein vngegründ fürgeben sehe / will ich auß jedem Buch nur ettliche hieher setzen. In seinem Buch (daß dise wort noch vest stehen) schreibt er vnder andern also: Christus Leib ist zur Rechten Gottes / das ist bekandt. Die Rechte Gottes aber ist an allen enden / wie jhr (Zwinglianer) müsset bekennen / auß vnser vorigen Vberweisung: so ist sie gewißlich auch im Brot vnd Wein vber Tisch. Wa nun die Rechte Hand Gottes ist / da muß Christus Leib vnd Blut sein. Dann die Rechte Hand Gottes ist nicht zertheilt in vil Stuck / sonder ein einiges einfeltiges wesen. So saget auch der Artickel nicht / daß CHristus an einem theil / als an einem Finger oder Nagel der Rechten Gottes / sonder schlechts zur Rechten Gottes sey. Daß wa vnnd was Gottes Rechte ist Dann wir sagen nicht / daß die Menschliche Natur an vnnd für sich selbst vnendtlich sey / wie Eutyches gethon: Sonder daß dise gantze Person / Gott vnd Mensch / vnd nicht die Göttliche Natur allein / von wegen der persönlichen Vereinigung / allmächtig / allwissend / vnd allgegenwertig sey. Darumb auch die Confession dise vnser Lehr im dritten Artickel mit nichten hat verworffen. DAß aber Hanfeld ferrner schreibt / wann sich die EuangelischePag 60. Theologen / vnd Autores der Confession / dazumal mit dem wenigsten der Allenthalbenheit / sampt der Vergleichung der Naturen / sich angemasset / so hetten die Papisten / welche ohne das gar genaw alles wider die vnsern suchten / solches nicht verschwigen / sonder die vnsern Nestorianer / Eutychianer / vnd villeicht auch Arianer vnd Mahometisten genennet. Weil aber die Papisten mit vns in disem Artickel seind zufrieden gewest / sey dises ein gnugsam anzeigẽ / daß die vnsern damaln nichts von diser Lehr gewüßt. Ist solches ein duppelte Vnwarheit: Eine / daß er vns eine Eutychianische Vergleichung der Naturen vnd Allenthalbenheit des Leibs Christi fälschlich zulegt: Die ander / da er fürgibt / es sey der Lehr von der Allenthalbenheit des Leibs Christi (also nennet ers) nie gedacht worden / vnd die vnsern haben sich jhrer nie angenommen / zu der zeit / als die Confession ist gestelt worden. Dann vnlaugbar ists / daß D. Luther drey Jar vor vbergebung der Augspurgischen Confession offentlich hieruon hat geschriben / als Anno / etc. 27. sein Buch vom Nachtmal / mit disem Titel: Daß dise wort (das ist mein Leib) noch vest stehen. Vnd Anno / etc. 28. sein groß Bekanntnus vom Abendmal. Damit aber Hanfeld sein vngegründ fürgeben sehe / will ich auß jedem Buch nur ettliche hieher setzen. In seinem Buch (daß dise wort noch vest stehen) schreibt er vnder andern also: Christus Leib ist zur Rechten Gottes / das ist bekandt. Die Rechte Gottes aber ist an allen enden / wie jhr (Zwinglianer) müsset bekennen / auß vnser vorigen Vberweisung: so ist sie gewißlich auch im Brot vnd Wein vber Tisch. Wa nun die Rechte Hand Gottes ist / da muß Christus Leib vnd Blut sein. Dann die Rechte Hand Gottes ist nicht zertheilt in vil Stuck / sonder ein einiges einfeltiges wesen. So saget auch der Artickel nicht / daß CHristus an einem theil / als an einem Finger oder Nagel der Rechten Gottes / sonder schlechts zur Rechten Gottes sey. Daß wa vnnd was Gottes Rechte ist <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0033" n="31"/> Dann wir sagen nicht / daß die Menschliche Natur an vnnd für sich selbst vnendtlich sey / wie Eutyches gethon: Sonder daß dise gantze Person / Gott vnd Mensch / vnd nicht die Göttliche Natur allein / von wegen der persönlichen Vereinigung / allmächtig / allwissend / vnd allgegenwertig sey. 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Ist solches ein duppelte Vnwarheit: Eine / daß er vns eine Eutychianische Vergleichung der Naturen vnd Allenthalbenheit des Leibs Christi fälschlich zulegt: Die ander / da er fürgibt / es sey der Lehr von der Allenthalbenheit des Leibs Christi (also nennet ers) nie gedacht worden / vnd die vnsern haben sich jhrer nie angenommen / zu der zeit / als die Confession ist gestelt worden. Dann vnlaugbar ists / daß D. Luther drey Jar vor vbergebung der Augspurgischen Confession offentlich hieruon hat geschriben / als Anno / etc. 27. sein Buch vom Nachtmal / mit disem Titel: Daß dise wort (das ist mein Leib) noch vest stehen. Vnd Anno / etc. 28. sein groß Bekanntnus vom Abendmal. Damit aber Hanfeld sein vngegründ fürgeben sehe / will ich auß jedem Buch nur ettliche hieher setzen. In seinem Buch (daß dise wort noch vest stehen) schreibt er vnder andern also: Christus Leib ist zur Rechten Gottes / das ist bekandt. Die Rechte Gottes aber ist an allen enden / wie jhr (Zwinglianer) müsset bekennen / auß vnser vorigen Vberweisung: so ist sie gewißlich auch im Brot vnd Wein vber Tisch. Wa nun die Rechte Hand Gottes ist / da muß Christus Leib vnd Blut sein. Dann die Rechte Hand Gottes ist nicht zertheilt in vil Stuck / sonder ein einiges einfeltiges wesen. So saget auch der Artickel nicht / daß CHristus an einem theil / als an einem Finger oder Nagel der Rechten Gottes / sonder schlechts zur Rechten Gottes sey. Daß wa vnnd was Gottes Rechte ist </p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0033]
Dann wir sagen nicht / daß die Menschliche Natur an vnnd für sich selbst vnendtlich sey / wie Eutyches gethon: Sonder daß dise gantze Person / Gott vnd Mensch / vnd nicht die Göttliche Natur allein / von wegen der persönlichen Vereinigung / allmächtig / allwissend / vnd allgegenwertig sey. Darumb auch die Confession dise vnser Lehr im dritten Artickel mit nichten hat verworffen.
DAß aber Hanfeld ferrner schreibt / wann sich die Euangelische Theologen / vnd Autores der Confession / dazumal mit dem wenigsten der Allenthalbenheit / sampt der Vergleichung der Naturen / sich angemasset / so hetten die Papisten / welche ohne das gar genaw alles wider die vnsern suchten / solches nicht verschwigen / sonder die vnsern Nestorianer / Eutychianer / vnd villeicht auch Arianer vnd Mahometisten genennet. Weil aber die Papisten mit vns in disem Artickel seind zufrieden gewest / sey dises ein gnugsam anzeigẽ / daß die vnsern damaln nichts von diser Lehr gewüßt. Ist solches ein duppelte Vnwarheit: Eine / daß er vns eine Eutychianische Vergleichung der Naturen vnd Allenthalbenheit des Leibs Christi fälschlich zulegt: Die ander / da er fürgibt / es sey der Lehr von der Allenthalbenheit des Leibs Christi (also nennet ers) nie gedacht worden / vnd die vnsern haben sich jhrer nie angenommen / zu der zeit / als die Confession ist gestelt worden. Dann vnlaugbar ists / daß D. Luther drey Jar vor vbergebung der Augspurgischen Confession offentlich hieruon hat geschriben / als Anno / etc. 27. sein Buch vom Nachtmal / mit disem Titel: Daß dise wort (das ist mein Leib) noch vest stehen. Vnd Anno / etc. 28. sein groß Bekanntnus vom Abendmal. Damit aber Hanfeld sein vngegründ fürgeben sehe / will ich auß jedem Buch nur ettliche hieher setzen. In seinem Buch (daß dise wort noch vest stehen) schreibt er vnder andern also: Christus Leib ist zur Rechten Gottes / das ist bekandt. Die Rechte Gottes aber ist an allen enden / wie jhr (Zwinglianer) müsset bekennen / auß vnser vorigen Vberweisung: so ist sie gewißlich auch im Brot vnd Wein vber Tisch. Wa nun die Rechte Hand Gottes ist / da muß Christus Leib vnd Blut sein. Dann die Rechte Hand Gottes ist nicht zertheilt in vil Stuck / sonder ein einiges einfeltiges wesen. So saget auch der Artickel nicht / daß CHristus an einem theil / als an einem Finger oder Nagel der Rechten Gottes / sonder schlechts zur Rechten Gottes sey. Daß wa vnnd was Gottes Rechte ist
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/33>, abgerufen am 16.02.2025. |