Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.ser vnd Geist widergeborn / dem HErrn Christo eingeleibt seind / durch seinen Verdienst vnnd Glauben an jhn / zu Kindern Gottes auffgenommen werden. Weil nun dise Ceremonia des Exorcismi ein freigestelt Adiaphorum vnnd Mittelding / welches mag gebraucht oder vnderlassen werden / können oder sollen wir nicht gedulden / daß solche Ceremonia als ein abschewlich vnnd verflucht ding / von disem Caluinisten vnnd seinen Spießgesellen / außgerüfft werde / beuorab weil sie ein sondern Griff drauff suchen / welcher wol zumercken ist. Dann dise Ceremonia stoßt gewaltig vmb der Caluinisten falsche Lehr / da sie fürgeben / der Christen Kinder seien von Mutter Leib an geheiliget / welches wo dem also / bedürffen sie weder des Exorcismi, oder der erinnerung jhrer grossen geistlichen not / darinnen sie in dise Welt geborn werden. Aber Christus vnd Paulus reden vil anderst dauon: Was auß Fleisch geborn ist / (spricht Christus) das ist Fleisch. Vnnd:Joan 3. Ephes. 2. Wir waren auch Kinder des Zorns von Natur / gleich wie auch die andern. Darumb ob wol der Exorcismus nicht eben auß not muß gebraucht werden / wann nur die Kirch sonsten des grossen Erbschadens vnnd Jamers bey der Tauff erinnert würdt: So soll er doch auch nicht auß zwang / vnd els ein verflucht ding / den Caluinisten zugefallen / abgeschaffen werden / dann es ist ein Adiaphorum. Vnd hetten die Caluinisten im Churfürstenthumb Sachsen / vmb dises adiaphori willen wol nicht ein solchen Lermen vnnd erbärmliche Zerrüttung in der Kirchen anstifften / vnd ein grosse anzal getrewer Kirchendiener mit Weib vnd Kindern ins elend verjagen dörffen. Aber es ist jhr vnrhüwiger störenfridischer Geist hiebey / als der Baum bey den Früchten / zuerkennen / wie sie auch disen zanck nicht von wegen des Exorcismi angefangen / sondern darunder jhr falsche Caluinische Lehr einschieben wöllen / nemlich / daß die Kinder auch ohne den heiligen Tauff / heilig / vnd Erben des ewigen Lebens seien. Hierüber aber mag der Christlich Leser besehen die außführliche Christliche erklärungen / so von vnsers theils Theologen in Sachsen verschines jars von dem Exorcismo in Truck außgangen / darinnen er allen guten Bericht finden würdt. ser vnd Geist widergeborn / dem HErrn Christo eingeleibt seind / durch seinen Verdienst vnnd Glauben an jhn / zu Kindern Gottes auffgenommen werden. Weil nun dise Ceremonia des Exorcismi ein freigestelt Adiaphorum vnnd Mittelding / welches mag gebraucht oder vnderlassen werden / können oder sollen wir nicht gedulden / daß solche Ceremonia als ein abschewlich vnnd verflucht ding / von disem Caluinisten vnnd seinen Spießgesellen / außgerüfft werde / beuorab weil sie ein sondern Griff drauff suchen / welcher wol zumercken ist. Dann dise Ceremonia stoßt gewaltig vmb der Caluinisten falsche Lehr / da sie fürgeben / der Christen Kinder seien von Mutter Leib an geheiliget / welches wo dem also / bedürffen sie weder des Exorcismi, oder der erinnerung jhrer grossen geistlichen not / darinnen sie in dise Welt geborn werden. Aber Christus vnd Paulus reden vil anderst dauon: Was auß Fleisch geborn ist / (spricht Christus) das ist Fleisch. Vnnd:Joan 3. Ephes. 2. Wir waren auch Kinder des Zorns von Natur / gleich wie auch die andern. Darumb ob wol der Exorcismus nicht eben auß not muß gebraucht werden / wann nur die Kirch sonsten des grossen Erbschadens vnnd Jamers bey der Tauff erinnert würdt: So soll er doch auch nicht auß zwang / vnd els ein verflucht ding / den Caluinisten zugefallen / abgeschaffen werden / dann es ist ein Adiaphorum. Vnd hetten die Caluinisten im Churfürstenthumb Sachsen / vmb dises adiaphori willen wol nicht ein solchen Lermen vnnd erbärmliche Zerrüttung in der Kirchen anstifften / vnd ein grosse anzal getrewer Kirchendiener mit Weib vnd Kindern ins elend verjagen dörffen. Aber es ist jhr vnrhüwiger störenfridischer Geist hiebey / als der Baum bey den Früchten / zuerkennen / wie sie auch disen zanck nicht von wegen des Exorcismi angefangen / sondern darunder jhr falsche Caluinische Lehr einschieben wöllen / nemlich / daß die Kinder auch ohne den heiligen Tauff / heilig / vnd Erben des ewigen Lebens seien. Hierüber aber mag der Christlich Leser besehen die außführliche Christliche erklärungen / so von vnsers theils Theologen in Sachsen verschines jars von dem Exorcismo in Truck außgangen / darinnen er allen guten Bericht finden würdt. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0061" n="59"/> ser vnd Geist widergeborn / dem HErrn Christo eingeleibt seind / durch seinen Verdienst vnnd Glauben an jhn / zu Kindern Gottes auffgenommen werden. Weil nun dise Ceremonia des Exorcismi ein freigestelt Adiaphorum vnnd Mittelding / welches mag gebraucht oder vnderlassen werden / können oder sollen wir nicht gedulden / daß solche Ceremonia als ein abschewlich vnnd verflucht ding / von disem Caluinisten vnnd seinen Spießgesellen / außgerüfft werde / beuorab weil sie ein sondern Griff drauff suchen / welcher wol zumercken ist. Dann dise Ceremonia stoßt gewaltig vmb der Caluinisten falsche Lehr / da sie fürgeben / der Christen Kinder seien von Mutter Leib an geheiliget / welches wo dem also / bedürffen sie weder des Exorcismi, oder der erinnerung jhrer grossen geistlichen not / darinnen sie in dise Welt geborn werden. Aber Christus vnd Paulus reden vil anderst dauon: Was auß Fleisch geborn ist / (spricht Christus) das ist Fleisch. Vnnd:<note place="right">Joan 3. Ephes. 2.</note> Wir waren auch Kinder des Zorns von Natur / gleich wie auch die andern.</p> <p>Darumb ob wol der Exorcismus nicht eben auß not muß gebraucht werden / wann nur die Kirch sonsten des grossen Erbschadens vnnd Jamers bey der Tauff erinnert würdt: So soll er doch auch nicht auß zwang / vnd els ein verflucht ding / den Caluinisten zugefallen / abgeschaffen werden / dann es ist ein Adiaphorum. Vnd hetten die Caluinisten im Churfürstenthumb Sachsen / vmb dises adiaphori willen wol nicht ein solchen Lermen vnnd erbärmliche Zerrüttung in der Kirchen anstifften / vnd ein grosse anzal getrewer Kirchendiener mit Weib vnd Kindern ins elend verjagen dörffen. Aber es ist jhr vnrhüwiger störenfridischer Geist hiebey / als der Baum bey den Früchten / zuerkennen / wie sie auch disen zanck nicht von wegen des Exorcismi angefangen / sondern darunder jhr falsche Caluinische Lehr einschieben wöllen / nemlich / daß die Kinder auch ohne den heiligen Tauff / heilig / vnd Erben des ewigen Lebens seien. Hierüber aber mag der Christlich Leser besehen die außführliche Christliche erklärungen / so von vnsers theils Theologen in Sachsen verschines jars von dem Exorcismo in Truck außgangen / darinnen er allen guten Bericht finden würdt.</p> </div> </body> </text> </TEI> [59/0061]
ser vnd Geist widergeborn / dem HErrn Christo eingeleibt seind / durch seinen Verdienst vnnd Glauben an jhn / zu Kindern Gottes auffgenommen werden. Weil nun dise Ceremonia des Exorcismi ein freigestelt Adiaphorum vnnd Mittelding / welches mag gebraucht oder vnderlassen werden / können oder sollen wir nicht gedulden / daß solche Ceremonia als ein abschewlich vnnd verflucht ding / von disem Caluinisten vnnd seinen Spießgesellen / außgerüfft werde / beuorab weil sie ein sondern Griff drauff suchen / welcher wol zumercken ist. Dann dise Ceremonia stoßt gewaltig vmb der Caluinisten falsche Lehr / da sie fürgeben / der Christen Kinder seien von Mutter Leib an geheiliget / welches wo dem also / bedürffen sie weder des Exorcismi, oder der erinnerung jhrer grossen geistlichen not / darinnen sie in dise Welt geborn werden. Aber Christus vnd Paulus reden vil anderst dauon: Was auß Fleisch geborn ist / (spricht Christus) das ist Fleisch. Vnnd: Wir waren auch Kinder des Zorns von Natur / gleich wie auch die andern.
Joan 3. Ephes. 2. Darumb ob wol der Exorcismus nicht eben auß not muß gebraucht werden / wann nur die Kirch sonsten des grossen Erbschadens vnnd Jamers bey der Tauff erinnert würdt: So soll er doch auch nicht auß zwang / vnd els ein verflucht ding / den Caluinisten zugefallen / abgeschaffen werden / dann es ist ein Adiaphorum. Vnd hetten die Caluinisten im Churfürstenthumb Sachsen / vmb dises adiaphori willen wol nicht ein solchen Lermen vnnd erbärmliche Zerrüttung in der Kirchen anstifften / vnd ein grosse anzal getrewer Kirchendiener mit Weib vnd Kindern ins elend verjagen dörffen. Aber es ist jhr vnrhüwiger störenfridischer Geist hiebey / als der Baum bey den Früchten / zuerkennen / wie sie auch disen zanck nicht von wegen des Exorcismi angefangen / sondern darunder jhr falsche Caluinische Lehr einschieben wöllen / nemlich / daß die Kinder auch ohne den heiligen Tauff / heilig / vnd Erben des ewigen Lebens seien. Hierüber aber mag der Christlich Leser besehen die außführliche Christliche erklärungen / so von vnsers theils Theologen in Sachsen verschines jars von dem Exorcismo in Truck außgangen / darinnen er allen guten Bericht finden würdt.
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Zitationshilfe: | Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/magirus_bericht_1592/61>, abgerufen am 05.07.2024. |