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Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.

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er haben will / aber es scheinet vor vnserer vernunfft ein vngereimbt oder vnmüglich ding / ob man alsdann darinnen so lang grüblen soll / biß man einen der vernunfft angenemmen vnd gemessen verstand drein bringen möge? Oder ob man einfältig dem Wort vnd Stifftung Gottes glauben soll / es scheine vor der vernunfft so vngereimbt vnd vnmüg lich es jmmer wölle? Als zum Exempel. Christus / der warhafftig / allweiß vnd allmächtig Sohn Gottes / sagt im Abentmal: Nemmet / esset / das ist mein Leib / etc. Diß scheinet vor der vernunfft ein vngereimbte vnnd vnmügliche Red. Dann wie kan (sprechen die vernunfftreiche Caluinisten) vns Christus da mit so kleinem Brot / seinen Leib geben / mit dem er ist gen Himmel gefahren? Da ist die Frag / ob wir darumb ein andere deutung suchen müssen / weder die wort der Stifftung dem klaren Buchstaben nach / mit sich bringen / darumb daß wir mit vnser vernunfft nicht begreiffen können / wie es müglich sey / vnnd wie es zugange / daß vns Christus seinen Leib im Abentmal gebe? Da sagen wir: Man soll die vernunfft nicht neben / vil weniger vber Gottes Wort setzen / sonder / nach der Regel Pauli / alle vernunfft gefangen nemmen vnder2. Cor. 10. den gehorsam des Glaubens. Dann die Göttliche thorheit ist weiser1. Cor. 1. dann die Menschen seind. Vnd bey Gott ist kein ding vnmüglich.

Luc. 1.

Aber disem Caluinisten ist solcher einfältiger Glaub / ein zweifacherPag. 12. Betrug: Vnnd die also einfältig dem Wort Gottes / ohne nachgrüblung / glauben / müssen jhm Roß vnd Maulthier sein. DarumbPag. 44. der Köngisch / da er dem Wort / das Christus zu jhm sagt / dein Sohn lebt / einfältig glaubt (ohn angesehen / er seinen Sohn todkranck daheimJoan. 4. verlassen hat) disen Leuten ein Maulthier müste gewesen sein. Vnd da dem Obersten der Schul würdt angezeigt / sein Tochter sey gestorben /Luc. 8. er solle Christum nicht ferrner bemühen / Christus aber zu jhm sagte: Förchte dich nicht / glaub nur / so würdt sie gesund: macht (diß Caluinisten vrtheil nach) der HErr Christus ein Maulthier auß jhm / daß er jhn ein ding heißt glauben / das aller vernunfft zuwider war. Hergegen aber würdt der Apostel Johannes / bey disem Caluinisten / sehrJoan. 20. wol vnd vernünfftig gehandlet haben / daß er gleichwol gehört / Christus sey vom Tod erstanden / aber nicht wöllen einfältig glauben / sonder selbs sehen / vnnd greiffen / vnangesehen / Christus hernach zu jhm sagt: Selig seind die da glauben vnd nicht sehen.

er haben will / aber es scheinet vor vnserer vernunfft ein vngereimbt oder vnmüglich ding / ob man alsdann darinnen so lang grüblen soll / biß man einen der vernunfft angenem̃en vnd gemessen verstand drein bringen möge? Oder ob man einfältig dem Wort vnd Stifftung Gottes glauben soll / es scheine vor der vernunfft so vngereimbt vnd vnmüg lich es jmmer wölle? Als zum Exempel. Christus / der warhafftig / allweiß vñ allmächtig Sohn Gottes / sagt im Abentmal: Nemmet / esset / das ist mein Leib / etc. Diß scheinet vor der vernunfft ein vngereimbte vnnd vnmügliche Red. Dann wie kan (sprechen die vernunfftreiche Caluinisten) vns Christus da mit so kleinem Brot / seinen Leib geben / mit dem er ist gen Himmel gefahren? Da ist die Frag / ob wir darumb ein andere deutung suchen müssen / weder die wort der Stifftung dem klaren Buchstaben nach / mit sich bringen / darumb daß wir mit vnser vernunfft nicht begreiffen können / wie es müglich sey / vnnd wie es zugange / daß vns Christus seinen Leib im Abentmal gebe? Da sagen wir: Man soll die vernunfft nicht neben / vil weniger vber Gottes Wort setzen / sonder / nach der Regel Pauli / alle vernunfft gefangen nem̃en vnder2. Cor. 10. den gehorsam des Glaubens. Dann die Göttliche thorheit ist weiser1. Cor. 1. dann die Menschen seind. Vnd bey Gott ist kein ding vnmüglich.

Luc. 1.

Aber disem Caluinisten ist solcher einfältiger Glaub / ein zweifacherPag. 12. Betrug: Vnnd die also einfältig dem Wort Gottes / ohne nachgrüblung / glauben / müssen jhm Roß vnd Maulthier sein. DarumbPag. 44. der Köngisch / da er dem Wort / das Christus zu jhm sagt / dein Sohn lebt / einfältig glaubt (ohn angesehen / er seinen Sohn todkranck daheimJoan. 4. verlassen hat) disen Leuten ein Maulthier müste gewesen sein. Vnd da dem Obersten der Schul würdt angezeigt / sein Tochter sey gestorben /Luc. 8. er solle Christum nicht ferrner bemühen / Christus aber zu jhm sagte: Förchte dich nicht / glaub nur / so würdt sie gesund: macht (diß Caluinisten vrtheil nach) der HErr Christus ein Maulthier auß jhm / daß er jhn ein ding heißt glauben / das aller vernunfft zuwider war. Hergegen aber würdt der Apostel Johannes / bey disem Caluinisten / sehrJoan. 20. wol vñ vernünfftig gehandlet haben / daß er gleichwol gehört / Christus sey vom Tod erstanden / aber nicht wöllen einfältig glauben / sonder selbs sehen / vnnd greiffen / vnangesehen / Christus hernach zu jhm sagt: Selig seind die da glauben vnd nicht sehen.

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[61/0063] er haben will / aber es scheinet vor vnserer vernunfft ein vngereimbt oder vnmüglich ding / ob man alsdann darinnen so lang grüblen soll / biß man einen der vernunfft angenem̃en vnd gemessen verstand drein bringen möge? Oder ob man einfältig dem Wort vnd Stifftung Gottes glauben soll / es scheine vor der vernunfft so vngereimbt vnd vnmüg lich es jmmer wölle? Als zum Exempel. Christus / der warhafftig / allweiß vñ allmächtig Sohn Gottes / sagt im Abentmal: Nemmet / esset / das ist mein Leib / etc. Diß scheinet vor der vernunfft ein vngereimbte vnnd vnmügliche Red. Dann wie kan (sprechen die vernunfftreiche Caluinisten) vns Christus da mit so kleinem Brot / seinen Leib geben / mit dem er ist gen Himmel gefahren? Da ist die Frag / ob wir darumb ein andere deutung suchen müssen / weder die wort der Stifftung dem klaren Buchstaben nach / mit sich bringen / darumb daß wir mit vnser vernunfft nicht begreiffen können / wie es müglich sey / vnnd wie es zugange / daß vns Christus seinen Leib im Abentmal gebe? Da sagen wir: Man soll die vernunfft nicht neben / vil weniger vber Gottes Wort setzen / sonder / nach der Regel Pauli / alle vernunfft gefangen nem̃en vnder den gehorsam des Glaubens. Dann die Göttliche thorheit ist weiser dann die Menschen seind. Vnd bey Gott ist kein ding vnmüglich. 2. Cor. 10. 1. Cor. 1. Aber disem Caluinisten ist solcher einfältiger Glaub / ein zweifacher Betrug: Vnnd die also einfältig dem Wort Gottes / ohne nachgrüblung / glauben / müssen jhm Roß vnd Maulthier sein. Darumb der Köngisch / da er dem Wort / das Christus zu jhm sagt / dein Sohn lebt / einfältig glaubt (ohn angesehen / er seinen Sohn todkranck daheim verlassen hat) disen Leuten ein Maulthier müste gewesen sein. Vnd da dem Obersten der Schul würdt angezeigt / sein Tochter sey gestorben / er solle Christum nicht ferrner bemühen / Christus aber zu jhm sagte: Förchte dich nicht / glaub nur / so würdt sie gesund: macht (diß Caluinisten vrtheil nach) der HErr Christus ein Maulthier auß jhm / daß er jhn ein ding heißt glauben / das aller vernunfft zuwider war. Hergegen aber würdt der Apostel Johannes / bey disem Caluinisten / sehr wol vñ vernünfftig gehandlet haben / daß er gleichwol gehört / Christus sey vom Tod erstanden / aber nicht wöllen einfältig glauben / sonder selbs sehen / vnnd greiffen / vnangesehen / Christus hernach zu jhm sagt: Selig seind die da glauben vnd nicht sehen. Pag. 12. Pag. 44. Joan. 4. Luc. 8. Joan. 20.

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Zitationshilfe: Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/63>, abgerufen am 22.11.2024.