Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587.Christum / daß sie am Jüngsten tag aufferstehn werden / zum ewigen seligen Leben. Gleich wie nun die / so ruhen vnnd schlaffen / vnder die Lebendigen gezehlt werden / weil sie nach etlich stunden werden auffwachen: Also werden die Gläubigen auch nach dem Todt / für lebendig geachtet / weil sie anjenem tag wider leben sollen. Daher sagtMatth. 22. Christus Matth. 22. von Abraham / Isaac vnd Jacob / so schier vor 2000. Jaren gestorben waren / daß sie nicht nur ruhen / sonder auch leben für Gott / weil der sie wider könne vnnd werde lebendig machen / der sich nach jhrem todt / noch jhren Gott nennet. 2. Mos. 3. Vnnd Johan. 6.Joh. 6. sagt er in gemein: Das ist der will dessen der mich gesandt2. Mos. 3. hat / daß / wer den Son sihet / vnd glaubet an jhn / habe das ewige Leben. Wie? Muß er doch auch sterben? Antwort: Vnd Ich / spricht Christus weiter / werde jhn aufferwecken am Jüngsten tage. Wolan die Frommen sollen hie ein trost mercken / wann sie liebe Leut durch den Todt verlieren / daß sie gedencken / weil die jhren an Christum glaubt / vnd auß glauben Gottselig gelebt haben / so stehe es jetz nach dem todt vil besser mit jnen / dann da sie noch lebeten. Dann auß der müh vnd arbeit / seien sie zum Friden vnd Ruhkommen / auß der Trübsal vnd Trawrigkeit / zur ewigen Frewd vnnd Seligkeit / also daß sie auch nit wünschten noch begerten / in dises Jamerthal wider zu kehren. Derhalben niemand vber jrontodt zuuil sollen trawren / auff daß man jhnen die Seligkeit / zu welcher sie kommen / nit mißgönne. S. Paulus schreibt darumm1. Thess 4. an seine Thessalonicher / vnd zeigt jnen an / wie es mit den Todten / so gläubig geweßt / geschaffen sey / auff dz die Thessalonicher nicht trawrig seind wie die andern / die keineSyr. 22. hoffnung haben. Vnd Syrach sagt: Man solle nit zu sehr Christum / daß sie am Jüngsten tag aufferstehn werden / zum ewigen seligen Leben. Gleich wie nun die / so ruhen vnnd schlaffen / vnder die Lebendigen gezehlt werden / weil sie nach etlich stunden werden auffwachen: Also werden die Gläubigen auch nach dem Todt / für lebendig geachtet / weil sie anjenem tag wider leben sollen. Daher sagtMatth. 22. Christus Matth. 22. von Abraham / Isaac vnd Jacob / so schier vor 2000. Jaren gestorben waren / daß sie nicht nur ruhen / sonder auch leben für Gott / weil der sie wider könne vnnd werde lebendig machen / der sich nach jhrem todt / noch jhren Gott nennet. 2. Mos. 3. Vnnd Johan. 6.Joh. 6. sagt er in gemein: Das ist der will dessen der mich gesandt2. Mos. 3. hat / daß / wer den Son sihet / vnd glaubet an jhn / habe das ewige Leben. Wie? Muß er doch auch sterben? Antwort: Vnd Ich / spricht Christus weiter / werde jhn aufferwecken am Jüngsten tage. Wolan die From̃en sollen hie ein trost mercken / wañ sie liebe Leut durch den Todt verlierẽ / daß sie gedencken / weil die jhren an Christum glaubt / vnd auß glauben Gottselig gelebt haben / so stehe es jetz nach dem todt vil besser mit jnen / dann da sie noch lebeten. Dann auß der müh vnd arbeit / seien sie zum Friden vnd Ruhkom̃en / auß der Trübsal vnd Trawrigkeit / zur ewigen Frewd vnnd Seligkeit / also daß sie auch nit wünschten noch begerten / in dises Jamerthal wider zu kehren. Derhalbẽ niemand vber jrõtodt zuuil sollen trawren / auff daß man jhnen die Seligkeit / zu welcher sie kom̃en / nit mißgönne. S. Paulus schreibt darum̃1. Thess 4. an seine Thessalonicher / vnd zeigt jnen an / wie es mit den Todten / so gläubig geweßt / geschaffen sey / auff dz die Thessalonicher nicht trawrig seind wie die andern / die keineSyr. 22. hoffnung habẽ. Vñ Syrach sagt: Man solle nit zu sehr <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0011"/> Christum / daß sie am Jüngsten tag aufferstehn werden / zum ewigen seligen Leben. Gleich wie nun die / so ruhen vnnd schlaffen / vnder die Lebendigen gezehlt werden / weil sie nach etlich stunden werden auffwachen: Also werden die Gläubigen auch nach dem Todt / für lebendig geachtet / weil sie anjenem tag wider leben sollen. Daher sagt<note place="right">Matth. 22.</note> Christus Matth. 22. von Abraham / Isaac vnd Jacob / so schier vor 2000. Jaren gestorben waren / daß sie nicht nur ruhen / sonder auch leben für Gott / weil der sie wider könne vnnd werde lebendig machen / der sich nach jhrem todt / noch jhren Gott nennet. 2. Mos. 3. Vnnd Johan. 6.<note place="right">Joh. 6.</note> sagt er in gemein: Das ist der will dessen der mich gesandt<note place="right">2. Mos. 3.</note> hat / daß / wer den Son sihet / vnd glaubet an jhn / habe das ewige Leben. Wie? Muß er doch auch sterben? Antwort: Vnd Ich / spricht Christus weiter / werde jhn aufferwecken am Jüngsten tage.</p> <p>Wolan die From̃en sollen hie ein trost mercken / wañ sie liebe Leut durch den Todt verlierẽ / daß sie gedencken / weil die jhren an Christum glaubt / vnd auß glauben Gottselig gelebt haben / so stehe es jetz nach dem todt vil besser mit jnen / dann da sie noch lebeten. Dann auß der müh vnd arbeit / seien sie zum Friden vnd Ruhkom̃en / auß der Trübsal vnd Trawrigkeit / zur ewigen Frewd vnnd Seligkeit / also daß sie auch nit wünschten noch begerten / in dises Jamerthal wider zu kehren. Derhalbẽ niemand vber jrõtodt zuuil sollen trawren / auff daß man jhnen die Seligkeit / zu welcher sie kom̃en / nit mißgönne. S. Paulus schreibt darum̃<note place="right">1. Thess 4.</note> an seine Thessalonicher / vnd zeigt jnen an / wie es mit den Todten / so gläubig geweßt / geschaffen sey / auff dz die Thessalonicher nicht trawrig seind wie die andern / die keine<note place="right">Syr. 22.</note> hoffnung habẽ. Vñ Syrach sagt: Man solle nit zu sehr </p> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
Christum / daß sie am Jüngsten tag aufferstehn werden / zum ewigen seligen Leben. Gleich wie nun die / so ruhen vnnd schlaffen / vnder die Lebendigen gezehlt werden / weil sie nach etlich stunden werden auffwachen: Also werden die Gläubigen auch nach dem Todt / für lebendig geachtet / weil sie anjenem tag wider leben sollen. Daher sagt Christus Matth. 22. von Abraham / Isaac vnd Jacob / so schier vor 2000. Jaren gestorben waren / daß sie nicht nur ruhen / sonder auch leben für Gott / weil der sie wider könne vnnd werde lebendig machen / der sich nach jhrem todt / noch jhren Gott nennet. 2. Mos. 3. Vnnd Johan. 6. sagt er in gemein: Das ist der will dessen der mich gesandt hat / daß / wer den Son sihet / vnd glaubet an jhn / habe das ewige Leben. Wie? Muß er doch auch sterben? Antwort: Vnd Ich / spricht Christus weiter / werde jhn aufferwecken am Jüngsten tage.
Matth. 22.
Joh. 6.
2. Mos. 3. Wolan die From̃en sollen hie ein trost mercken / wañ sie liebe Leut durch den Todt verlierẽ / daß sie gedencken / weil die jhren an Christum glaubt / vnd auß glauben Gottselig gelebt haben / so stehe es jetz nach dem todt vil besser mit jnen / dann da sie noch lebeten. Dann auß der müh vnd arbeit / seien sie zum Friden vnd Ruhkom̃en / auß der Trübsal vnd Trawrigkeit / zur ewigen Frewd vnnd Seligkeit / also daß sie auch nit wünschten noch begerten / in dises Jamerthal wider zu kehren. Derhalbẽ niemand vber jrõtodt zuuil sollen trawren / auff daß man jhnen die Seligkeit / zu welcher sie kom̃en / nit mißgönne. S. Paulus schreibt darum̃ an seine Thessalonicher / vnd zeigt jnen an / wie es mit den Todten / so gläubig geweßt / geschaffen sey / auff dz die Thessalonicher nicht trawrig seind wie die andern / die keine hoffnung habẽ. Vñ Syrach sagt: Man solle nit zu sehr
1. Thess 4.
Syr. 22.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587/11 |
Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Ein Leichpredig gehalten bey der Leich, des ... Matthei Grabißgaden, der Artzney Doctorii, und Fürstlichen Wirtembergischen Hoffmedici. Tübingen, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_leichpredig_1587/11>, abgerufen am 05.07.2024. |