Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592.da Christus mit seinem Leib wohnen soll / fast eben so grobe Gedancken / als die Heiden von jhrem Campo Elysio. vnnd die Mahometisten vom Paradiß haben. NOch weniger ists wider das Priesterlich vnd Richterlich Ampt / daß der Mensch Christus zur Rechten GOttes sitzend / bey vns auff Erden sey: haben auch vil mehr trosts / wann wir wissen / daß diser vnser Hoherpriester auch nach deren Natur / nach welcher er vns verwandt / vnnd vnser Bruder ist / bey vns sey / vnser Gebet vnd seufftzen sehe vnnd höre / vnd als vnser Haupt vns wider alle Feind beschirme / vnd dieselbige / als der rechte Richter / straffe: weder / wann wir mit dem Hanfeld sollen glauben / daß er droben in dem hohenPag. 186. Zwinglischen Himmel vnser Fürsprech sey / vnd als vnser Haupt / vns zu sich werde hinauff nemen. Es sey dann / daß für Gott stehen heiß / auff jrdische weiß regieren vnnd fürbitten: vnnd sitzen heisse / auff jrdische weiß / richten / da der Regent vnd Richter an seim gewissen ort ist / vnd durch die Diener vnnd Amptleut er abwesend alles verrichtet / welcher massen dann Hanfeld dise Maiestet Christi zur Rechten Gottes aller dings dem standPag. 191. weltlicher Regenten darff gleich machen. WAs am end betrifft / daß Hanfeld vnser Beweisung / soPag. 192. wir wider seinen gebraucht (daß / nemlich / die Rechte GOttes allenthalben / vnd weil Christus mit seiner menschlichen Natur zur Rechten Gottes sitze / auch allenthalben sey) will lugen straffen / als die auch ein jeder Schuler mercken könne / daß sie vnrecht schliesse: weist er gar wol / daß / ob wol Gegentheil ohne erhebliche vrsach / die formamIn Colloq. Maulb. argumenti cauilliert / dannoch res ipsa behalten / vnnd jhnen ein andere forma argumenti / damit sie kein außflucht hetten / gegeben worden / vnnd also geschlossen haben: Was zu der Rechten GOttes sitzet / das ist allenthalben. Die menschliche Natur Christi sitzet zur Rechten Gottes. Darumb ist die menschliche Natur allenthalben. Welche Schlußred die Widersächer mit keinem grund haben vmbstossen können. Er weist auch / was sie mit diser Schlußred haben wöllen beweisen / nemlich / kein grobe / jrrdische / raumliche Allenthalbenheit / vnd außspannung der menschlichen Natur / (wie auch die Rechte Gottes auff kein solche grobe weiß allenthalben ist) sonder daß sie allein der Widersächer grobe gleichnussen / die sie da Christus mit seinem Leib wohnen soll / fast eben so grobe Gedancken / als die Heiden von jhrem Campo Elysio. vnnd die Mahometisten vom Paradiß haben. NOch weniger ists wider das Priesterlich vnd Richterlich Ampt / daß der Mensch Christus zur Rechten GOttes sitzend / bey vns auff Erden sey: haben auch vil mehr trosts / wann wir wissen / daß diser vnser Hoherpriester auch nach deren Natur / nach welcher er vns verwandt / vnnd vnser Bruder ist / bey vns sey / vnser Gebet vnd seufftzen sehe vnnd höre / vnd als vnser Haupt vns wider alle Feind beschirme / vnd dieselbige / als der rechte Richter / straffe: weder / wann wir mit dem Hanfeld sollen glauben / daß er droben in dem hohenPag. 186. Zwinglischen Himmel vnser Fürsprech sey / vnd als vnser Haupt / vns zu sich werde hinauff nemen. Es sey dann / daß für Gott stehen heiß / auff jrdische weiß regieren vnnd fürbitten: vnnd sitzen heisse / auff jrdische weiß / richten / da der Regent vnd Richter an seim gewissen ort ist / vnd durch die Diener vnnd Amptleut er abwesend alles verrichtet / welcher massen dann Hanfeld dise Maiestet Christi zur Rechten Gottes aller dings dem standPag. 191. weltlicher Regenten darff gleich machen. WAs am end betrifft / daß Hanfeld vnser Beweisung / soPag. 192. wir wider seinen gebraucht (daß / nemlich / die Rechte GOttes allenthalben / vnd weil Christus mit seiner menschlichen Natur zur Rechten Gottes sitze / auch allenthalben sey) will lugen straffen / als die auch ein jeder Schuler mercken könne / daß sie vnrecht schliesse: weist er gar wol / daß / ob wol Gegentheil ohne erhebliche vrsach / die formamIn Colloq. Maulb. argumenti cauilliert / dannoch res ipsa behalten / vnnd jhnen ein andere forma argumenti / damit sie kein außflucht hetten / gegeben worden / vnnd also geschlossen haben: Was zu der Rechten GOttes sitzet / das ist allenthalben. Die menschliche Natur Christi sitzet zur Rechten Gottes. Darumb ist die menschliche Natur allenthalben. Welche Schlußred die Widersächer mit keinem grund haben vmbstossen können. Er weist auch / was sie mit diser Schlußred haben wöllen beweisen / nemlich / kein grobe / jrrdische / raumliche Allenthalbenheit / vnd außspannung der menschlichen Natur / (wie auch die Rechte Gottes auff kein solche grobe weiß allenthalben ist) sonder daß sie allein der Widersächer grobe gleichnussen / die sie <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0025" n="23"/> da Christus mit seinem Leib wohnen soll / fast eben so grobe Gedancken / als die Heiden von jhrem Campo Elysio. vnnd die Mahometisten vom Paradiß haben.</p> <p>NOch weniger ists wider das Priesterlich vnd Richterlich Ampt / daß der Mensch Christus zur Rechten GOttes sitzend / bey vns auff Erden sey: haben auch vil mehr trosts / wann wir wissen / daß diser vnser Hoherpriester auch nach deren Natur / nach welcher er vns verwandt / vnnd vnser Bruder ist / bey vns sey / vnser Gebet vnd seufftzen sehe vnnd höre / vnd als vnser Haupt vns wider alle Feind beschirme / vnd dieselbige / als der rechte Richter / straffe: weder / wann wir mit dem Hanfeld sollen glauben / daß er droben in dem hohen<note place="right">Pag. 186.</note> Zwinglischen Himmel vnser Fürsprech sey / vnd als vnser Haupt / vns zu sich werde hinauff nemen. 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da Christus mit seinem Leib wohnen soll / fast eben so grobe Gedancken / als die Heiden von jhrem Campo Elysio. vnnd die Mahometisten vom Paradiß haben.
NOch weniger ists wider das Priesterlich vnd Richterlich Ampt / daß der Mensch Christus zur Rechten GOttes sitzend / bey vns auff Erden sey: haben auch vil mehr trosts / wann wir wissen / daß diser vnser Hoherpriester auch nach deren Natur / nach welcher er vns verwandt / vnnd vnser Bruder ist / bey vns sey / vnser Gebet vnd seufftzen sehe vnnd höre / vnd als vnser Haupt vns wider alle Feind beschirme / vnd dieselbige / als der rechte Richter / straffe: weder / wann wir mit dem Hanfeld sollen glauben / daß er droben in dem hohen Zwinglischen Himmel vnser Fürsprech sey / vnd als vnser Haupt / vns zu sich werde hinauff nemen. Es sey dann / daß für Gott stehen heiß / auff jrdische weiß regieren vnnd fürbitten: vnnd sitzen heisse / auff jrdische weiß / richten / da der Regent vnd Richter an seim gewissen ort ist / vnd durch die Diener vnnd Amptleut er abwesend alles verrichtet / welcher massen dann Hanfeld dise Maiestet Christi zur Rechten Gottes aller dings dem stand weltlicher Regenten darff gleich machen.
Pag. 186.
Pag. 191. WAs am end betrifft / daß Hanfeld vnser Beweisung / so wir wider seinen gebraucht (daß / nemlich / die Rechte GOttes allenthalben / vnd weil Christus mit seiner menschlichen Natur zur Rechten Gottes sitze / auch allenthalben sey) will lugen straffen / als die auch ein jeder Schuler mercken könne / daß sie vnrecht schliesse: weist er gar wol / daß / ob wol Gegentheil ohne erhebliche vrsach / die formam argumenti cauilliert / dannoch res ipsa behalten / vnnd jhnen ein andere forma argumenti / damit sie kein außflucht hetten / gegeben worden / vnnd also geschlossen haben: Was zu der Rechten GOttes sitzet / das ist allenthalben. Die menschliche Natur Christi sitzet zur Rechten Gottes. Darumb ist die menschliche Natur allenthalben. Welche Schlußred die Widersächer mit keinem grund haben vmbstossen können. Er weist auch / was sie mit diser Schlußred haben wöllen beweisen / nemlich / kein grobe / jrrdische / raumliche Allenthalbenheit / vnd außspannung der menschlichen Natur / (wie auch die Rechte Gottes auff kein solche grobe weiß allenthalben ist) sonder daß sie allein der Widersächer grobe gleichnussen / die sie
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Christliche und getreue Warnung vor dem falschen calvinischen Wegweiser Georg Hanfelds. Tübingen, 1592, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_warnung_1592/25>, abgerufen am 26.07.2024. |