Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.das geschicht darumb nicht jmmerdar: vnd was schon in ettlichen stucken offt sich wahr findet / vmb ettlicher gewisser vmbständ willen / das findet sich nicht darumb jmmerdar vnnd in allem wahr sein / weil dieselbige vmbständ nicht jmmerdar vnnd in allen stucken gleich seind. Wie solches die Knaben in den Schulen auß jhrer Dialectic wissen sollen. Daß aber diser Schwermer seinen Mitschwermern / solchen Namen darmit lieblich machen / vnnd sie bereden will / daß er für sich selbsten nicht so abschewlich / verhaßt vnnd feindtselig sey / weil er von denPag. 16. nutzlichen Thierlein / den Binen oder Imen herrühren. Nun köndten wir jme gleichwol antworten / similia nihil probare, sed rem probatam exornare, das ist: gleichnussen beweisen für sich selbs nichts / aber wann ein sach vorhin bewisen / kan sie durch gleichnussen besser erklärt werden. Aber wir können nicht in abred sein / daß die Caluinische Schwermer solchen Thierlein den Binen in vil weg (aber nicht in allem / sonderlich aber in fürnembsten nicht) gleich seind. Dann es ist droben angezeigt / daß sie mit den Binen deren gestalt schwermen / daß sie jhren ordenlichen Korb (das ist / Gottes Wort / darinn sie bleiben sollten) verlassen: vnd man klingle jhnen mit dem wort Christi (Nemmet / esset / das ist mein Leib) wie man wölle / so wöllen sie sich / so wenig als die gar schwermende Ime / setzen / oder darmit fassen lassen. Darneben aber ist auch das wahr / daß nicht allein die schwermende Binen / sonder auch die Wefftzen / Hummel vnd Hurnaussen ein grosses humsen vnnd prumlen vmb die Ohren machen. Darumb die Caluinische Schwermer (die mit jhrem Geschrey / Lermen vnnd poldern in jhren deformationibus, auch ein groß getöß vnd humsen in der Christlichen Kirchen anrichten) jhren Schwarm eben so bald von den grossen prumleden Hummeln vnd Hurnaussen / als von den Binen haben möchten. Vnd dise jetzerzelte meinung würdt dardurch hefftig besterckt / daß in dem fürnembsten Stuck / ein sehr grosse vngleichheit ist / zwischen den Binen vnnd den Caluinischen Schwermern. Dann die Binen würcken süsses vnnd liebliches Honig: aber die Caluinische Schwermer würcken Spinnenweb / vnd brüten Basilisken Eyer / Isset man vonEsa. 59. das geschicht darumb nicht jmmerdar: vnd was schon in ettlichen stucken offt sich wahr findet / vmb ettlicher gewisser vmbständ willen / das findet sich nicht darumb jmmerdar vnnd in allem wahr sein / weil dieselbige vmbständ nicht jmmerdar vnnd in allen stucken gleich seind. Wie solches die Knaben in den Schulen auß jhrer Dialectic wissen sollen. Daß aber diser Schwermer seinen Mitschwermern / solchen Namen darmit lieblich machen / vnnd sie bereden will / daß er für sich selbsten nicht so abschewlich / verhaßt vnnd feindtselig sey / weil er von denPag. 16. nutzlichen Thierlein / den Binen oder Imen herrühren. Nun köndten wir jme gleichwol antworten / similia nihil probare, sed rem probatam exornare, das ist: gleichnussen beweisen für sich selbs nichts / aber wann ein sach vorhin bewisen / kan sie durch gleichnussen besser erklärt werden. Aber wir können nicht in abred sein / daß die Caluinische Schwermer solchen Thierlein den Binen in vil weg (aber nicht in allem / sonderlich aber in fürnembsten nicht) gleich seind. Dann es ist droben angezeigt / daß sie mit den Binen deren gestalt schwermen / daß sie jhren ordenlichen Korb (das ist / Gottes Wort / darinn sie bleiben sollten) verlassen: vnd man klingle jhnen mit dem wort Christi (Nemmet / esset / das ist mein Leib) wie man wölle / so wöllen sie sich / so wenig als die gar schwermende Ime / setzen / oder darmit fassen lassen. Darneben aber ist auch das wahr / daß nicht allein die schwermende Binen / sonder auch die Wefftzen / Hummel vnd Hurnaussen ein grosses humsen vnnd prumlen vmb die Ohren machen. Darumb die Caluinische Schwermer (die mit jhrem Geschrey / Lermen vnnd poldern in jhren deformationibus, auch ein groß getöß vnd humsen in der Christlichen Kirchen anrichten) jhren Schwarm eben so bald von den grossen prumleden Hummeln vnd Hurnaussen / als von den Binen haben möchten. Vnd dise jetzerzelte meinung würdt dardurch hefftig besterckt / daß in dem fürnembsten Stuck / ein sehr grosse vngleichheit ist / zwischen den Binen vnnd den Caluinischen Schwermern. Dann die Binen würcken süsses vnnd liebliches Honig: aber die Caluinische Schwermer würcken Spiñenweb / vñ brüten Basilisken Eyer / Isset man vonEsa. 59. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0081" n="79"/> das geschicht darumb nicht jmmerdar: vnd was schon in ettlichen stucken offt sich wahr findet / vmb ettlicher gewisser vmbständ willen / das findet sich nicht darumb jmmerdar vnnd in allem wahr sein / weil dieselbige vmbständ nicht jmmerdar vnnd in allen stucken gleich seind. Wie solches die Knaben in den Schulen auß jhrer Dialectic wissen sollen.</p> <p>Daß aber diser Schwermer seinen Mitschwermern / solchen Namen darmit lieblich machen / vnnd sie bereden will / daß er für sich selbsten nicht so abschewlich / verhaßt vnnd feindtselig sey / weil er von den<note place="right">Pag. 16.</note> nutzlichen Thierlein / den Binen oder Imen herrühren. Nun köndten wir jme gleichwol antworten / similia nihil probare, sed rem probatam exornare, das ist: gleichnussen beweisen für sich selbs nichts / aber wann ein sach vorhin bewisen / kan sie durch gleichnussen besser erklärt werden. Aber wir können nicht in abred sein / daß die Caluinische Schwermer solchen Thierlein den Binen in vil weg (aber nicht in allem / sonderlich aber in fürnembsten nicht) gleich seind. Dann es ist droben angezeigt / daß sie mit den Binen deren gestalt schwermen / daß sie jhren ordenlichen Korb (das ist / Gottes Wort / darinn sie bleiben sollten) verlassen: vnd man klingle jhnen mit dem wort Christi (Nemmet / esset / das ist mein Leib) wie man wölle / so wöllen sie sich / so wenig als die gar schwermende Ime / setzen / oder darmit fassen lassen.</p> <p>Darneben aber ist auch das wahr / daß nicht allein die schwermende Binen / sonder auch die Wefftzen / Hummel vnd Hurnaussen ein grosses humsen vnnd prumlen vmb die Ohren machen. 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Daß aber diser Schwermer seinen Mitschwermern / solchen Namen darmit lieblich machen / vnnd sie bereden will / daß er für sich selbsten nicht so abschewlich / verhaßt vnnd feindtselig sey / weil er von den nutzlichen Thierlein / den Binen oder Imen herrühren. Nun köndten wir jme gleichwol antworten / similia nihil probare, sed rem probatam exornare, das ist: gleichnussen beweisen für sich selbs nichts / aber wann ein sach vorhin bewisen / kan sie durch gleichnussen besser erklärt werden. Aber wir können nicht in abred sein / daß die Caluinische Schwermer solchen Thierlein den Binen in vil weg (aber nicht in allem / sonderlich aber in fürnembsten nicht) gleich seind. Dann es ist droben angezeigt / daß sie mit den Binen deren gestalt schwermen / daß sie jhren ordenlichen Korb (das ist / Gottes Wort / darinn sie bleiben sollten) verlassen: vnd man klingle jhnen mit dem wort Christi (Nemmet / esset / das ist mein Leib) wie man wölle / so wöllen sie sich / so wenig als die gar schwermende Ime / setzen / oder darmit fassen lassen.
Pag. 16. Darneben aber ist auch das wahr / daß nicht allein die schwermende Binen / sonder auch die Wefftzen / Hummel vnd Hurnaussen ein grosses humsen vnnd prumlen vmb die Ohren machen. Darumb die Caluinische Schwermer (die mit jhrem Geschrey / Lermen vnnd poldern in jhren deformationibus, auch ein groß getöß vnd humsen in der Christlichen Kirchen anrichten) jhren Schwarm eben so bald von den grossen prumleden Hummeln vnd Hurnaussen / als von den Binen haben möchten.
Vnd dise jetzerzelte meinung würdt dardurch hefftig besterckt / daß in dem fürnembsten Stuck / ein sehr grosse vngleichheit ist / zwischen den Binen vnnd den Caluinischen Schwermern. Dann die Binen würcken süsses vnnd liebliches Honig: aber die Caluinische Schwermer würcken Spiñenweb / vñ brüten Basilisken Eyer / Isset man von
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/81>, abgerufen am 05.07.2024. |