Magirus, Johannes: Kurzer und gründlicher Gegenbericht, darinnen wider den falschen Bericht Doktor Marxen zum Lamm zu Heidelberg, erwiesen wird. Tübingen, 1592.Vnnd hat Paschasius recht gethon / daß er sich disem newenPag. 20. Irrthumb des Scoti vnnd Bertrami widersetzt / vnnd mehr theils auff dem mittlen Weg daher gehet: vnnd ob er wol die Transsubstantiation so starck nicht widerfechtet / lehret er doch / daß zweierley ding im Nachtmal seien / ein sichtbars vnd empfindtlichs / vnnd vnder derselben sichtbarn gestalt der Leib vnd Blut Christi. Ob wol auch hernach Berengarius solche Lehr (seinem eignenIbidem. Bekanntnus nach / wie Lanfrancus von jhm schreibt) auß gemeltem Scoto gesogen / vnnd gar nicht auß der alten Apostolischen Kirchen hergenommen / (wie diser Caluinist schwälbelet) hat er doch dieselben letstlich / nicht auß menschlicher Schwachheit / sonder mit ernst widerrufft. Welches bezeugt sein Abschid / da er kurtz vor seinem End mit seufftzend sich beklagt: Heut würdt mir der HErr Christus erscheinen zu meiner Seligkeit / wie ich hoffe / vmb der Bußfertigkeit willen / oder zu meiner schweren Verdamnus / wie ich fürchte / vmb deren willen / die ich mit falscher Lehr verführt / vnd nicht wider auff den rechten Weg hab bringen können. Welches klägliches End alle Caluinisten jhnen wol fürspiegeln vnd einbilden sollen. ES theilt aber diser Caluinist / in erzehlung dessen allen / vil gifftiger Naterstich auß / vnnd bringet alles auff das bitterst für: Als / Doctor Luther habe an dem Papst NicolaoPag. 22. sehr gerhümbt / daß er den Berengarium zu solchem Widerruff gezwungen / vnnd gewünscht / daß alle Päpst so from weren / als diser Nicolaus gewesen. Wann man aber die Wort Lutheri in seinerTom. 3. Ienen. Germ. fol. 487. grossen Bekanntnus / vnd was bey denselben vor vnd nach gehet / besihet / würdt es sich finden / auß was erheblichen vrsachen er dise Bekanntnus des Berengarij recht heißt / (nemlich allein vmb der Sacramentlichen Einigkeit willen des Brots vnnd Leibs Christi) vnnd dise handlung des Papsts Nicolai lobt / vnd wünschet / daß alle Päpst so Christlich in allen stücken gehandelt / (dann diß sind Lutheri Wort) als diser Papst mit dem Berenger in solcher Bekanntnus gehandelt hat. Vnnd hat Paschasius recht gethon / daß er sich disem newenPag. 20. Irrthumb des Scoti vnnd Bertrami widersetzt / vnnd mehr theils auff dem mittlen Weg daher gehet: vnnd ob er wol die Transsubstantiation so starck nicht widerfechtet / lehret er doch / daß zweierley ding im Nachtmal seien / ein sichtbars vnd empfindtlichs / vnnd vnder derselben sichtbarn gestalt der Leib vnd Blut Christi. Ob wol auch hernach Berengarius solche Lehr (seinem eignenIbidem. Bekanntnus nach / wie Lanfrancus von jhm schreibt) auß gemeltem Scoto gesogen / vnnd gar nicht auß der alten Apostolischen Kirchen hergenommen / (wie diser Caluinist schwälbelet) hat er doch dieselben letstlich / nicht auß menschlicher Schwachheit / sonder mit ernst widerrufft. Welches bezeugt sein Abschid / da er kurtz vor seinem End mit seufftzend sich beklagt: Heut würdt mir der HErr Christus erscheinen zu meiner Seligkeit / wie ich hoffe / vmb der Bußfertigkeit willen / oder zu meiner schweren Verdamnus / wie ich fürchte / vmb deren willen / die ich mit falscher Lehr verführt / vnd nicht wider auff den rechten Weg hab bringen können. Welches klägliches End alle Caluinisten jhnen wol fürspiegeln vnd einbilden sollen. ES theilt aber diser Caluinist / in erzehlung dessen allen / vil gifftiger Naterstich auß / vnnd bringet alles auff das bitterst für: Als / Doctor Luther habe an dem Papst NicolaoPag. 22. sehr gerhümbt / daß er den Berengarium zu solchem Widerruff gezwungen / vnnd gewünscht / daß alle Päpst so from weren / als diser Nicolaus gewesen. Wann man aber die Wort Lutheri in seinerTom. 3. Ienen. Germ. fol. 487. grossen Bekanntnus / vnd was bey denselben vor vnd nach gehet / besihet / würdt es sich finden / auß was erheblichen vrsachen er dise Bekanntnus des Berengarij recht heißt / (nemlich allein vmb der Sacramentlichen Einigkeit willen des Brots vnnd Leibs Christi) vnnd dise handlung des Papsts Nicolai lobt / vnd wünschet / daß alle Päpst so Christlich in allen stücken gehandelt / (dann diß sind Lutheri Wort) als diser Papst mit dem Berenger in solcher Bekanntnus gehandelt hat. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0043" n="41"/> <p>Vnnd hat Paschasius recht gethon / daß er sich disem newen<note place="right">Pag. 20.</note> Irrthumb des Scoti vnnd Bertrami widersetzt / vnnd mehr theils auff dem mittlen Weg daher gehet: vnnd ob er wol die Transsubstantiation so starck nicht widerfechtet / lehret er doch / daß zweierley ding im Nachtmal seien / ein sichtbars vnd empfindtlichs / vnnd vnder derselben sichtbarn gestalt der Leib vnd Blut Christi.</p> <p>Ob wol auch hernach Berengarius solche Lehr (seinem eignen<note place="right">Ibidem.</note> Bekanntnus nach / wie Lanfrancus von jhm schreibt) auß gemeltem Scoto gesogen / vnnd gar nicht auß der alten Apostolischen Kirchen hergenommen / (wie diser Caluinist schwälbelet) hat er doch dieselben letstlich / nicht auß menschlicher Schwachheit / sonder mit ernst widerrufft. Welches bezeugt sein Abschid / da er kurtz vor seinem End mit seufftzend sich beklagt: Heut würdt mir der HErr Christus erscheinen zu meiner Seligkeit / wie ich hoffe / vmb der Bußfertigkeit willen / oder zu meiner schweren Verdamnus / wie ich fürchte / vmb deren willen / die ich mit falscher Lehr verführt / vnd nicht wider auff den rechten Weg hab bringen können. Welches klägliches End alle Caluinisten jhnen wol fürspiegeln vnd einbilden sollen.</p> <p>ES theilt aber diser Caluinist / in erzehlung dessen allen / vil gifftiger Naterstich auß / vnnd bringet alles auff das bitterst für: Als / Doctor Luther habe an dem Papst Nicolao<note place="right">Pag. 22.</note> sehr gerhümbt / daß er den Berengarium zu solchem Widerruff gezwungen / vnnd gewünscht / daß alle Päpst so from weren / als diser Nicolaus gewesen. Wann man aber die Wort Lutheri in seiner<note place="right">Tom. 3. Ienen. 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Vnnd hat Paschasius recht gethon / daß er sich disem newen Irrthumb des Scoti vnnd Bertrami widersetzt / vnnd mehr theils auff dem mittlen Weg daher gehet: vnnd ob er wol die Transsubstantiation so starck nicht widerfechtet / lehret er doch / daß zweierley ding im Nachtmal seien / ein sichtbars vnd empfindtlichs / vnnd vnder derselben sichtbarn gestalt der Leib vnd Blut Christi.
Pag. 20. Ob wol auch hernach Berengarius solche Lehr (seinem eignen Bekanntnus nach / wie Lanfrancus von jhm schreibt) auß gemeltem Scoto gesogen / vnnd gar nicht auß der alten Apostolischen Kirchen hergenommen / (wie diser Caluinist schwälbelet) hat er doch dieselben letstlich / nicht auß menschlicher Schwachheit / sonder mit ernst widerrufft. Welches bezeugt sein Abschid / da er kurtz vor seinem End mit seufftzend sich beklagt: Heut würdt mir der HErr Christus erscheinen zu meiner Seligkeit / wie ich hoffe / vmb der Bußfertigkeit willen / oder zu meiner schweren Verdamnus / wie ich fürchte / vmb deren willen / die ich mit falscher Lehr verführt / vnd nicht wider auff den rechten Weg hab bringen können. Welches klägliches End alle Caluinisten jhnen wol fürspiegeln vnd einbilden sollen.
Ibidem. ES theilt aber diser Caluinist / in erzehlung dessen allen / vil gifftiger Naterstich auß / vnnd bringet alles auff das bitterst für: Als / Doctor Luther habe an dem Papst Nicolao sehr gerhümbt / daß er den Berengarium zu solchem Widerruff gezwungen / vnnd gewünscht / daß alle Päpst so from weren / als diser Nicolaus gewesen. Wann man aber die Wort Lutheri in seiner grossen Bekanntnus / vnd was bey denselben vor vnd nach gehet / besihet / würdt es sich finden / auß was erheblichen vrsachen er dise Bekanntnus des Berengarij recht heißt / (nemlich allein vmb der Sacramentlichen Einigkeit willen des Brots vnnd Leibs Christi) vnnd dise handlung des Papsts Nicolai lobt / vnd wünschet / daß alle Päpst so Christlich in allen stücken gehandelt / (dann diß sind Lutheri Wort) als diser Papst mit dem Berenger in solcher Bekanntnus gehandelt hat.
Pag. 22.
Tom. 3. Ienen. Germ. fol. 487.
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