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Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.

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Dann erstlich / so vil die Stifftung des H. Abentmals für sich selbs belangt (darinnen Christus nicht nur Brot vnnd Wein / sonder seinen Leib vnd Blut zur Speiß vnnd Tranck verordnet) ist dieselbig nicht auff vnsern Glauben gegründet: vnnd bleibt solche Stifftung kräfftig gegen allen / so das Nachtmal gebrauchen. Vnser Glaub gibt deren Stifftung nichts / so benimpt vnser Vnglaub derselben nichts. Dann der Glaub macht nicht das Sacrament / sonder die Wort der Stifftung Christi / sonst müsten wir jmmer zweifflen / ob wir auch starck genug glaubten / vnd also den Leib vnd Blut Christi empfiengen / oder nicht. Darumb empfahen die Vnglaubigen vnnd Vnwürdigen nicht nur Brot vnnd Wein / sonder auch den Leib vnnd Blut Christi. 2. Cor. 11.Daher Paulus den Vnwürdigen so ein schwer Vrtheil drewet / daß sie jhnen selbs das Gericht essen / vnnd schuldig werden an dem Leib vnd Blut des HErrn: Darumb empfahen solche auch den Leib vnd Blut Christi mit dem Mund: Aber weil sie jhne nicht auch mit wahrem Glauben empfahen / werden sie der Gutthaten vnd thewren Verdienst Christi nicht theilhafftig / sonder reicht jhnen zu mehrer Verdamnus.

Darnach daß er sagt: Christus hab den Vnglaubigen nichts verheissen / lautet auff Bezisch / welcher lehrt / daß der grösser theil der Menschen seie zur ewigen Verdamnus erschaffen / denen sey Christus nicht verheissen / jhnen von Gott nie gemeinet gewesen / nicht für dieselben gestorben / darumb auch jhnen im Nachtmal nichts müsse verheissen worden sein. Nun ist wol wahr / so lang die Vnglaubigen im Vnglauben verharren / so lang gehören jhnen die Gutthat Christi nicht zu. Nichts desto weniger verheißt Christus allen denen / so zu seinem Tisch gehen / daß er jhnen sein Leib zuessen / vnnd sein Blut zutrincken gebe: vnnd daß er seinen Leib für sie in Tod geben / vnnd sein Blut / zur Vergebung jhrer Sünden / vergiessen wölle.

Fürs dritt / nennet er den Leib vnd Blut Christi ein Speiß vnnd Tranck der Seelen / welche Wort ettwan auch von andern guthertzigen gebraucht werden. Aber wie die Caluinisten dise Wort verstehen / lauten sie dahin / als ob dise Speiß vnnd Tranck allein den Seelen der

Dann erstlich / so vil die Stifftung des H. Abentmals für sich selbs belangt (darinnen Christus nicht nur Brot vnnd Wein / sonder seinen Leib vnd Blut zur Speiß vnnd Tranck verordnet) ist dieselbig nicht auff vnsern Glauben gegründet: vnnd bleibt solche Stifftung kräfftig gegen allen / so das Nachtmal gebrauchen. Vnser Glaub gibt deren Stifftung nichts / so benimpt vnser Vnglaub derselben nichts. Dann der Glaub macht nicht das Sacrament / sonder die Wort der Stifftung Christi / sonst müsten wir jmmer zweifflen / ob wir auch starck genug glaubten / vnd also den Leib vnd Blut Christi empfiengen / oder nicht. Darumb empfahen die Vnglaubigen vnnd Vnwürdigen nicht nur Brot vnnd Wein / sonder auch den Leib vnnd Blut Christi. 2. Cor. 11.Daher Paulus den Vnwürdigen so ein schwer Vrtheil drewet / daß sie jhnen selbs das Gericht essen / vnnd schuldig werden an dem Leib vnd Blut des HErrn: Darumb empfahen solche auch den Leib vnd Blut Christi mit dem Mund: Aber weil sie jhne nicht auch mit wahrem Glauben empfahen / werden sie der Gutthaten vnd thewren Verdienst Christi nicht theilhafftig / sonder reicht jhnen zu mehrer Verdamnus.

Darnach daß er sagt: Christus hab den Vnglaubigen nichts verheissen / lautet auff Bezisch / welcher lehrt / daß der grösser theil der Menschen seie zur ewigen Verdamnus erschaffen / denen sey Christus nicht verheissen / jhnen von Gott nie gemeinet gewesen / nicht für dieselben gestorben / darumb auch jhnen im Nachtmal nichts müsse verheissen worden sein. Nun ist wol wahr / so lang die Vnglaubigen im Vnglauben verharren / so lang gehören jhnen die Gutthat Christi nicht zu. Nichts desto weniger verheißt Christus allen denen / so zu seinem Tisch gehen / daß er jhnen sein Leib zuessen / vnnd sein Blut zutrincken gebe: vnnd daß er seinen Leib für sie in Tod geben / vnnd sein Blut / zur Vergebung jhrer Sünden / vergiessen wölle.

Fürs dritt / nennet er den Leib vnd Blut Christi ein Speiß vnnd Tranck der Seelen / welche Wort ettwan auch von andern guthertzigen gebraucht werden. Aber wie die Caluinisten dise Wort verstehen / lauten sie dahin / als ob dise Speiß vnnd Tranck allein den Seelen der

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[70/0072] Dann erstlich / so vil die Stifftung des H. Abentmals für sich selbs belangt (darinnen Christus nicht nur Brot vnnd Wein / sonder seinen Leib vnd Blut zur Speiß vnnd Tranck verordnet) ist dieselbig nicht auff vnsern Glauben gegründet: vnnd bleibt solche Stifftung kräfftig gegen allen / so das Nachtmal gebrauchen. Vnser Glaub gibt deren Stifftung nichts / so benimpt vnser Vnglaub derselben nichts. Dann der Glaub macht nicht das Sacrament / sonder die Wort der Stifftung Christi / sonst müsten wir jmmer zweifflen / ob wir auch starck genug glaubten / vnd also den Leib vnd Blut Christi empfiengen / oder nicht. Darumb empfahen die Vnglaubigen vnnd Vnwürdigen nicht nur Brot vnnd Wein / sonder auch den Leib vnnd Blut Christi. Daher Paulus den Vnwürdigen so ein schwer Vrtheil drewet / daß sie jhnen selbs das Gericht essen / vnnd schuldig werden an dem Leib vnd Blut des HErrn: Darumb empfahen solche auch den Leib vnd Blut Christi mit dem Mund: Aber weil sie jhne nicht auch mit wahrem Glauben empfahen / werden sie der Gutthaten vnd thewren Verdienst Christi nicht theilhafftig / sonder reicht jhnen zu mehrer Verdamnus. 2. Cor. 11. Darnach daß er sagt: Christus hab den Vnglaubigen nichts verheissen / lautet auff Bezisch / welcher lehrt / daß der grösser theil der Menschen seie zur ewigen Verdamnus erschaffen / denen sey Christus nicht verheissen / jhnen von Gott nie gemeinet gewesen / nicht für dieselben gestorben / darumb auch jhnen im Nachtmal nichts müsse verheissen worden sein. Nun ist wol wahr / so lang die Vnglaubigen im Vnglauben verharren / so lang gehören jhnen die Gutthat Christi nicht zu. Nichts desto weniger verheißt Christus allen denen / so zu seinem Tisch gehen / daß er jhnen sein Leib zuessen / vnnd sein Blut zutrincken gebe: vnnd daß er seinen Leib für sie in Tod geben / vnnd sein Blut / zur Vergebung jhrer Sünden / vergiessen wölle. Fürs dritt / nennet er den Leib vnd Blut Christi ein Speiß vnnd Tranck der Seelen / welche Wort ettwan auch von andern guthertzigen gebraucht werden. Aber wie die Caluinisten dise Wort verstehen / lauten sie dahin / als ob dise Speiß vnnd Tranck allein den Seelen der

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Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/72>, abgerufen am 24.11.2024.